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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte
Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 64. Nachwort
Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.
64. Nachwort |
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Wir gründen den Club der heimatlosen Linken
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Sachsenspiegel |
Pfaffenspiegel |
Soldatenspiegel |
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Der Missbrauch der Sprache wird schon im Gebrauch des Wortes Missbrauch deutlich, das in den letzten Jahren zu einem Kennzeichen wo nicht Etikett religiöser Erziehung inflationierte. Beunruhigend fand ich bereits die unklare Etymologie des Wortes, seine Stellung zwischen Brauch und Ge-brauch. Zum Glück befragte der Spiegel (siehe Heft vom 25.7.2011) den fachmännischen Jesuitenpater Klaus Mertes, der um Aufklärung bemüht so tüchtig gegen pöbelnde Dunkelkatholiken auskeilte, dass einem Atheisten wie unsereinem der heilige Vater samt Vatikan fast leid tun kann. Wie auch immer, endlich erfahren wir, was theologisch unter Missbrauch zu verstehen ist. Es geht z.B. um Jugendliche, die nackt ausgezogen und bis zu zwei Stunden durchgeprügelt wurden mit Teppichklopfern, Peitschen und Gürtel. Es geht ums Kind, das zur Masturbation verführt oder gezwungen wurde und das jetzt das Gefühl hat, Todsünder zu sein. Ja, wenn das so ist, hat die alte Kirche wohl ein Problem, während unser etymologisches Problem sich in der Sprache selbst auflöst. Aus einem traditionellen Volks-Brauch wird ein kirchlicher Ge-Brauch und endlich der so religiöse wie umgangssprachliche Miss-Brauch. Am Ende stehen die gefühlten Todsünder zur Verfügung. Wenn aber der Jesuitenpater Klaus Mertes in diese dunklen Triaden der Hierarchie das Licht der Aufklärung einbringen möchte, muss er erläutern, wie er die Glaubensordnung noch aufrecht erhalten will, falls die Gläubigen, nicht mehr missbraucht, die Sünde des aufrechten Ganges auch angesichts von Obrigkeiten entdecken?
Mit dem Stichwort aufrechter Gang sind wir bei Ernst Bloch und seiner Leipziger Schule der Philosophie angelangt, die es in der Öffentlichkeit und ihrem zerlöcherten Gedächtnis gar nicht mehr gibt. Man kennt weltweit die berühmte Leipziger Schule der Bildenden Kunst. Auch Musik und Theater werden genannt. Die Philosophie nicht. Sie wurde 1956/57 in Leipzig verboten. Na sagen wir eingeschläfert. Und seither in aller Einheit nicht wieder aufgeweckt. Es schnarcht sich so schön zum sanften Klang der Pleißewellen.
Ernst Bloch hütete lebenslang ein Geheimnis seiner Jugendzeit. Es heißt Aristoteles und ist enthalten in den Fixpunkten Sprache / Logos, Ontologie / Anthropologie, Universalienstreit, Eingreifendes Denken (Dekonstruktion – plus), Schach statt Mühle, Weltveränderung / Selbstveränderung, Revolte / Reformation, Utopie / Kreation, Montage / Ungleichzeitigkeit …
Lieber Richard Albrecht, Deine streitbaren E-mails und Texte mit aller Sympathie lesend, verbleibe ich doch bei dem Prinzip, mich in autobiographischen Zusammenhängen zu äußern. Dazu eine Kindheits-Szene: Das Fass stand im Hof. Ich war etwa drei Jahre alt, wollte mit meinem Spielzeugeimer Wasser draus schöpfen und fiel kopfüber rein. Otto hörte mein gurgelndes Schreien und zog mich raus. Seine erste Mahnung: Man versucht nicht, eine Regentonne auszusaufen! Seine zweite, nun schon zur Sequenz gereift: Es ist richtig, mit dem Kopf voranzugehen, doch nicht nach unten!
In Blochs Sprache, so begriff ich Jahrzehnte später. heißt das Aufrechter Gang. Der hat seine Geschichte. Es war Nietzsche, der die moderne Phrasen-Zertrümmerung mit dem Worthammer begründete, nur nicht wie Schopenhauer das Leben im Nihilismus aushielt. So rettete er sich mit dem Zarathustra rückwärts in die Vorzeit. Seinem Der Mensch ist etwas, das überwunden werden muss, stellte Bloch seinen Dreisatz entgegen: Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Deshalb werden wir erst. Der werdende Mensch gegen den zu überwindenden bildet das Gegenmodell, das wir Dekonstruktion – plus nennen.
