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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 41. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

  41. Nachwort

Dies hier war Deutschland



Am 14.9.2010 präsentierte sich in Menschen bei Maischberger am späten Abend eine voll­mundige Runde. Peter Michael Diestel, letz­ter DDR-Innen­minis­ter (Ost), CDU-Revolu­tionär und heute ge­stan­dener Rechts­anwalt im Dau­er­clinch mit dem lis­tiger­weise neben ihm pla­zierten Hubertus Knabe, ein Stasi­gedenk­stät­ten­direktor, und Gauck­scher Zwil­ling, der statt Hirn eine Knebel­kette im Kopf trägt, die er gravi­tätisch entnahm, feier­lich auf den Tisch legte und der DDR die Erfindung von Folter, Dunkelhaft und sämt­lichen anderen Martern zuschob. Wir dürfen sicher sein, Hubertus wird nach dem 3. Weltkrieg unbeschädigt seinen Beamten­bunker verlassen und der Stasi die Schuld am globalen Unter­gang zu­teilen. Mit im Ge­sprächs­kreis General a.D., Minis­ter­präsi­denten­stell­ver­treter a.D. in Bran­den­burg Jörg Schön­bohm, der drei­einhalb Mal vor Wut explo­dierte, weil ein Gott­sei­beiuns, also zum Teufel mit ihm, der Lin­ken­politi­ker Klaus Lederer zuge­schal­tet wurde und dem General un­ehr­erbietig verriet, dass er trotz all seiner christ­lichen Ritter­rüstun­gen nichts mehr zu bestimmen habe, abge­wählt ist und drau­ßen steht. Platzeck gab den Platz­verweis. Als Heinrich Graf Einsiedel und ich, für die PDS im Ver­tei­digungs-Aus­schuss des Bonner Bundes­tages sit­zend, den jeweils nächsten Feld­zug noch zu ver­hindern suchten, wuselten die Bundes­wehr-Generäle gern um unsere Stühle herum, sodass wir nicht rankamen, bis ich den eifrigen Schönbohm mili­tärisch dis­zipliniert anherrschte: Platz, Herr General!
Die Uni­formierten können noch gehorchen, wenn man ihnen richtig Bescheid sagt. Falls aber nicht, ergreifen sie sofort das Komman­do. Krieg ist ihre Klassen-Natur.

 

 

Der in unserem Arbeiterviertel übel beleumdete Polizist, bullig, stets in Leder­jacken-Montur, nahm auf dem Heim­weg von der Polizei­wache oft eine Abkürzung durch die „Hohle“, ein unbe­bautes Stück mit Feld, Wiese, Bäumen und einem Steinbruch. Ich war auf den höchsten Ast einer Eiche geklettert und schmet­terte aus voller Herzens­lust das Westerwald-Lied. Den sich nähernden Wacht­meister erkennend, sang ich um so lauter. Er blieb stehen, brüllte: Halt die Schnauze, komm sofort runter oder ich hol dich …

 

Ich verstummte, kletterte hinab und lief weg. Wie alt war ich – acht oder neun Jahre? Ich überlebte weitab, als die Russen einmarschierten. Das überstand der Polizist nicht, wie ich später hörte und als ich es hörte, dachte ich: du holst mich nicht mehr runter vom Baum. Das kleinliche Rachegefühl war mir eine halbe Seligkeit wert, obwohl ich nicht religiös bin. Nachdem ich in Krieg und Gefangenschaft dem Tod einige Male mit Glück und viel Schwein gehabt von der Schippe gesprungen war, verfiel ich auf die verrückte Idee, mein Leben mit Büchern zu vervielfältigen, wozu ich mir aus wirtschaftlichen Gründen noch ein paar Pseudonyme als Mitarbeiter ausdachte. So ernannte ich mich zur multiplen Person und stellte erstaunt fest, das war ich schon von Geburt an. Dazu ließ ich mir noch einige Novitäten einfallen, die von den Doktoren der Psychopsychiatrie bis dahin nicht entdeckt worden waren. Kurzum, ich brauchte für meine Absichten eine so revolutionäre wie kreuzfidele Poetik, da kam mir der Leipziger Philosoph mit seiner Trotz- und Hoffnungs-Idee gerade recht, fühlte ich mich doch seit dem Krieg und meinem individuellen Entschluss, die Knarre ein für allemal wegzuwerfen, sowieso als der geteilte Deutsche, der sich mit der Desertion selber abgeteilt hatte und sich auf Kommando auf keinen Fall weiterteilen lässt.
Als Christa Wolfs Der geteilte Himmel erschien, war für mich längst die Erde geteilt.

