Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte
Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 38. Nachwort
Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.
38. Nachwort |
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Meine Weltbühne im poetenladen
Wer spinnt da eine Havemann-Story zusammen, die Grimms Märchen, auch wenn Grass den Faden aufnimmt, in wahnhaft Stephen King'sche Gefilde treibt?
Im Sonderheft 2010 europäische ideen, Herausgeber Andreas W. Mytze, London spricht A.B. Bengsch mit Katja Havemann über einen Vorgang von jener unglaublichen Dimension, die zugleich ins Irreale, Reale, Phantastische und Hochkriminelle reicht. Robert Havemann als illegaler Bilderschmuggler mit einem Volumen in Millionenhöhe? Der Schriftsteller Udo Scheer versucht uns ab Seite 5 zu erklären, worum es geht „… seit Januar 1979, will der sudentendeutsche, tschechoslowakische Staatsbürger Eugen Mühlfeit wiederholt Havemann in dessen Haus besucht haben. In einer durch die promovierte Historikerin Nicole Glocke und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderten Lebensdarstellung eines Opferschicksals (FAZ) , In den Fängen von St.B, MfS und CIA. Das Leben und Leides des Eugen Mühlfeit (2009), ist viel Erstaunliches zu lesen, darunter auch, wie dieser Mann einen Bilderschmuggel unglaublichen Ausmaßes zur Unterstützung tschechischer Maler und Dissidenten betrieben habe.
Via Robert Havemann und unterstützt durch Günter Gaus seien die Kunstwerke über die Ständige Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin zum Verkauf nach Westberlin verbracht worden und Erlöse in Millionenhöhe durch Mühlfeit zurück nach Prag gelangt.“ Der aufgeblasene Havemann-Schocker wird nach Udo Scheer von Bernd Florath, Tomas Viltinek, Alex Baumgärtner soweit strapaziert, dass er nur noch platzen kann. Den Rest besorgt Manfred Wilke mit den hehren Worten eines jederzeit staatserhaltenden Professors, der seine linke Vergangenheit vergessen machen lässt. Auf Wilke folgt Harold Hurwitz, Soziologe, Berater und Freund von Willy Brandt, der die irrwitzige und zugleich belegbare Geschichte von „Elisabeth Schmidt und Robert Havemann 1931 bis l979“ niederschreibt. Hier wird das Sonderheft nachprüfbar wirklichkeitsnah, denn mit Frau Schmidts Leben ist außer Robert Havemann auch und viel heftiger das Leben des Genossen Rudi Wunderlich verbunden – KPD, Zuchthaus Brandenburg, Moskau, Rote Armee, Gulag, Widerstand, Verrat, Liebe, Antifa, Stasi und Honeckers fatale Dummheit im Umgang mit verdienten Antifaschisten. Die Lebensgeschichte von Rudi Wunderlich, wie er sie mir erzählte, ist tatsächlich noch absurder als im e.i.-Heft berichtet, zugleich voll von einer wunderbaren Solidarität zwischen Verfolgten.
Die behauptete Verwicklung des tschechischen Geheimdienstes in den Fall Havemann führt auf den Fall Uwe Johnson zurück, dem wir Folge 25 – Uwe Johnson geheimdienstlich sowie Folge 26 – Was fürchtete Uwe Johnson? widmeten. Anlass war das 1.270 Seiten umfassende Suhrkamp- Epos Johnson-Jahre, dessen Rätselhaftigkeit in der Frage mündete, ob des Dichter Vorwürfe an seine Ehefrau zutrafen oder nicht. Wir zitierten Fritz Raddatz: „Er hatte seine Frau öffentlich bezichtigt, 17 Jahre für den tschechoslowakischen Geheimdienst gearbeitet zu haben.“ Grass und andere Zeitzeugen wussten auch etwas. Nur nichts Genaues. Das Buch, herausgegeben von Uwe Neumann, erregte kurzes heftiges Aufsehen. Ging seither jemand den diversen Prager Geheimdiensträtseln nach oder wird die Wiederkehr Franz Kafkas erwartet? Den engagierten wir doch, wie poetenladen-Leser wissen, als Türstehen für Auerbachs Keller, wo er den sächsischen Petrus spielt und neue kafkaeske Motive sammelt. Im Nachhinein scheint es sich bei der friedlichen Revolution um eine Operettenaufführung gehandelt zu haben, aus der arbeitslos gewordene Agenten plagiierende Gespensterkrimis fertigen. Motto: Mama, Mama ich will nicht nach Amerika! Sei ruhig, Kind, schwimm weiter.