Die Dekonstruktion seziert. Doch die Anatomie ist nicht alles. Der geforderte aufrechte Gang ist anspruchsvoller. Nietzsche dekretierte einen toten Gott und flüchtete zu den blonden Bestien. Bloch setzt im Kontrast dazu auf Marx, wonach Der Mensch das höchste Wesen für den Menschen ist, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes ein verlassenes Wesen ist …(Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie). War Ernst Bloch also ein Marxist? Blochs Sohn Jan Robert verneinte das und sah den Vater als absolut originären Denker. Das Wort vom Marxisten Bloch trifft in der Tat daneben. Er ist der originale Blochianer. Wir sagen das hier en passant ohne jede Streitlust. Ganz anders in der Literatur, die nicht wie die werte Philosophie den Anspruch erhebt, unsere Welt so zu verbessern, dass sie immer übler wird.
Was verführt wen?
Czeslaw Milosz
Verführtes Denken
Die in mehreren Nachworten vorbereitete Ernst- Jünger-Exekution in Auerbachs Keller wird bei der Stadt auf juristischen Widerstand stoßen, ist zu hören. Der Held beider Weltkriege wurde von Hitler geliebt, von Adenauer geschätzt, von Kohl besucht, die Sonne schien wie bestellt dazu. „Kaiserwetter“ krächzte der alte Herr hohenzollernhaft in die Mikrophone und strahlte in die Kameras. An der Pleiße aber verlor der Dimitroff-Platz seinen Namen, weil ein Kommunist nicht erinnerungswürdig ist, da kann ein antikommunistischer Offizier, Dichter, Deserteursexekuteur doch nicht selbst exekutiert werden. Kunst – Theaterstück? Das sind kranke Phantasien. China lässt sich von keinem Ai Weiwei verspotten, soll er wählen zwischen Haft und Hausarrest, wir halten's mehr mit Czeslaw Milosz, der vorm Verführten Denken warnte, und wir lehren den Ketman von Milosz als Kunst des inneren Vorbehaltes, ein Soldat wird nicht erschossen, weil er jemanden erschossen hat, sondern weil er es verweigerte. So stelle ich mir vor, Heiner Müller oder Brecht selbst hätten die Szene geschrieben, in der Ernst Jünger sich 1941 in Paris tapfer weigerte, den Fahnenflüchtigen erschießen zu lassen und wäre dafür selbst zum Tode verurteilt worden. Unsere Leipziger Inszenierung erhält damit neue, ungeahnte Dimensionen. Die sächsische Landesregierung, die plant, den Marsch der 30.000 verurteilten Wehrmachtsoldaten freirechtsstaatlich verbieten zu lassen wie die Februarproteste in Dresden, die elbischen Politjuristen also sehen sich ganz neuen Straftatbeständen gegenüber. Wenn nicht Unrecht sein kann, was Recht war, müsste Jünger, falls er 1941 den Exekutionsbefehl verweigerte und dafür selbst zum Tode verurteilt worden wäre … müsste Jünger also heute zumindest theatralisch exekutiert werden können … Allerdings: „Jedes ausgesprochene Wort muss im voraus schnell auf seine möglichen Folgen hin geprüft werden.“ (Milosz in Ketman – die Kunst des inneren Vorbehalts) Nun haben Goethe, Nietzsche, Brecht und Kafka sich in Auerbachs Keller inzwischen beraten und schlagen vor, Jüngers Exekution aus künstlerischen Gründen ans Völkerschlachtdenkmal zu verlegen. Das hat zweifellos seine Vorteile. Der Marsch der 30.000 Deserteure durch die Innenstadt schüfe Verkehrsprobleme, ein Sternmarsch zum Völkerschlachtdenkmal dagegen hätte freien Lauf. Vielleicht schlössen sich Tausendschaften schwarzgewandeter Gruftis und modischer Satanistengruppen an, ums richtige Outfit bemüht – wir schilderten das in Folge 27 anlässlich der Leipziger Buchmesse und zitieren die muntere Passage:
Gegen Hitler für Stalin –
Gegen Stalin für Trotzki und Bloch
„Mit Ingrid und 10.000 Frühaufstehern schlendern wir am Sonnabendmorgen, dem 15. März 08, durch die bereits gut gefüllten Messehallen – freie Kostümwahl herrscht ringsum, zu bestaunen sind schwarz- oder weißgekleidete Gespenster, unzählige Mangas, die heftig importierte japanische Comic-Variante und alle übrigen bunten Comic-Figuren mit oder ohne Larven, dazwischen Ritter samt Burgfräulein – eine Jugend ohne Gegenwart auf angestrengter Suche nach irgendeiner Identität. Nach und nach rücken immer mehr Grufti-Gruppen an, auch Satanisten und zum Ausgleich Engelshaarengel in züchtigen Gewändern. An der Seite Scharen von Mädchen und Jungen, die Gesichter gepudert, das Gebein frisch geweißt, die Nabel babyhaft intakt als wäre die Schnur grad abgezwackt und alle zusammen präsentieren eine friedfertige, singvogelhaft zwitschernde Jugend Sachsens im Aufbruch zum Märchenland Ichweißnichtwo. Der blutige Leipziger Disco-Krieg scheint weit entfernt auf einem anderen Planeten.