 

Am 16.9.2010 donnerstagüblich Maybrit Illner mit ihrer Runde. Erika Steinbach darf mit einer Jereminade eröffnen, die von Frau Höhn sowie den Herren Geißler und Markwort entschieden kritisiert und zurückgewiesen wird, bis gegen Ende des Polittalks die Diskussion in die gewohnte Schwafelei mündete. Ihr Jesulein bleibt ein Gutmensch.
 



„Du willst nach Eger?
Nimm den Weg über Lidice.
Du willst nach Karlsbad?
Fahr über Theresienstadt.“


Morawietz, Kurt (Hrsg.)
Deutsche Teilung
Ein Lyrik-Lesebuch
Nachwort Reimar Lenz
Wiesbaden: Limes Verlag 1966

 

Leicht gekürzt zitiere ich hier aus dem 5. Nachwort unserer Sachsen-Serie: Deutsche Teilung – Lyrik – Lesebuch aus Ost und West, so lautete der Titel eines Buches, 1966 im Limes Verlag herausgegeben von Kurt Morawietz , Nachwort Reimar Lenz. Darin aus meiner Leipziger Phase ein Auszug aus Unablässig und einsam, hier die letzten 12 Zeilen.

Du willst nach Eger?
Nimm den Weg über Lidice.
Du willst nach Karlsbad?
Fahr über Theresienstadt.

Du suchst das verlorene Breslau?
Fahr nach Auschwitz.
Die Straße nach Stettin
führt durchs Warschauer Getto.

Am Tag, da du ankommen wirst
deine Trauer darf sagen:
Dies hier
Dies hier war Deutschland.

 

Die zwölf Zeilen wurden nachgedruckt von regionalen Zei­tungen wie Nürn­berger Nach­richten bis zur damaligen radikal­opposi­tionellen Anderen Zeitung, die von einem „Poem und … erschüt­terndsten und wahrhaftigsten Gedicht“ sprach. Warum? Die 3 Strophen sind seither ver­gessen gemacht worden. Was ist mit einer Lyrik, die vom Herz­schmerz kommend auch noch den Umweg über den nicht schmerzlosen Verstand nimmt? Das kleine Poem widme ich ganz unvergessen Erika Steinbach, die mit ihrem Vater, dem Besatzungssoldaten aus Polen vertrieben wurde. Nehmen Sie's als Trost, Frau Vertriebenen-Präsidentin.

 

Was ist ein Gedicht? Ein vorrevolutionärer Zustand? Was ist ein Gedicht? Der Daumenabdruck einer fragilen Befind­lichkeit. De­chiffriert es deine tragische Konfliktsituation oder deine lachhaften ego­zentrischen Eitel­keiten. Hinter die Tür geblickt. Am Türsteher vorbei. Oder davor gehorsam verreckt wie der Mann vom Lande in Kafkas Tür-Parabel. Die zwölf Zeilen tragen ihre letzte Zeile als Titel wie eine Fahne voran. DIES HIER WAR DEUTSCHLAND. Was ist ein Gedicht? Den drei Strophen fehlt das lyrische Ich. Sie sind ein Tatbestand. Lakonie als Bekenntnis. Kein Wort zu wenig und keins zuviel. Den Schmerz der Vertriebenen nutzte die Bonner Republik zur Forderung nach Grenzkorrekturen. Gegen Willy Brandts Unter­zeichnung der Ost­verträge liefen sie Sturm. Die Präsidentin der Vertriebenen scheut den Blick darauf. Deutschland dreigeteilt niemals? DIES HIER WAR DEUTSCHLAND: 65 Jahre nach 1945 ist jedes einzelne Wort, das über die 48 Worte in 12 Zeilen hinausgeht, ein Wort zuviel und eine ehrenhafte Selbsterkenntnis zuwenig. Der Deutschen Teilung ist überwunden? Der Rest wird auch noch gesunden? An jedem Montagmorgen setz' ich der Frau Janus eine Laus in den Pelz. Sie kratzt sich am Anus und mir gefällts. Das ist ein sanfter Witz. Kein Witz ist, was ich in der Debatte zur Sache am 29. Mai 1998 im Bonner Bundestag sagte:

 

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nach den toleranten, ver­ständnis­vollen Worten von FDP-Seite fällt es nicht besonders schwer, die Linie der Toleranz und Libe­ralität fort­zusetzen. Betrachten wir rückwirkend die Debatte über die Situation und Stellung der Vertriebenen in der Bun­des­republik Deutschland, so darf und kann ich mir nicht ersparen, mit einer Kritik an der Linken zu beginnen. Aufgeschreckt durch die Tatsache, dass vielerlei Ver­triebenen­ver­bände sehr oft revanchis­tische Ge­biets­for­derungen aufstellten, ist es insgesamt gesehen der Linken nur unzulänglich gelungen, zwischen der Kritik an diesen chauvinistischen Forderungen und dem schweren tragischen Schicksal der Ver­triebenen ins­gesamt zu unter­scheiden. (Beifall bei der PDS und dem Bündnis 90/Die Grünen sowie bei Abgeordneten der SPD) Die Antwort von Frau Steinbach lautete:

 

Herr Zwerenz, was die DDR und die Leistungen für Vertriebene anbelangt: Es hat in der DDR keine Leistungen für Ver­triebene gegeben. Die Ver­triebenen durften sich nicht einmal zusammen­schließen, ihr Schicksal mit­einander bereden. Sie wurden schlicht und einfach als nicht existent betrachtet. Aber heute wollen Sie uns hier vorschreiben, wie wir mit dem Thema umzu­gehen haben. Sie haben überhaupt kein Anrecht darauf.

 

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP. – Joseph Fischer, Frankfurt Bündnis 90/Die Grünen: Ei der Daus!) Auf mein freund­liches Angebot ging Frau Steinbach gar nicht ein. Konterte mit Polemik gegen eine DDR, die ich vier Jahr­zehnte früher hatte verlassen müssen, abgesehen davon, dass sie die in der DDR woh­nenden Ver­trie­benen einfach für ihre Ansprüche usurpierte.

 

Meine Erwiderung ist abgedruckt in Ossietzky vom 13. Juni 1998. In den folgenden Jahren beschirm­ten CDU/CSU samt FAZ noch immer ihre stell­vertretende Ost­ver­trie­bene Erika:„Vertriebene sprechen Polen EU-Reife ab … Polens Parlament kritisiert Ent­schließung des Bundes­tages … Union erhöht den Druck auf FDP …“ dröhnte es gestern und dröhnt es heute aus der kohlschwarzen Frank­furter Lokal­redak­tion. Nietzsche: „Die Menschen erbrechen ihre Galle und nennen es Zeitung.„ Das Jahr 2010 ist wiederum ein Steinbach-Jahr geworden. Nach Gauck und Sarrazin kündigt sie soeben als Dritte im Bunde ein Buch an. Dabei zielte Nietzsche mit seinem Apercu nur auf Zeitungen als gallige End­produkte.

 

Die Dreier-Delegation der Stalin­grad-Gefal­lenen trödelt noch immer im Land herum. Da ich bekannt­lich Auerbachs Keller seit und mit Goethe, Nietzsche und Kafka für die Urzelle deutscher Zauberei alias Kultur­geschichte halte, nahm ich die drei Kameraden mit an die histo­rische Stätte. Goethe? brummte der ver­hungerte Hans, haben wir in der Schule durch­genommen. Sarrazin souffliert ihm: Über allen Gipfeln ist Ruh'. Nietzsche? lacht der er­schossene Heinz, trug ich im Brotbeutel herum, ein Buch von dem, das hieß so ähnlich wie Zarah Leander. Kafka? fragt der Exekutions­feldwebel Michel, klingt fast wie Kaffee – kann ich einen haben? Ehrlich gesagt, die wieder­aufer­standenen Toten gehen mir so langsam auf den Keks. Soll ich die Wiedergänger wirklich reinlassen? erkundigte sich Kafka vor der Tür. Ist Nachwuchs für die Bundeswehr, gab ich ihm Bescheid.

