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Stele [griech.] Pfeiler, Säule als Grab- oder Gedenkstein
Die Stelen sind der Anfang einer Sammlung kleiner lite­rarischer Gedenks­teine in Form eines Gedichtes jüngst ver­stor­bener Dichter, über­wiegend fremd­sprachiger, aber auch deutsch­sprachiger. Aus­gangs­punkt sind unter ande­rem aktuelle Todes­mel­dungen in den poetry news. Idee und Konzept: Hans Thill.

Liste der Stelen   ↓

 

Tom Lowenstein
(London 1941 – ebenda 2025)


Aus: Die Brücke bei Uji


40.
Wie löst man das
unlösbare Arkanum
das bekannt ist, aber
unbenannt, eine drohende
Strangulation, nicht die Hand
an der Kehle, sondern eine feste
Quetschung der Glottis.

Übersetzt von Hans Thill. Aus: The Bridge at Uji. Shearsman, Bristol 2022.

 

»An Murasaki Shikibu: Sie wären erstaunt / Über das Elend der europäischen Geschichte / Aber Jane Austen hätten Sie gemocht.«
Tom Lowenstein

 

Tom Lowenstein wurde 1941 in London geboren und war Lyriker, Ethnograph und Übersetzer. Er studierte unter anderem in Cambridge und Leicester und unterrichtete einige Jahre Literatur und Kreatives Schreiben. Daneben beschäftigte er sich mit buddhistischer Philosophie und unternahm später ethnografische Forschungen in Point Hope, Alaska. Zu seinen Gedichtsammlungen gehören The Death of Mrs Owl (1975) und zuletzt The Bridge at Uji (2022). Tom Lowenstein starb im März 2025 in London im Alter von 83 Jahren.

Dank an Anthony Frazer