Gegen Abend heben sich all die Phantasie-Kostüm-Gestalten in die Lüfte. Die Buchmesse befreit von jeglicher Erdenschwere, ich erblicke Goethe, Faust, Mephisto beim Kartenspiel, zu dem sie das schwangere Gretchen als Partnerin an den Tisch bitten. In der Realität tausche ich mit Hermann Kant unsere polnischen Kriegserfahrungen aus.“
Soviel von der Buchmesse 2008, und wenn eine Literaturshow so viele bunte Besucher anzieht, wird die Exekution des exemplarischen Helden zweier Weltkriege wohl auch einiges Interesse finden. Die Frage ist, musste er gehorchen oder nicht, findet sein Gehorsam von gestern auch heute Anerkennung oder nicht, wird er im westdeutschen Literaturmuseum zu Marbach vernünftigerweise ge- und verehrt, und wenn ja, müsste er dann nicht wenigstens an der einst roten Pleiße Widerspruch (Widerstand) erfahren dürfen? Ich bin naiv und hoffnungsfroh genug, mir die herbeiströmenden Gruftis vorzustellen, wie sie die 30.000 todesverurteilten Wehrmachtsdeserteure aus lauter Sympathie und Empathie begleiten, was sich kalendarisch an besten einrichten ließe, wenn die unsterbliche Winifred Wagner in Bayreuth ihre Jahres-Festspiele eröffnet und Germaniens Walküren und Kurtisanen von Merkel bis Westerwelle anreisen, um sich den Ring der Nibelungen vom Herrn der Ringe überstreifen zu lassen, damit's im Fernsehen statt der üblichen Talks was zu gucken gibt. Am Ende jodelt Johannes Heesters die Meistersinger vom Wahnfried-Balkon und das linke Neue Deutschland spendet soviel Applaus wie die skeptische FAZ einspart. Indessen ist Richard Wagner ohne Nietzsches distanzierenden Kommentar nur das Vorspiel aufs schmierige Duett Winifred Wagner mit ihrem Galan Adolf, genannt Wolf. Ernst Jünger aber kann durch die stilvolle Erschießung am Völkerschlachtdenkmal nur gewinnen. Sind Goethe, Nietzsche, Brecht, Kafka im Recht, wenn sie vorgeben, der Pour-le-Mérite-Träger habe 1941 den Befehl, einen Deserteur erschießen zu lassen verweigert, so ist die heutige Exekution gerechtfertigt, weil ja auf Befehlsverweigerung bis 1945 die Todesstrafe stand. Bleibt es jedoch bei Jüngers autobiographischer Selbstaussage, er habe die Hinrichtung des Verurteilten gehorsam kommandiert, so wollen wir keinem einzigen Deserteur die Revanche verwehren, auch wenn die Todesstrafe im Moment bei uns abgeschafft ist, was für Literatur, Theater, Philosophie ja wohl nicht gelten kann. Sokrates befolgte keine ungerechten Befehle. Jünger reagierte gehorsam. Der Typ des Befehlsempfängers, der es aus Gehorsam zum Befehlsgeber bringt, das ist es, was den Nachfolgejüngern so imponiert.
Die Welt ist aus den Fugen. CDU-Vorschlag: Höhere Steuern für Gutverdiener, so steht's heute in der Zeitung. Ich lese weiter: Europas Mezzogiorno – Europas schleichender Niedergang – Fast pleite? Desto besser! Fanatiker der US-Tea-Party sabotieren gleich das ganze System – Massenflucht aus dem Euro – Gold teuer wie nie …
So geht's quer durch alle Blätter. Im Fernsehprogramm Mord-Krimi – Mord-Krimi. Auf den Politik-Seiten Massaker – Aufstände – Terror – nur die jeweils eigenen Leute sind immer die Guten. Wenn aber der eigene Laden bedroht ist? Keine Bange: Was gut für Griechenland ist, ist gut für den Euro – kein Land darf den Euro verlassen, warnt Finanzminister Wolfgang Schäuble, sonst wäre die Macht der Märkte über die Politik grenzenlos. (FAS 31.7.2011) Sonst?