Vor die Frage gestellt, ob Friedrich Nietzsche, Martin Heidegger, Ernst Jünger oder Carl Schmitt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am häufigsten genannt werden, sehe ich mich etwas ratlos angesichts der rechtsnationalen Traditionslinie. Ein wagemutiger Professor sollte die Stahlhelmgalerie mal von seinen Doktoranden untersuchen lasen. In letzter Zeit scheint Schmitt zu dominieren. Jedenfalls sind seine Qualifikationen wieder gefragt. Vom wichtigsten Staatsrechtler der Weimarer Republik und Berater Papens und Schleichers (Preußenschlag) zum SA-Mann (1.5.1933) und Lobredner Hitlers – „Der Führer schützt das Recht“ – vom führenden Staatsrechtler der Weimarer Republik zum führenden Staatsunrechtler des Dritten Reichs zum führenden Staatsrechtler des bis an Oder und Neiße wiedervereinigten Deutschland? „Wer also den Kapitalismus bekämpft, wendet sich gegen diese allgemeine Freiheit. Genau das ist aber das linke Konzept, und deshalb ist die gesamte Linke verfassungsfeindlich.“ So Professor Hans-Jürgen Schultz, Emden im Leserbrief vom 11.8.2010 an die FAZ.
Wenn so etwas Schule macht ist es eine alte Schule. „Gelobt sei der Machtwille“ – Überschrift eines Eckart Lohse-Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 8.8.2010. Und: „… die Lust an der Macht ist überhaupt nicht verwerflich.“ Das mag ja so sein. Doch warum treten so viele CDU-Machtmenschen eher zurück. Ein 2010er Sommerschlussverkauf? Was aber, „wenn die brachliegende Macht dann der Falsche ergreift?“ Wer ist der Falsche? Man weiß Bescheid. Auch wer der Richtige ist. Die FAZ am 10.8. über ein Treffen von Juristen und Literaturwissenschaftlern in München: „Ein Jurist wurde von den Literaturwissenschaftlern allerdings überhaupt nicht kritisiert, sondern mit größter Selbstverständlichkeit erwähnt: Carl Schmitt. Bei Frau Matala de Mazza, die Racines Tragödie Bérénice (1670) behandelte, war viel von Regeldurchbrechungen, einer »Theorie des Staatsstreichs« und dem Ausnahmezustand »in Carl Schmitts Zeitalter der Staatlichkeit« die Rede.“ Der tüchtige Mann wird eben noch und schon wieder benötigt. Wenn die Kulturgeschichte der Demokratie erst einmal soweit gelangt ist, darf es auch heißen: „Gezieltes Töten ist erlaubt.“ (FAZ-Überschrift am 12.8.2010)
FAZ-Artikel: extralegale Morde?