 

Als ich in Leipzig vor einem Halbjahrhundert meinen Vertriebenen-Text auf 12 Zeilen mit 48 Worten kürzte, bis kein einziges Wort mehr zu streichen und keins anzufügen blieb, war der Begriff der Dekonstruktion unbekannt. Als die Version 1966 in dem Band Deutsche Teilung – Lyrik – Lesebuch aus Ost und West erschien, sah ich darin eine Aufforderung zum ein­greifenden Denken. Die exemplarische Dekonstruktion ging mir erst später wegen Heidegger und dessen Nach­wirkungen auf. Tat­sächlich bringt der kurze Text die Universalie „Vertrei­bung“ als deutsche Mischung von historischer Tragödie und epischer Politposse infolge Partei-Ideologie durch Verknappung auf den Punkt. Der Schock, den die Lektüre beim Betroffenen auslösen kann, führt zum Fluchtreflex, weshalb die wenigen Zeilen bis 1966 weite Verbreitung fanden, bald danach aber verübelt, gemieden und vergessen gemacht wurden. Die Politik braucht Gefühle und falsche Gefühle mehr als echte.

 

Die semantische Dekon­struktion wirkt als chirur­gischer Eingriff. Verlangt wird jedoch Homöo­pathie. Wer den deutsch-polnischen Konflikt, durch Steinbach immer wieder angeheizt, in Leserbriefen und Artikeln nachliest, staunt über eine Aggres­sivität, die der Feuerwehr bedürfte. Die lapidare Feststellung deutscher Kriegsschuld provoziert pünktlich den Einwurf, Deutsche seien nicht nur Täter, sondern auch Opfer, und wo dieser Einwurf kollektiv wird, beginnt der nächste Krieg. Das zählt zur deutschen Geschichte von 1918 bis 1945.

 

Meine Erfahrung ist: Brechts Kürzest-Gedicht über das große Karthago, das drei Kriege führte, bis es unauf­find­bar wurde, ist unseren irra­tionalen Nationalen Hekuba. Meine Erfahrung ist: Sarkas­tische Lakonie ist eine lyrische Kunst­form des Exils. Aber Undank ist der Welten Lohn. Meine Erfahrung ist: Die Mutter der Freiheit heißt Revolution. Der Satz para­phrasiert das philoso­phische Prinzip der Dekon­struktion plus. Soeben lese ich in den Werbeseiten Metro­pol­region Rhein-Neckar die Aufforderung „Tanz die Revo­lution!“ Mag sein, sie will getanzt werden. Als Totentanz ins Chaos. Bei Brecht heißt das Klein­bürger­blut­hochzeit.

 

In unserem Nachwort 38 ist zu lesen: „Vor die Frage gestellt, ob Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger, Ernst Jünger oder Carl Schmitt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am häufigs­ten genannt werden, sehe ich mich etwas ratlos ange­sichts der rechts­nationalen Tra­ditions­linie.“ Die Antwort des Blattes folgte schnell, und tapfer geilt die Kompanie der Nach­folge­dichter sich an ihrem Pour le Meritter­knecht auf, sein zer­schos­sener Helden­kampf­helm ist ihr Zuhause. „Die Infamie wird zelebriert wie eine Messe, weil sich in ihr im tiefsten Grunde das Mysterium der Pöbelmacht verbirgt,“ (Strahlungen I Ernst Jünger)

 

Mir fällt eine Geschichte ein. Gefangene. Wächter. Ein Flucht­versuch. Wer flüchtet vor wem? Egal.

 

„Wer seinem Herrn entläuft, gibt ihm das Recht, ihn einzufangen und zu ermorden: Der Mord am wieder­gefan­genen Ent­laufenen ist straffrei, denn er heiligt das Recht. Dle jungen Soldaten mit den rot­wangigen Unschulds­gesichtern schlugen uns nieder, als die Distanz zwischen ihnen und uns auf Armlänge geschrumpft war, und brachten die Beute ins Lager ein. Wer es wagt, die Herrschaft zu beleidigen, wer sich ungebührlich abwendet von ihr und die Regeln des mensch­lichen Anstands verletzt, erhält die geziemende Antwort mit Fäusten, Gewehrkolben, Bajonetten. Alle acht Stunden löste die Lagerwache sich ab; jeder Wachmannschaft stand das Recht zu, sich einmal für die Belei­digungen schadlos zu halten. Man einigte sich darauf, gleich zu Anfang anzutreten. Hatte der neue Wachhabende dem alten die Papiere übergeben, waren die Zweierstreifen aufgezogen, erschien schon der Dreier­trupp und führte uns ins Freie zur Wasserpumpe.