Am 30.7.2011 riskiert das Stammblatt FAZ eine volle Extra-Doppelseite mit Gesprächen zwischen Steinbrück, Schirrmacher und drei namhaften Bloggern. Die Wortströme ließen sich auf ca. zwölf Sätze destillieren und lesen sich als Abschweifung gleichwohl recht lustig. Alle fünf Sklavensprachler wissen mehr als sie rauslassen. Schirrmacher wagt am Ende zwei Worte von Ernst Bloch zu zitieren. Steinbrück traut sich gar aufs Glatteis. Schlittschuhfahren kann er, falls das Eis hält. Als Merkel und er den Deutschen die Sicherheit ihrer Sparkonten versprachen, gab es, verrät er, einen Plan B, wollten die Massen die Banken trotzdem stürmen. Das Wort Staatsnotstand fällt, der hehre Name Carl Schmitt wird genannt. Staatsjurist der Weimarer Republik, des Führers und der Adenauer-Nachfolger? Wie auch immer – Peer Steinbrück bietet sich als Merkel-Alternative an und schließt mit einem Versprechen auf Stehvermögen. Einen Plan B gegen den westlichen Weltuntergang hat er ebensowenig wie für die Abschaltung der Sonne. Doch das Volk sollte sich auf einen möglichen SPD-Kanzler Steinbrück einrichten. Den Willen hat der Mann. Und in Norwegen knallt ein strammer Linkenhasser sogar Sozialdemokraten ab, was deren Image bis an die Spree heben kann. Was wird dann aus unserer anderen Linkspartei, immer noch links von der evtl. wieder als links geltenden SPD? Zwar ist eine Stammwählerschaft von 8-12 % für die Linkspartei nach wie vor erreichbar. Nicht aber die Ausweitung des Charakters einer Volkspartei von Ost nach West. Der Spiegel geht wie meist alarmierend voraus. Auch im Osten sieht es schlecht aus. Partei der Greise. Zur Lage: Schrumpfung der Partei von 78.000 Mitgliedern (2009) auf 71. 000 – Durchschnittsalter in der vormaligen DDR durchweg 65 Jahre. Was nun, Genossen Greise? Die Greisinnen nicht zu vergessen. Es ist zuviel Murks statt Marx.
In der Linkspartei geht wieder mal Stalin um. Gestorben 1953. Entblößt 1956. Anschließend mehrmals auferstanden und erneut abgeschafft. Trotzki, bevor Stalin ihn ermorden ließ: Falls Nazideutschland die Sowjetunion überfällt, verteidigen wir das Land trotz Stalin. Nazideutschland überfiel das Land. Für die Welt stand zur Entscheidung: Hitler oder Stalin. Die deutsche Rechte und ihr gehorsames Volk marschierten mit Hitler und verloren. Eine Minderheit ging mit Stalin und gewann. Das soll heute nicht mehr wahr sein? Der Totalitarismus verwischt die Unterschiede? Thälmann: Stalin wird Hitler das Genick brechen. Dafür ließ Hitler Thälmann ins Genick schießen. Deutsche täten gut daran, zwischen Stalin und der Stalinorgel zu unterscheiden. Beide siegten. Stalin besiegte zugleich den Marxismus. Seine T 34 und die Stalinorgeln der Roten Armee aber lehrten die deutsche Wehrmacht den Heimweg zu finden. Für diese Lehre braucht ein Linker kein Parteiprogramm. Es genügt die ungescheute Erinnerung der Realität. Vier Tage nach seinem Machtantritt 1933 sprach Hitler in General Hammersteins Berliner Dienstwohnung vor Reichswehrgenerälen vom notwendigen Krieg gegen die Sowjetunion. Stalin erfuhr davon – der T 34 ist seine Antwort auf die Drohung. Die 34 hinter dem T bezieht sich auf das Produktionsjahr 1934 – und 1941/42 kam der Panzer gerade noch zeitgemäß genug, die deutsche Wehrmacht heim ins Reich zu scheuchen. (siehe Folge 22 – General Hammersteins Schweigen) Allerdings, wer sich auf Krieg einlässt, öffnet Grenzen. Stalins Furcht vor Hitler verführte ihn dazu, dem Feind, um Zeit zu gewinnen, nach Moskau geflüchtete deutsche Kommunisten auszuliefern. Soweit sie das überlebten, wurden sie Antikommunisten. Das ist historisch im gleichen Maße zu rechtfertigen wie die Teilhabe von Genossen am Krieg der Roten Armee gegen Hitlerdeutschland. Die Konflikte unserer Vergangenheit sind offenbar komplizierter als der heutige Streit um Stalin auf Bildzeitungs-Niveau vermuten lässt.
Stell dir vor, in Sachsen zieht ein Sumpf nicht wie in Goethes Faust am Gebirge hin, sondern von Leipzig über Chemnitz bis Dresden und zurück. Sogar ein Minister wird hineingezogen, kommt aber frei und schlägt Alarm, bis sich alles als Fata Morgana herausstellt. Es gibt gar keinen Sumpf. Es war der Rübezahl. Aus Schlesien verwiesen, trocknet er Sachsens Sümpfe mit dem Arsch aus, irgendwo, sagt er, muss man ja daheim sein können. Im Augenblick ist er in Sibirien unterwegs, wo jeden Sommer der Permafrost auftaut. Rübezahl gilt dort als Gastarbeiter statt wie bei uns als Pole. In Sachsen wird indessen amtsbekannt, es gab keinen Sumpf und Rübezahl ist eine Legende aus dem Riesengebirge. Der Sumpf aber ist ein Datensumpf. Rübezahl hilf? Stattdessen sonderte der Spiegel am 1. August 2011, also mitten im Sommer, der ein Winter war, drei bebilderte Seiten über das Affären-Land ab. Man sieht lauter schwarze Schlümpfe, die zwischen Elbe und Pleiße die regierungsbildende Mehrheit haben – im Spiegel ist Sachsen eine Halbdemokratie, treffende Definition, die Grüne Antje Hermenau wird als Oppositionschefin im Dresdner Landtag vorgestellt.