Schon hat ein Neunmalkluger herausgefunden: „Im Völkerrecht findet sich kein Verbot, bestimmte Personen in Konflikten unschädlich zu machen. Solche Operationen gehören zur Praxis von UNO und NATO.“ Anschließend wird mitgeteilt, das deutsche Grundgesetz ermögliche mit dem Beitritt zur NATO und UNO infolge „Weiterentwicklung des Völkerrechts“ auch die „Mandatierung gezielter Tötungen.“ Nun ist der Redaktion bei der Erweiterung der Mordlegitimation von einem Führer auf mehrere nicht ganz wohl. Deshalb heißt es am Ende der Offenbarungen: „Der Autor ist Assistant Legal Advisor am Allied Command Transformation der NATO im amerikanischen Norfolk. Der Beitrag gibt seine persönliche Ansicht wieder.“
Die persönliche Ansicht soll das Prinzip extralegaler Tötungen ein wenig relativieren. Folter und Mord von staatswegen (Staats wegen) klingt zu heroisch, zumindest für deutsche Ohren und erinnert womöglich an die jüngere deutsche Geschichte. Im Vietnam-Krieg hieß so etwas Phoenix-Programm. Über zehntausend Vietnamesen wurden auf Verdacht hin gefoltert und getötet. Augstein vermutete gar an die zwanzigtausend Fälle. Da war der Spiegel noch postheroisch statt wie heute präheroisch. Man muss mit den heißen Kriegen gehen, solange sie geschmiedet werden. Mich kann diese Entwicklung nicht sonderlich überraschen.
Laut Protokoll sagte ich am 24.6.1998 im Deutschen Bundestag:
Inzwischen ist der tapfere Bundeswehr-General, zwar a.D., in seiner christlichen Verteidigung des Krieges inklusive Kriegsverbrechen jedoch noch ein Stück weiter voranmarschiert, wie er im Dezember 2008 in der Zeitschrift Gebirgstruppe erkennten lässt: „In der öffentlichen Meinung gilt heute bei uns jeder bereits als schuldig, dem eine Beteiligung an der Partisanenbekämpfung im letzten Weltkrieg vorgeworfen wird, während unsere Alliierten längst die Vorschriften und Erfahrungen der Deutschen auswerten und zu Rate ziehen für ihren aktuellen Kampf gegen den Terror.“
Weil „unsere Alliierten“ also heute Kriegsverbrechen planen und begehen und dabei straflos bleiben wollen und sollen, sind die deutschen Kriegsverbrechen vor 1945 auch straffrei zu halten. In der Konsequenz bedeutet das, Jodl und Keitel samt Kameraden zu rehabilitieren. Es ist nicht zu bezweifeln, die Herren Generäle sind miteinander solidarisch und der Gang der deutschen Einheit entbehrt nicht seiner inneren Logik. Vorwärts Kameraden, wir gehen zurück, so die Ostfront-Parole nach Stalingrad.
Am Sonntagabend des besonders kalt verregneten 28. August 2010 wärmte der MDR unsere Herzen mit der Halbstunden-Doku Friedrich Nietzsche – der Retter von Röcken. So trägt unsere Serie Früchte. Der vatergeschädigte Gottsucher, der den himmlischen Papa enttäuscht für tot verklärte und bei Lou Salomé mit der Peitsche Trost suchte, aber nicht fand, flüchtet zu Dionysos & Apoll, um sich vor dem Sokrates-Plebs heftig ekeln zu können. Beschwingt und amüsant in der Sendung Friedrich Schorlemmers Nietzsche-Begeisterung. Unser umtriebiger Evangele von der Elbe, der im braven Neuen Deutschland gern für den Luther-Gott wirbt, gerät beim Hammerphilosophen Nietzsche, der Gott als verstorben definiert, fast auf die Seite Thomas Münzers gegen Luther. Das müsste für ein neues Thesenpapier an der Kirchentür zu Wittenberg reichen. Der bemühte MDR zeigte sogar Hitlers Staatsbesuch bei Nietzsches Übermenschenschwester Elisabeth. Die halbe Stunde endete,wo der Ernst des Lebens hätte beginnen müssen. Fernsehen ist eben Gehacktes mit Verfallsdatum.