 

Am Pump­schwengel stand ein kräftiger Soldat mit nacktem Ober­körper bereit, ein halbes Dutzend anderer eilte uns auf halbem Wege lachend entgegen. In den offenen ehrlichen Gesichtern der jungen Männer feierte die Mordlust Triumphe, und unser Blut leuchtete ihnen voran, doch war ihnen strengs­tens untersagt zu schießen oder tief zuzustechen. Mit bloßen Fäusten und Kolben hatten sie die ihnen zugefügte Schmach zu rächen, die Fahne Rot verhüllte unseren Blick, es sprudelte aus Kopf­schwarte, Stirnhaut, Nase, Mund und Ohren, das Prasseln und dumpfe Auf­prallen klang wie ferne Kanonen­schüsse, wir fielen und fielen, und wischte ein mitleidiger Schlag das Blut vom Auge, erkannte ich den kräftigen Bauern­burschen, der am Brunnen­schwengel emsig sich abmühte; dann schmetterte es die beiden Körper, wer wusste, welcher Leib wem gehörte und welcher Schmerz welchem Leib zuzuzählen sein mochte, in die eisige Kälte des Wasser­strahls, der armdick dem Rohr entsprang, den blutenden Fleisch­partien kennt­liche Formen zurück­gebend; wie weiß und blass die Haut aufscheint, spült Wasser die Sprudelbäche Blut fort. Eiswasser aus der Tiefe der Erde geholt und mit frischen Platz­wunden vereinigt, nie war der Wille zu überleben so frisch und deutlich, Wasser salzt das Leben auf. Unterm Pumpen­strahl liegend, auf dem Rücken, wenn es endlich gelang, die Augen zu öffnen und unter den von Schlägen aufge­schwollenen Wülsten hervor­zublicken, sah man die Runde beleidigter, geschmähter, im tiefsten Innern verletzter Soldaten; schweigend umstanden sie einen, und ihre Stiefel dampften, ihre Fäuste glänzten im Sonnenlicht. Unser Blut zierte ihre Knöchel, die Spitzen ihrer Stiefel und Absätze, das siegreiche, glatte, kalte Holz der Gewehrkolben.

 

Jetzt, da die Sol­daten befriedigt einhielten, lag ein Ausdruck sonnigen Glücks über den erschöpften, unschuldigen Gesichtern, die Kamerad­schaft­lich­keit der belei­digten Folterer mit den gestraften Belei­digern war es, die ihnen einzuhalten gebot. Unterm kühlen Pumpen­strahl ruhend, zum bewussten Leben zurück­gebracht, erhielten wir das Geschenk achtstündiger Lebens­verlängerung, bis die nächste Wache bereitstand, ihr Mütchen zu kühlen und ihren getarnten Seelen den tiefen Frieden der Rache zu schenken.“ (Kopf und Bauch)
Jorges Luis Borges über E J: „Ein Zug von strenger Logik: Jüngers kriege­ri­sche Mystik schließt den Hass, nicht aber die Grau­samkeit aus. Wie kann denn auch der Soldat seinen not­wen­digen Feind hassen?“
Im vorstehenden Text vom einge­fangenen Ent­flohenen, der brutal bestraft wird, fehlt jeder Hass. Ich widme die Geschichte im Nachhinein Ernst Jüngers soldatischen Qualitäten des Sadomasochismus.