Die SPD taucht als Opferlamm auf, die Linkspartei bleibt gesichtslos. Dabei hatte sie mit dem Sprachwissenschaftler Peter Porsch mal ein markantes Gesicht. Erst verlor er seine Professur an der Universität, die einst den Namen Karl Marx trug, dann verlor Porsch sich in der Vergangenheit jenes roten Sachsen, dem die revolutionären christlichen Bürgerrechtler ihre Errungenschaften vom Sachsensumpf bis zur Kinder-Bordell-Affäre entgegenstellten. Ein Blick in die Politgesicher, die der Spiegel vorzeigt, stimmt mich leicht verlegen. Gerade mailt Michael Mansion aus dem nahen Saarland:
Soweit Mansions Skizze auf Sachsens Regierungs-Elite zutrifft, zeigt sich, die haben schnell gelernt, so richtig gesamtdeutsch rechtslastig zu sein. Warum nur wurde statt Kurt Biedenkopf nicht Friedrich Schorlemmer in Dresden Ministerpräsident? Ganz einfach, zuviel protestantisches Potential. Martin Niemöller durfte in Bonn auch nie und nimmer Bundeskanzler werden. Als christlicher Pazifist war er einfach ein zu starkes Subjekt unter bourgeoisen Schwarzfräcklern.
Niemöller statt Adenauer – keine Chance?
Am 4. August 2011 fragte Moderator Scobel in 3 SAT seinen Gast Joachim Gauck nach dessen Vater. Man erfuhr, der 1940 geborene Junge war elf Jahre alt, als der Vater 1951 verhaftet und in den Gulag verbracht wurde, aus dem er erst 1955 nach Rostock zurückkehren durfte. Höre ich das Wort Häftling, ob KZ oder Gulag optiere ich spontan für den Betroffenen – ich kannte viele von beiden Seiten. Pastor Gauck erklärt seinen Antikommunismus mit den Erfahrungen im Elternhaus. Allerdings war der Vater Offizier in Hitlers Kriegsmarine gewesen und seit 1934 Mitglied der NSDAP, die Mutter schon seit 1932 – eine alte Kämpferin also. Gaucks antikommunistische Prägung weist bei solchen Partei-Eltern auf Vor-DDR-Zeiten zurück. Kann sein, des späteren Pastors Vater wurde von den Russen zu Unrecht bestraft – die deutsche Besatzungsmacht handelte in der Sowjetunion noch rigoroser. Wer auffällig wurde und Bolschewik war, wurde sofort liquidiert, oft samt Familie. Bei ca. 25 Millionen Kriegstoten in der SU gäbe es eine unendlich lange Liste mit Gründen für Antifaschismus. Muss man ein braver christlicher Kirchenmann sein, um das nicht zu wissen? Wo und was kann Antikommunismus alles sein – Denkfaulheit, Herzensträgheit, ideologische Verblendung, angeborene Blödheit? Wo ist er Postfaschismus, nationalistisches Familienerbteil, ein Versuch, das Deutsche Christentum des Reichsbischofs Müller zu prolongieren? Als ich die DDR verlassen musste, gab es in der BRD zum Glück solidarische Genossen und Christen. Mit Martin Niemöller gegen die ständig steigende Aufrüstung und die Bundeswehr aktiv gewesen – welch aufrechtes Christentum. Mit Fritz Bauer der damaligen SPD beigestanden. Heute stellen SPD und Grüne Pastor Gauck gegen Pastor Niemöller und den totalen Sarrazin gegen einen radikalpolitischen Aufklärer wie Fritz Bauer. Da wir den Namen des ehemaligen Hessischen Generalstaatsanwalts nennen, verweisen wir aufs Nachwort 15 mit dem Titel Fritz Bauers unerwartete Rückkehr.
Inzwischen gibt es eine Fülle neuer Nachrichten zum Film über den deutsch-jüdischen Juristen.