Karl-Friedrich Lindenau
Weltberühmter Herzchirurg – nach der Wende abgewickelt
Deutschland ist das Land der Abwickler. Wir zeigten, die Leipziger absolut unfröhliche Fröhlich-SED benötigte einst das ganze Jahr 1957, den Philosophen Bloch abzuwickeln. Ging es dabei um einen Kopf, brauchte die friedliche Revolution von 1990 nicht viel länger, um einen Mann der Herzen loszuwerden: „Prof. Dr. Karl-Friedrich Lindenau, Nationalpreisträger der DDR, leitete in Leipzig das Herzchirurgische Zentrum, eine der fünf Einrichtungen dieser Art in der DDR. Am 30. Mai 1992 wurde der international hochgeachtete Herzchirurg, der vielen Hunderten Menschen das Leben gerettet hatte, wegen »Staats-Nähe« entlassen, vollzogen durch Prof. Dr. Hans-Joachim Meyer (CDU), Minister der sächsischen Landesregierung. Dieser Inquisitor, der So wahr mir Gott helfe geschworen hatte und schwarze Listen im Lande kursieren ließ, war zu DDR-Zeiten an der Berliner Humboldt-Universität stellvertretender Sektionsdirektor für Erziehung und Ausbildung, Reisekader fürs westliche Ausland und Chefdolmetscher des Hochschulministers der DDR auf dessen Auslandsreisen. Von der Stasi überprüft und für gut befunden, war aus dem einst sehr »Staatsnahen« ein DDR-Hasser geworden.“ (zitiert nach Leipzigs Neue)
Erste Wünsche werden vernehmbar, im Anschluss an die Leipziger Bach-Festspiele und im Gegenlicht zum Bayreuther Richard-Wagner-Tamtam ein herzhaftes Leipziger Karl-Marx-Festival zu veranstalten, gemeinsam mit chinesischen Philosophen und den Außenhandelskammern der Pekinger und Berliner Wirtschaftsministerien. Falls Berlin zögert, könnte Leipzig mit seinen Ökonomen und Sinologen aus besseren Zeiten einspringen. Der Einladung folgten die chinesischen Genossen gewiss freudig, wenn die einladende Universität in Leipzig nach Karl Marx benannt ist. Soviel zur unmittelbaren Vergangenheit und futuristischen Gegenwart, wenn's gefällt.
Ist Sarrazin ein armseliges Würstchen in hoher Stellung? Ein klassischer Sozi auf der Reise in die Oberwelt? Vom Berliner Finanzaugust zum Frankfurter Staatsbankrottbanker? Das ist wie bei Gauck, den SPD und Grüne so hinter- wie vorderlistig zum Bundespräsidenten machen wollten, obwohl er laut und charaktervoll mehr für CDU/CSU/FDP schwärmte. Seitdem tingelt der Pastor durch Schulen, tv-Talks und Bestsellerlisten, welchen Weg der Sozi-Bundesbanker Sarrazin nun auch nimmt, an die Spitze gar, denn die Gene der Parteigenossen warten schon darauf, über sich belehrt zu werden. Der vom Main an die Spree umgesiedelte Suhrkamp-Verlag, der die Adenauer-Preisträger einsammelt, wird sich weder Sarrazin noch Gauck entgehen lassen. Schirrmacher: „Sarrazin argumentiert aus einer Position der Verzweiflung heraus.“ Wenn darauf kein Höllengelächter antwortet, sind die braven Leser des Blattes längst Insassen des Irrenhauses geworden. Am 28. August erschien die FAZ mit einem lieben Dackelgesicht auf Seite 1 – Überschrift: Was ist bürgerlich? Wenn es Herren wie Gauck und Sarrazin sein sollten, kann nur noch der Tierschutzverein helfen.
Am 30.8.2010 in den letzten Teil einer tv-Einheits-Diskussion geraten. Ort: Dresdner Frauenkirche mit devotem Publikum wie zu Königszeiten. 20 Jahre Freiheit seit 1990. Tillich gibt den Ton an. Jedenfalls bis zum nächsten Bombenangriff. Man muss die Feste und die Kriege nehmen wie sie fallen. Heute führt die Elbe Hochwasser, morgen trocknet sie aus. Tillich wäre in der DDR nie Ministerpräsident geworden. Vielleicht Parteivorsitzender der Ost-CDU? Merkel schaffte es von der DDR-Akademie bis ins Bundeskanzleramt. Tüchtige Christin. Tillich tüchtiger Christ. An der Diskussion war außer dem munteren Satiriker Biskupek kein Linker beteiligt. Sachsen, Freistaat ohne Opposition. Was wurde eigentlich aus Peter Porsch? Als Linguist aus der Leipziger Uni verdrängt, als sächsischer PDS-Vorsitzender wohin? Jederzeit abrufbar sind der Mann und seine Gedanken per Website – der bewährte Sprachwissenschaftler kann auch vorzüglich rechnen. Am 19.8.2010 überprüft er die Zuwendungen für die verschiedenen sächsischen Stiftungen. Das Resultat sieht so aus:
„Die beiden Stiftungen der SPD („Friedrich-Ebert-Stiftung“ und „Herbert-Wehner-Stiftung“) erhalten insgesamt 77.800 Euro weniger, die Stiftung „weiterdenken“ der Grünen muss mit einem Manko von 31.600 Euro auskommen, die „Wilhelm-Külz-Stiftung“ der FDP wird um sage und schreibe 200,- Euro (in Worten „zweihundert“) gebracht und die „Rosa-Luxemburg-Stiftung“ der Partei DIE LINKE um 47.900 Euro. Offen ist jetzt noch, wie viel die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung einbüßt. Da die CDU bei der letzten Landtagswahl ja wieder etwas schlechter abgeschnitten hat als zuvor, müsste es doch eine beträchtliche Summe sein – denkt man, wenn man nach Adam Ries rechnet. Modern oder „post-adam-riesisch“ rechnet man aber anders und kommt zu dem sensationellen Ergebnis, dass die Konrad-Adenauer-Stiftung 86.500 Euro mehr zu bekommen hat. Was schon bei der Kürzungssumme der FDP dämmerte, wird zur Gewissheit: Vor dem Haushalt sind alle gleich, nur die Regierungsparteien sind gleicher.“
Das Ergebnis verwundert nicht wirklich. Peter Porsch hat keinen Platz mehr im Dresdner Landtag. Und Adam Ries(e) auch nicht.
Planen aufrechte CDU- und SPD-Politiker, nachdem sie im Dutzend ihre jeweiligen Parteien oder Ämter verließen, die Gründung einer schwarzen Adenauer-Partei? Wird es demnächst in diesem Polit-Theater einen Merkel-Abgang geben? Clement, Schily, Koch vornedran, Gauck als Innenminister zum Schutz der Freiheit vor links, Sarrazin als Außenminister zum Schutz vor fremden Genen und muslimischen Säuglinshorden.
Schon tritt Necla Kelek als „prominente Muslimin“ in der FAZ für Sarrazin ein und der flotte Feuilleton-Schirrmacher kauderwelscht, der Sozi-Bundesbanker wolle „eine völlig neue Debatte auslösen“, ach du arme Kröte, seit wann kriecht aus dem Sumpf von Kaiserreich, Weimar und Nazi-Deutschland etwas Neues? Der Debattierer Thilo S. verheddert sich, stottert, schwitzt und lebt von einer verlotterten Medien-Unterwelt, die kleine Teufelchen zu öffentlichen Götzen hochsendet und hochschreibt.
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck zog und zieht weitverbreitete Medienkeile auf sich, weil er zur 20-Jahr-Einheitsfeier listig vorschlug, die erste Strophe der Johannes-R.-Becher-DDR-Hymne ins BRD-Deutschlandlied aufzunehmen, um so die Annäherung von Ost und West voranzutreiben.
Wir erlauben uns, höflich aufs Copyright von Hartwig Runge/Ingo Graf zu verweisen, dessen Lieder-Mix wir im 37. Nachwort abdruckten. Inzwischen lieferte der Künstler eine im Text leicht variierte Fassung. Zur Förderung der Volksbildung ist sie mit Noten versehen und gebrauchsfertig zum frohgemuten Mitsingen:
Das Nachwort 38 trägt den Titel Meine Weltbühne im poetenladen. Ich bedanke mich beim poetenladen-Betreiber für die Liberalität und bei meinem Pseudonym Gert Gablenz, der von meiner Studentenbude im Mendelssohn-Bartholdy-Haus aus unverdrossen für mich denkt und dichtet. So lässt sich die Weltbühne, die meinen Pazifismus ab 1955 scheute, weiterbeschicken, ob's den Herren von gestern und/oder heute gefällt oder nicht.
Ein weiteres Nachwort ist für Montag, den 13.09.2010, geplant.
Fotos zur Lesung mit Gerhard Zwerenz aus der Sächsischen Autobiographie am 19.11.2009 im Haus des Buches, Leipzig
Lesungs-Bericht bei Schattenblick
Interview mit Ingrid und Gerhard Zwerenz bei Schattenblick
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Gerhard Zwerenz
Serie
- Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
- Wird Sachsen bald chinesisch?
- Blick zurück und nach vorn
- Die große Sachsen-Koalition
- Von Milbradt zu Ernst Jünger
- Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
- Reise nach dem verlorenen Ich
- Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
- Van der Lubbe und die Folgen
- Unser Schulfreund Karl May
- Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
- Die Westflucht ostwärts
- Der Sänger, der nicht mehr singt
- Ich kenne nur
Karl May und Hegel
- Mein Leben als Prophet
- Frühe Liebe mit Trauerflor
- Der Schatten Leo Bauers
- Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
- Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
- Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
- Tanz in die zweifache Existenz
- General Hammersteins Schweigen
- Die Pleiße war mein Mississippi
- Im Osten verzwergt und verhunzt?
- Uwe Johnson geheimdienstlich
- Was fürchtete Uwe Johnson
- Frühling Zoo Buchmesse
- Die goldenen Leipziger Jahre
- Das Poeten-Projekt
- Der Sachsenschlag und die Folgen
- Blick zurück auf Wohlgesinnte
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
- Brief mit Vorspann an Erich Loest
- Briefwechsel mit der Welt der Literatur
- Die offene Wunde der Welt der Literatur
- Leipzig – wir kommen
- Terror im Systemvergleich
- Rachegesang und Kafkas Prophetismus
- Die Nostalgie der 70er Jahre
- Pauliner Kirche und letzte Helden
- Das Kickers-Abenteuer
- Unser Feind, die Druckwelle
- Samisdat in postkulturellen Zeiten
- So trat ich meinen Liebesdienst an …
- Mein Ausstieg in den Himmel
- Schraubenzieher im Feuchtgebiet
- Der Fall Filip Müller
- Contra und pro Genossen
- Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
- Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
- Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
- Als Atheist in Fulda
- Parade der Wiedergänger
- Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
- Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
- Fragen an einen Totalitarismusforscher
- Meine fünf Lektionen
- Playmobilmachung von Harald Schmidt
- Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
- Denkfabrik am Pleißenstrand
- Rendezvous beim Kriegsjuristen
- Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
- Der Bunker ...
- Helmut auf allen Kanälen
- Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
- Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
- Die Sächsischen Freiheiten
- Zwischen Genossen und Werwölfen
- Zur Geschichte meiner Gedichte
- Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
- Der Dritte Weg als Ausweg
- Unendliche Wende
- Drei Liebesgrüße für Marcel
- Wir lagen vor Monte Cassino
- Die zweifache Lust
- Hacks Haffner Ulbricht Tillich
- Mein Leben als Doppelagent
- Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
- Vom Langen Marsch zum 3. Weg
- Die Differenz zwischen links und rechts
- Wo liegt Bad Gablenz?
- Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
- Der 3. Weg eines Auslandssachsen
- Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
- Am Anfang war das Gedicht
- Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
- Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
- Im Hotel Folterhochschule
- Brief an Ernst Bloch im Himmel
- Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
- Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
- 94/95 Doppelserie
- FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
- Rainer Werner Fassbinder ...
- Zähne zusammenbeißen ...
- Das Unvergessene im Blick
1. Nachwort
Nachworte
- Nachwort
siehe Folge 99
- Auf den Spuren des
Günter Wallraff
- Online-Abenteuer mit Buch und Netz
- Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
- Die Leipziger Denkschule
- Idylle mit Wutanfall
- Die digitalisierte Freiheit der Elite
- Der Krieg als Badekur?
- Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
- Alter Sack antwortet jungem Sack
- Vor uns diverse Endkämpfe
- Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
- Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
- Kampf der Deserteure
- Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
- Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
- Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
- Was zum Teufel sind Blochianer?
- Affentanz um die 11. Feuerbach-These
- Geschichten vom Geist als Stimmvieh
- Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
- Trotz – Trotzalledem – Trotzki
- Der 3. Weg ist kein Mittelweg
- Matroschka –
Die Mama in der Mama
- Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
- Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
- Jan Robert Bloch –
der Sohn, der aus der Kälte kam
- Das Buch, der Tod und der Widerspruch
- Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
- Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
- Hölle angebohrt. Teufel raus?
- Zwischen Heym + Gauck
- Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
- Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
- Die Philosophenschlacht von Leipzig
- Dekonstruktion oder Das Ende der Verspätung ist das Ende
- Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
- Meine Weltbühne im poetenladen
- Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
- Die Internationale der Postmarxisten
- Dies hier war Deutschland
- Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
- Einiges Land oder wem die Rache gehört
- Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
- Macht ist ein Kriegszustand
- Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
- Damals, als ich als Boccaccio ging …
- Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
- Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
- Leipzig am Meer 2013
- Scheintote, Untote und Überlebende
- Die DDR musste nicht untergehen (1)
- Die DDR musste nicht untergehen (2)
- Ein Orden fürs Morden
- Welche Revolution darfs denn sein?
- Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
- Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
- Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
- Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
- Die heimatlose Linke (I)
Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
- Die heimatlose Linke (II)
Ein Zwischenruf
- Die heimatlose Linke (III)
Wer ist Opfer, wer Täter ...
- Die heimatlose Linke (IV)
In der permanenten Revolte
- Wir gründen den Club der
heimatlosen Linken
- Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
- Links im Land der SS-Obersturmbannführer
- Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
- Leipzig. Kopfbahnhof
- Ordentlicher Dialog im Chaos
- Büchner und Nietzsche und wir
- Mit Brecht in Karthago ...
- Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
- Die Suche nach dem anderen Marx
- Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
- Vom Krieg unserer (eurer) Väter
- Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
- Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
- Die Heldensöhne der Urkatastrophe
- Die Autobiographie zwischen
Schein und Sein
- Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
- Atlantis sendet online
- Zur Philosophie des Krieges
- Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
- Der Prominentenstadl in der Krise
- Der Blick von unten nach oben
- Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
- Vom Krieg gegen die Pazifisten
- Keine Lust aufs Rentnerdasein
- Von der Beschneidung bis zur
begehbaren Prostata
- Friede den Landesverrätern
Augstein und Harich
- Klarstellung 1 – Der Konflikt um
Marx und Bloch
- Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philosophie und Verbrechen
- Der Kampf ums Buch
- Und trotzdem: Ex oriente lux
- Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
- Der liebe Tod – Was können wir wissen?
- Lacht euren Herren ins Gesicht ...
- Die Blochianer kommen in Tanzschritten
- Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz
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