 

„›Wussten Sie?‹ fragt Michael Klett, ›dass, wenn etwa Schlimmes geschah, als seine Frau starb, als sich sein Sohn erschoss, dass da sein Hemd am linken Arm immer völlig blutig war?‹
›Wieso das denn?‹
›Er trug stets eine Nadel unter dem Revers. Und wenn eine Schmerzwallung in ihm hochkam, hat er sich diese Nadel in den Unterarm gestochen, durch das Jackett hindurch, um sich vom psychischen Schmerz durch einen physischen abzulenken.‹“(Er war nicht kalt, nur gepanzert – Ein Gespräch von Thomas Hettche mit dem Verleger Michael Klett über seinen Autor Ernst Jünger – FAS 19.9.2010)

 

Die Selbst­peinigung gedieh inzwischen zum Volks­sport, Mädchen und junge Frauen ritzen und schnei­den sich in Arm und Bein, um Stress und see­li­schen Kummer zu bewäl­tigen. Jünger, der Pionier, wurde ihr Klas­siker. In der FAS vom 19.9.2010: „Die Stim­mung war fidel … Aus den Kriegs­tage­büchern von Ernst Jünger … Abends sehr lange im Kasino … In einer Mischung von Gefüh­len hervor­ge­rufen durch Auf­re­gung, Blut­durst, Wut und Alko­hol­genuss gingen wir im Schritt auf die feind­lichen Linien los …“ Leutnant Jünger in der Schlacht, die ers­tmals ge­druckten Kriegs­tage­bücher als Stil­proben ty­pischer Landser­hefte, aus denen der heim­ge­kehrte Lands­knecht, der sich als Künstler entdeckt, die große deutsche Kriegs­kunst­prosa ent­wickeln wird, denn: „Die Sprache ist noch viel­fach zu trocken …“ Keine Angst, die FAZ ver­flüssigt die Sprache zum Kunst­honig, was dort im Feuil­leton als „Gestei­gerte Poesie“ firmiert.

 

Als Jünger zu Weimars und Hitlers Zeiten Auf­lage machte, nahm ihn sich Kurt Tucholsky vor. Daran dachte ich, als ich 1968, drei Jahr­zehnte nach Tucholskys Suizid in Horst Bingels steiler Streit-Zeit-Schrift unter dem Titel Ernst Jüngers Über­lebens­kunst schrieb: „1. Die erste Hälfte des 20. Jahr­hunderts wurde beherrscht von einem Idol: dem Führer. Er trat auf als gott­gewollt und Sendbote irgend­einer Vor­sehung, zu ihm zählte not­wendig das Volk, die Masse, die Summe der Unter­tanen.

 

Ernst Jünger war es, der, weil diese Ordnungen rational nicht zu vertreten waren, ihre Mythe schuf: den in tausend Gefechten und Grabenkämpfen, den in erbit­terten, blutigen Nahkämpfen gehärteten und seiner inneren Substanz nach unverwundbaren Stoßtruppführer .Ein Führer auch er, aller rationa­len Bezüge enthoben und zur Fabelgestalt verdichtet. Dieses Idol im Herzen, wuchsen nachfolgende Generationen zu Graben­kämpfern heran. Sie sahen den Jüngerschen Helden ab, dass man zu kämpfen, nicht aber zu denken, nicht zu zweifeln, zu fragen habe.

 

Ob Ernst Jünger ein Nazi war, steht für mich nicht zur Debatte. Aber seine Grabenkämpfer-Mythologie war eine Fahne des abso­luten Gehorsams und inneren Befehls. Seine Bücher trieben Legionen junger Menschen in Kampf und Opfertod.

 

2. Hitler mochte Ernst Jünger und schützte ihn. Jünger mochte Hitler weniger, aber er ließ zu, dass Hitler ihn mochte und schützte. Und er war, bei aller Distanz, fasziniert von diesem Führer. Dagegen blieben die Marmorklippen und die Friedensschrift nur episodisch. Die Kampfmythe der Stahlgewitter im Herzen, kämpften junge Deutsche in Hitlers Stahlgewittern. Ernst Jünger war ein großer, geistiger Mobili­sator für Hitlers Armeen. Diesen Führer nebenhin ›Kniebolo‹ zu nennen, wiegt hiergegen soviel wie ein Mistkäfer.