Auch wenns schwerfällt noch mal zurück zu Gauck. Im Netz finden sich feine Sätze aus der Zeit seiner Bewerbung ums höchste weltliche Amt: „Klare Worte von Joachim Gauck: Der Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten hat sich für eine weitere Beobachtung der Linkspartei durch den Verfassungsschutz ausgesprochen. ›Wenn der Verfassungsschutz bestimmte Personen oder Gruppen innerhalb dieser Partei observiert, wird es dafür Gründe geben‹, sagte Gauck der Rheinischen Post.“ Dies lesend, denke ich amüsiert, so wird die Stasi einst auch den Pastor in Rostock observiert haben. Geheimdienste suchen nach den Gründen, die sie brauchen. Der Herr war im Osten so brav wie er im Westen geschmeidig predigt. Ich Idiot warf den in der Leipziger Kongresshalle versammelten Parteikadern schon 1957 mein Gedicht „Revolution ist die Mutter der Freiheit“ ins Gesicht. Es gibt eben frühe Revolutionäre und verspätete Prediger.
Am 6./7. August 2011 spendierte das Neue Deutschland eine ganze Seite zur Frage Muss die Linke noch immer über Stalinismus streiten? Es äußern sich eine attraktive Genossin, Überschrift Langweilige Posse sowie Jan Korte, MdB der Linkspartei, mit einem Appell zur Erinnerung an die Opfer des Stalinismus … zum Beispiel Walter Janka. Mit Fug und Recht wird auf dessen Buch Schwierigkeiten mit der Wahrheit verwiesen. Schwierigkeiten aber haben alle mit der so gesuchten wie verdammten Wahrheit. Von Walter Janka z.B. gibt es vier (vergessene) Bücher zur Sache, die fehlenden drei sind Der Prozess gegen Walter Janka und andere (Hamburg 1990) Spur eines Lebens (Hamburg 1991) Die Unterwerfung (München 1994).
Alle vier vergessen gemachten Bände sind übers Internet noch für wenige Euro zu erwerben. Vergessen ist auch der wahnwitzige Konflikt zwischen Janka und Harich. So vergisst die Linke ihre nahe Vergangenheit, während die Rechte ihre fatale Vergangenheit immer erneut als heutige Moderne anpreist, womit wir bei den nationalen Helden angelangt sind. Wie die Stammleser wissen, beherbergt unser Gedächtnisbeinhaus auch drei Tote aus Stalingrad, eine Abordnung der Viertelmillion von Gefallenen, die damals dort blieben, von der dreifachen Anzahl toter Rotarmisten und sowjetischer Zivilisten nicht zu reden. Wenn Ernst Jünger nicht in Auerbachs Keller, sondern unter freiem Himmel vor der wuchtigen Kulisse des Völkerschlachtdenkmals exekutiert werden soll, wie er in Paris seinen Deserteur unter freien Himmeln hat erschießen lassen, so denken wir erstens an die freiheitlichen Demonstranten unserer Heldenstadt, zweitens an die parallele Natur-Architektonik. In Stalingrad, heute Wolgograd erinnert jeder Stein an die Befreiung von Hitlers Wehrmacht. In Leipzig erinnert das Völkerschlachtdenkmal an die Befreiung von Napoleon. Wir erlauben uns genau hier eine öffentliche Erinnerung an erschossene Deserteure, dieser einzigen Gruppe, die bis zum Ende konsequent pazifistisch bleibt wie ein gewisser Jesus Christus, der hierzulande überall am Kreuze hängt. Christus mit Gasmaske am Kreuz war zu Weimars Zeiten ein Skandal. Christus zusammen mit der Atombombe am Kreuz wäre nichts weiter als das internationale Symbol eines seelischen Kältetodes.
Der August 2011 begann mit drei Erinnerungen. Am 1. August gedachte Warschau des Aufstands von 1944 gegen die deutsche Besatzungsmacht, die ein letztes Mal siegte. Polnische Verluste: 200.000 Tote. Am 6. August gedenkt Japan des Atombombenabwurfs auf Hiroschima und Nagasaki: eine Viertelmillion Tote direkt in beiden Städten und ungezählte Nachfolge-Opfer. Am 13. August gedenkt das vereinigte Deutschland seiner Mauer, die sich längst geographisch und in den Köpfen vervielfachte. Opfer an der Berliner Mauer: 136 - die Differenzen in den Zahlen der Gedenktage im August besagen ebenso wenig wie mein Verweis im Nachwort 62, dass Nazideutschland in Plötzensee während einer einzigen Nacht 185 Antifaschisten hinrichten ließ. Der Warschauer Aufstand von 1944 und der Mauerbau von 1961 griffen in mein Leben tief ein. Hiroschima jedoch lehrt ein Drittes: Die Kommandeure würfeln um die Vernichtung der Welt, und die Menschheit spielt Publikum. Dies erst ist der Punkt, an dem Nietzsches ewige Wiederkehr des Gleichen nur durch Blochs radikalen Bruch mit der ewig wiederkehrenden Kriegskultur gestoppt werden kann.
Das Volk von Schilda führte drei Kriege, sagte Brecht und nannte es großes Karthago: 1. noch mächtig – 2. noch bewohnbar – 3. unauffindbar. Der tapfre Theatermacher und Poet erlebte den 17. Juni 1953, den Aufstand samt Niederlage der Marx-Intellektuellen von 1956 und die Moskauer Entblößung Stalins, den er Verdienter Mörder des Volkes nannte, bevor er kurz darauf viel zu früh verstarb. Vor die Entscheidung gestellt, sich zu revolutionieren oder einzumauern, wählten die geschockten DDR-Bürger den Gehorsam. Das Politbüro lieferte den Befehl, das Volk die Steine und die drei Jahrzehnte anhaltende Geduld. Fünfzig Jahre später sind die Steine weg, die letzten schleppt Broder nach Israel, wo das Volk plötzlich zu arabellieren beginnt. Führt die Arabellion zur Israelbellion? Mauern sind zum Niederreißen da. So kann das nicht weitergehen, sagen die braven Bürger von Schilda. Weltbürgerkrieg oder Weltbürgerfriede – das ist die Frage. Verkommt diese Welt in Kriegen oder im Chaos ihrer Finanzpolitik? In den Demokratien dürfen die Bürger von Schilda ihre Regierungen wählen. Die Märkte und ihre Besitzer, die den Regierenden befehlen, wo's lang geht, sind nicht wählbar. Das ist der eklatante Missbrauch. So entsteht der Wutbürger. Das Volk stellt die Steine zum Aufbau und die Köpfe zum Abriss.
Unser Hartwig Runge war auf Rügen, wo er auf FKK verzichten musste, weil der Sommer ins kalte Wasser fiel. Gleichwohl schuf er den schönsten Pythagoras-Gruß der Zahlenlehre, einen Weltschlager des revolutionären Gleichgewichts:
Einem Diplomphilosophen und Sänger geht der Weltschlager des Pythagoras „a2 + b2 = c2“ nicht aus dem Schädel. Auch hier gilt vielleicht: Logik hat ihre Schönheit, mehr noch natürlich die Dialektik und gar die KUNST DER DEKONSTRUKTION À LA ZWERENZ… …Euer Hartwig
Die Linkspartei gerät in Turbulenzen und ihr Personal spielt Mensch ärgere mich nicht. Die sind etwas außer Atem. Erst der Mauerdurchbruch, dann immerzu über die Stöckchen springen, die ihnen vorgehalten werden, bald ist es Stalin, bald der Schießbefehl an der Grenze, bald die Stasi, der Antisemitismus und gar der Kommunismus – lauter böse Vorwürfe und dauernd müssen sie sich distanzieren und zurückziehen. Haben die das nötig? Ja, die Linkspartei hat es sauschwer. Wer mit ihr sympathisiert, sich aber nicht auf ihre neuen alten Marathon-Programme einlassen möchte, sollte einen Club der heimatlosen Linken gründen – CdhL. Die Grundlagen sind Bibel, Kommunistisches Manifest und Georg Büchners Hessischer Landbote. In Leipzig aber besinnen sich die revolutionärdemokratischen Genossen Sozialisten und Christen samt anderen Antimilitaristen auf die gute Tradition ihrer Demonstrationskultur und führen am Völkerschlachtdenkmal Goethes Faust 3 – 5 auf: Exekution der Exekuteure oder Freispruch beim Schwur auf ein anständiges Friedensleben. Bleibt der Krieg aber der Vater aller Dinge, wird bald der letzte Erdenbewohner das Licht hinter sich ausknipsen können. Das Kapital hat gesiegt.
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Gerhard Zwerenz
Serie
- Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
- Wird Sachsen bald chinesisch?
- Blick zurück und nach vorn
- Die große Sachsen-Koalition
- Von Milbradt zu Ernst Jünger
- Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
- Reise nach dem verlorenen Ich
- Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
- Van der Lubbe und die Folgen
- Unser Schulfreund Karl May
- Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
- Die Westflucht ostwärts
- Der Sänger, der nicht mehr singt
- Ich kenne nur
Karl May und Hegel
- Mein Leben als Prophet
- Frühe Liebe mit Trauerflor
- Der Schatten Leo Bauers
- Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
- Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
- Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
- Tanz in die zweifache Existenz
- General Hammersteins Schweigen
- Die Pleiße war mein Mississippi
- Im Osten verzwergt und verhunzt?
- Uwe Johnson geheimdienstlich
- Was fürchtete Uwe Johnson
- Frühling Zoo Buchmesse
- Die goldenen Leipziger Jahre
- Das Poeten-Projekt
- Der Sachsenschlag und die Folgen
- Blick zurück auf Wohlgesinnte
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
- Brief mit Vorspann an Erich Loest
- Briefwechsel mit der Welt der Literatur
- Die offene Wunde der Welt der Literatur
- Leipzig – wir kommen
- Terror im Systemvergleich
- Rachegesang und Kafkas Prophetismus
- Die Nostalgie der 70er Jahre
- Pauliner Kirche und letzte Helden
- Das Kickers-Abenteuer
- Unser Feind, die Druckwelle
- Samisdat in postkulturellen Zeiten
- So trat ich meinen Liebesdienst an …
- Mein Ausstieg in den Himmel
- Schraubenzieher im Feuchtgebiet
- Der Fall Filip Müller
- Contra und pro Genossen
- Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
- Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
- Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
- Als Atheist in Fulda
- Parade der Wiedergänger
- Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
- Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
- Fragen an einen Totalitarismusforscher
- Meine fünf Lektionen
- Playmobilmachung von Harald Schmidt
- Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
- Denkfabrik am Pleißenstrand
- Rendezvous beim Kriegsjuristen
- Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
- Der Bunker ...
- Helmut auf allen Kanälen
- Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
- Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
- Die Sächsischen Freiheiten
- Zwischen Genossen und Werwölfen
- Zur Geschichte meiner Gedichte
- Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
- Der Dritte Weg als Ausweg
- Unendliche Wende
- Drei Liebesgrüße für Marcel
- Wir lagen vor Monte Cassino
- Die zweifache Lust
- Hacks Haffner Ulbricht Tillich
- Mein Leben als Doppelagent
- Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
- Vom Langen Marsch zum 3. Weg
- Die Differenz zwischen links und rechts
- Wo liegt Bad Gablenz?
- Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
- Der 3. Weg eines Auslandssachsen
- Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
- Am Anfang war das Gedicht
- Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
- Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
- Im Hotel Folterhochschule
- Brief an Ernst Bloch im Himmel
- Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
- Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
- 94/95 Doppelserie
- FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
- Rainer Werner Fassbinder ...
- Zähne zusammenbeißen ...
- Das Unvergessene im Blick
1. Nachwort
Nachworte
- Nachwort
siehe Folge 99
- Auf den Spuren des
Günter Wallraff
- Online-Abenteuer mit Buch und Netz
- Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
- Die Leipziger Denkschule
- Idylle mit Wutanfall
- Die digitalisierte Freiheit der Elite
- Der Krieg als Badekur?
- Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
- Alter Sack antwortet jungem Sack
- Vor uns diverse Endkämpfe
- Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
- Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
- Kampf der Deserteure
- Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
- Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
- Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
- Was zum Teufel sind Blochianer?
- Affentanz um die 11. Feuerbach-These
- Geschichten vom Geist als Stimmvieh
- Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
- Trotz – Trotzalledem – Trotzki
- Der 3. Weg ist kein Mittelweg
- Matroschka –
Die Mama in der Mama
- Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
- Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
- Jan Robert Bloch –
der Sohn, der aus der Kälte kam
- Das Buch, der Tod und der Widerspruch
- Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
- Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
- Hölle angebohrt. Teufel raus?
- Zwischen Heym + Gauck
- Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
- Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
- Die Philosophenschlacht von Leipzig
- Dekonstruktion oder Das Ende der Verspätung ist das Ende
- Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
- Meine Weltbühne im poetenladen
- Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
- Die Internationale der Postmarxisten
- Dies hier war Deutschland
- Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
- Einiges Land oder wem die Rache gehört
- Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
- Macht ist ein Kriegszustand
- Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
- Damals, als ich als Boccaccio ging …
- Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
- Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
- Leipzig am Meer 2013
- Scheintote, Untote und Überlebende
- Die DDR musste nicht untergehen (1)
- Die DDR musste nicht untergehen (2)
- Ein Orden fürs Morden
- Welche Revolution darfs denn sein?
- Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
- Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
- Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
- Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
- Die heimatlose Linke (I)
Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
- Die heimatlose Linke (II)
Ein Zwischenruf
- Die heimatlose Linke (III)
Wer ist Opfer, wer Täter ...
- Die heimatlose Linke (IV)
In der permanenten Revolte
- Wir gründen den Club der
heimatlosen Linken
- Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
- Links im Land der SS-Obersturmbannführer
- Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
- Leipzig. Kopfbahnhof
- Ordentlicher Dialog im Chaos
- Büchner und Nietzsche und wir
- Mit Brecht in Karthago ...
- Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
- Die Suche nach dem anderen Marx
- Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
- Vom Krieg unserer (eurer) Väter
- Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
- Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
- Die Heldensöhne der Urkatastrophe
- Die Autobiographie zwischen
Schein und Sein
- Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
- Atlantis sendet online
- Zur Philosophie des Krieges
- Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
- Der Prominentenstadl in der Krise
- Der Blick von unten nach oben
- Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
- Vom Krieg gegen die Pazifisten
- Keine Lust aufs Rentnerdasein
- Von der Beschneidung bis zur
begehbaren Prostata
- Friede den Landesverrätern
Augstein und Harich
- Klarstellung 1 – Der Konflikt um
Marx und Bloch
- Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philosophie und Verbrechen
- Der Kampf ums Buch
- Und trotzdem: Ex oriente lux
- Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
- Der liebe Tod – Was können wir wissen?
- Lacht euren Herren ins Gesicht ...
- Die Blochianer kommen in Tanzschritten
- Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz
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