 

3. Ernst Jüngers Irrtum entstammt seinem Kon­ser­vatismus. Seine Kriegs­helden, für Dinge kämpfend, die ver­nünftiger­weise nicht mehr ver­tret­bar wären, verzichten auf Ver­nunft und Logik und erheben den Kampf selbst zur letzten Größe. Seine Stoß­trupp­führer werden somit zu Lands­knech­ten, wenn auch mit dem Luxus innerer Herren­moral. Seine Helden sind gehor­sam. Sie fragen nicht nur nicht wem, sie wissen auch nicht mehr zu fragen.

 

Ernst Jüngers Front­kämpfer sind Einzel­kämpfer, doch beschränkt sich ihre Ver­einze­lung auf den Kampf selbst. Sonst sind sie typische Mas­sen­menschen: aufbietbar, folg­sam, mani­puliert mithin und also nichts weniger als indi­viduell. Gehorsam­keitstiere.“

 

Heute würde man dem jungen Leutnant Jünger glatt eine PTBS attes­tieren, vom post­trauma­tischen Belas­tungs­syn­drom seiner feuil­letoni­sieren­den Nachfolge-Anhänger ganz zu schweigen. Heute geht es mehr um Jüngers Vor­gesetzte, die Generäle. Eben teilte US-General David Petraeus der Bild-Zeitung seine „große Bewun­derung“ für die deutschen Gene­räle aus dem 1. und 2. Weltkrieg mit. Nun, seine Vorgänger ließen einige der Bewun­derten ein wenig aufhängen, bevor sie den Rest in ihre Dienste nahmen, wo sich die Herren wohl­fühlen wie bei ihren früheren Herren.

 

Die Schreib­stuben-Stoß­trupp­führer kämpfen an ihren PC's inzwischen für den totalen Welt­religions­krieg weiter. Vom Kameraden Schnapp­hahn übern Schnapshahn zum Spritsäufer Tornado = 80.000 € die Flugstunde. Das Wählervolk zahlt jeden Blutpreis. Der Krieg als Landsers­lust und Herren­witz. Der Refrain ein Loblied auf die Schlachtbank. Söldner ziehen in jeden Krieg, in dem der Feind die Toten zu liefern hat. In Stah­lgewittern komman­dieren Generäle mit Schädel­knochen­erwei­chung: „War es Blut oder Wein?“ (E J) Der Krieg als Ehrenmord. Die Jünger Jüngers halten die Front bis zum jüngsten Tag. Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht? Pazifisten, Revo­lutionäre? Mordbuben in die vorderste Linie: Noske & Pabst, Wilhelm & Adolf, Mölders & Rommel. Sie und ihre Nachfolger haben nichts anderes zu verlieren als Blut & Ehre. Jünger: „Abends sehr lange im Kasino.“ Die Kameraden hocken noch heute tief in der Flasche.

 

Wie unsere Stammleser wissen, legen wir hier Frag­mente aus meinem unfertigen Bloch-Roman vor, der wiederum Teile des Welt­theater-Stückes enthält, das in Auerbachs Kelle spielt, wo Brecht Regie führt. Während der gestrigen Vorbe­spre­chung mischte sich Kafka prustend vor Lachen ein: Ihr wollt Ernst Jünger heute auftreten lassen? Brecht: Es ist mir kein Vergnügen, doch eine dialektische Orgie! Kafka: An der Tür verlangt einer Einlass, der hat ein Gewehr dabei und will Jünger erschießen. Brecht: Nein, den Jünger brauchen wir noch für die Kriegs­szene.

 

Ich: Warum will er den Ernst totmachen? Kafka: Er behauptet, Hauptmann Jünger hätte bei seiner Exekution komman­diert. Brecht: Dann lass' den Mann rein, Franz, das macht unsere Kellerbühne zu einer wahrhaft realistischen Folge von SOKO Leipzig.

 

(Die Original­dialoge zwischen den Toten und Untoten sind zehnmal so umfang­reich, können aber aus urheber­rechtlichen Gründen nur gekürzt wiedergegeben werden.)

Ein weiteres Nachwort ist für Montag, den 04.10.2010, geplant.

Fotos zur Lesung mit Gerhard Zwerenz aus der Sächsischen Autobiographie am 19.11.2009 im Haus des Buches, Leipzig   externer Link

Lesungs-Bericht bei Schattenblick  externer Link

Interview mit Ingrid und Gerhard Zwerenz bei Schattenblick  externer Link

Gerhard Zwerenz    27.09.2010   
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz