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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte
Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 62. Nachwort
Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.
62. Nachwort |
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Die heimatlose Linke (III)
Wer ist Opfer, wer Täter, wer keins von beiden?
Dostojewski und Tolstoi und der heilige Idiot in der Nachbarzelle
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Dostojewskis Hauptfigur aus seinem Roman Der Idiot ist eher ein Heiliger, auch Leo Tolstoi empfahl gelegentlich das Idiotische als seelisches Elixier und die heutigen Seelen-Epiker würden den großen Russen gern folgen, fehlte es unserer Elite zwar nicht am Hang zur Idiotie, aber an deren Heiligkeit. So ist die gegenwärtige Philosophie und Poetik meist nur noch als schwarze Humoreske einzuordnen, denn, dies als Exempel, die europäische Linke, insonderheit die deutsche, überlebte lediglich als ins Abseits gedrängte permanente Minderheit, der die Dummen und Reichen nachsagen, sie bestünde aus Antisemiten, Diktatoren und Totalitaristen.
Wir nennen uns aber heimatlos, und ganz ohne romantische Gefühle. Wer eine linke Heimat sucht, muss in Sportvereinen, Kirchen, Parteien, Schachzirkeln oder Vaterländern heimisch werden, und wenn er aufwacht, sitzt er unversehens und bequem auf der rechten Seite. Wer das nicht möchte, sollte intellektuell delinquent werden, also das Trommelfeuer aushalten, das wir die Einheit der Widersprüche nennen, die aus den irren Fakten des alltäglichen Wahn- und Unsinns resultieren.
Ich halte mir dafür fünf Lebensweisheiten bereit:
- Herr Professor, der Simulant von Zimmer 724 ist heute Nacht gestorben.
- Ein Mann klopft ans Fenster im Untergeschoss eines Hauses und ruft: Es brennt! So ein Idiot, sagt der Mann, der das Fenster öffnet, zu seiner Frau und kommt in den Flammen um.
- Wer sich das Maul zerreißt übers Sexleben anderer, kann sich vor schierem Neid nicht fassen.
- Laut Schopenhauer ist der Mensch ein Raubtier, und wer das sagt und nicht erschrickt, ist schon kein Mensch mehr.
- Dann bist du mit dem Kopf durch die Wand, sagt Stanislaw Lec, und was fängst du nun an in der Nachbarzelle?
Nebenbei gesagt, sind alle fünf Lebensweisheiten artifizielle, aphoristische Dekonstruktionen, denen das kreative Plus fehlt, die Lösung als Befreiung aus der Abstraktion, die nur der betroffene Mensch erfinden kann.
Nicht über Blochs Philosophie spreche ich hier, sondern über seine bejahend widerständige Existenz.
Bloch investierte sein Leben in die antike Philosophie der Griechen, beginnend bei den Vorsokratikern, und beendete die Expedition mit Friedrich Nietzsche, zu dem er anmerkte, er habe die richtigen Fragen gestellt, doch die falschen Antworten gegeben. Die gab Bloch dann mit Karl Marx und Karl May.
Nietzsche aber behielt auch recht. Gott ist tot. Er hat beim Blick auf die Erde zuviel ferngesehen.
Im stern vom 3. März. 2011 berichtete der im Mai dieses Jahres seinem schweren Knochenmarkkrebs erlegene Pädagoge und Journalist Wolfgang Bergmann über seine unheilbare Krankheit. Im Gespräch erwähnte der Interviewer Arno Luik Ernst Bloch: „Der Philosoph … sprach leicht über den Tod, der sei eines der wenigen Dinge, die er noch nicht ausprobiert habe.“ Bergmanns Erwiderung: „Er war hochfahrend. Als der Tod zu ihm kam, hat er drei Tage voller Verzweiflung gegen ihn angebrüllt. Der Tod ist das Böse, das kein Innen und Außen hat. Das Erlöschen der Zeit. Der Tod ist der letzte Herrscher, da gibt es gar nichts, dann kracht die Tür zu, dann ist Ende. Ich bin auch schon fast dabei. Der Tod ist furchtbar und endgültig.“
Es gibt das laut schreiende Sterben und das Schweigen kurz vorm Tode. Die Lebenden bilden eine Minderheit gegenüber der still anwachsenden Mehrheit aller jeweils am Leben gewesenen Menschen. Die überwiegende Zahl der Menschen hat es hinter sich gebracht. Im Krieg und im Leiden wird das Sterben lauter als nötig. Wenn die Marxbrüder Bloch und Lukács vom Tod sprachen, geriet ihnen das Wort zum Pseudonym für Krieg, der ihnen als ewige Schlacht von Verdun erschien; der 1. Weltkrieg als einziges maschinelles Massaker. Die Erschütterung entschwand schon bei der Vorbereitung zum 2. Weltkrieg, weil die Technik der nächsten Völkerschlacht den Techniker benötigt, der für Erinnerung und seelische Leiden keinen Platz hat. Im übrigen ist der Tod für den Techniker, den General, den Helden und den Priester keineswegs das Böse, sondern errechnetes Resultat und erstrebtes Ziel. In ihrer Todesverachtung wird das Leben so geringgeschätzt, dass es seinen eigenen Wert verliert und sei es auch das Leben des oder der anderen. Dieser Tod erscheint als bloße Zahl. Betrifft sie die eigene Partei, wird sie verehrt, wenn die Fremdpartei, wird sie vernachlässigt.
Dem Lebensphilosophen Ernst Bloch war der Tod die stärkste Nichtutopie, die absolute Gegenutopie, er erschien als Widerruf der Revolution, ja als deren Konter. Im Tübinger Ende erfuhr Bloch die endgültige Heimatlosigkeit des so deutschen wie jüdischen Linken.
Jeden Dienstag Ingrid zum Blutbild und tags darauf zur Chemo-Therapie (CT) nach Bad Homburg gebracht. Der Onkologe mit ner Art Praxis-Fabrik und dauernd in Bewegung – kaum Zeit für Information und Gespräch. Am Ärztehaus und nahebei keine Halte- und Parkmöglichkeit. Wir flüchten in die Parkhäuser am Schloss oder Kurhaus. Mehrere hundert Meter Fußweg. Ingrid wacklig auf den Beinen. Führe sie an der Hand. Regenwetter. Autoverkehr. Statt Bad Homburger Champagnerluft Abgasgestank. Zurück auf dem Berg Hiobsbotschaft. Unser Hausarzt – seit mehr als drei Jahrzehnten – ist schwer erkrankt. Will – muss – aufgeben. Junge Ärztin als Vertretung ist da, macht sich gut, möchte die Landarztpraxis aber nicht übernehmen. Dabei gilt der Hochtaunuskreis als der reichste im ganzen Land, noch vor München und Starnberger See. Telefonate mit allerhand Fachleuten. Der Onkologe ist nur zuständig für CT und dergleichen, für alles andere der Hausarzt. Wo den hernehmen im Gebirge? Ich greife mein Handexemplar von Sklavensprache und Revolte aus dem Regal. Wie war das mit Blochs Ende. Im stern standen Sätze von Heulen und Zähneklappern, nein vom Brüllen gegen den Tod. Karola Bloch erzählte uns bei ihren Besuchen etwas ganz anderes über Ernsts letzte Stunden, selbst in Arno Münsters Bloch-Biographie ist die Rede vom stillen Sterben. Genauer wollte ich es gar nicht wissen. Für mich lebt Ernst aufrecht weiter, auch wenn die angstverzerrten Züge auf seiner Totenmaske dem Mythos des Untoten zu widersprechen scheinen. Ich blättere weiter in Sklavensprache und Revolte. Der Band besteht aus sieben miteinander verschränkten fragmentierten Einzelbüchern. Gleich im 1. Buch stammt das 2. und 4. Kapitel von Ingrid. Handelt Kapitel 2 vom privat erlebten Bloch, schildert Kapitel 2 Die Trauerfeier 1977 in Tübingen. Makabre Endzeitstimmung kommt auf, Details gleich dem zweiten Gesicht, wie der Volksmund gespenstische Voraussicht nennt: Streit um die Grabrede, Unseld und Dutschke als zwei diametrale Welten, Grass und Johnson in lachender Bestattungsfeierlaune, erotischer Erinnerungstratsch, Ernst am 17. Juni 1953 in Leipzig und am 21. August 1961 im Westen, Ernst und Harich und Walter Jens samt der Mimose Hans Mayer, Karola Bloch ist empört über den schon besoffen zur Beerdigung gekommenen Johnson … – Ingrids luzider Blick aufs offene Grab könnte mich glatt eifersüchtig werden lassen, wäre ich nicht von ganzem Herzen dankbar für die stilvoll detailgenaue Erinnerung – mag sein, das gestern wie heute vergessenheitsversessene Leipzig will davon nichts wissen, spielt ja im Westen, mag sein, das Bloch-Archiv in Ludwigshafen ist Kohl zu nahe gelegen als dass es seine archivarische Bloch-Puppenstube dem Geist permanenter Revolte zu öffnen verstünde. Diese Bloch-Trauerfeier spiegelt symbolhaft die vorweggenommene verschwundene intellektuelle deutsche Linke, die wiederum in der Heimatlosigkeit Blochs gespiegelt wird.
„Operation am roten Herzen – Der Aufstieg der Grünen revolutioniert das deutsche Parteiensystem. Damit ist es Zeit für eine Neuordnung der LINKEN. Die SPD sollte dem vitalen Teil der Linkspartei die Aufnahme anbieten – und deren besten Köpfen Ämter geben.“ So der unermüdliche Kolumnen-Specht Hans-Ulrich Jörges am 28.4.2011 im stern. Gut geklopft ans morsche oder grüne Holz. Einen ähnlichen Vorschlag hatte ich mir kurz nach der Wende einfallen lassen. Das davon nicht sonderlich entzückte Neue Deutschland druckte ihn am 19.3.1993 ab unter der Überschrift: Links weiterwursteln oder zusammengehen? Den Text und einen zustimmenden Briefwechsel mit Wolfgang Harich übernahm ich in Links und lahm. (Hamburg 1994) Der Vorschlag zur Einigung ist damals wie heute so aktuell wie nutzlos. Linke leben vom permanenten Streit ihrer tausend Generäle. Wer Linke und Linke addieren will, teilt sie nur neu. Außerdem hält die Kapitalwelt in ihrem kaputten Lauf weder Ochs noch Esel auf. Marxens Hauptwerk Das Kapital ist die Materialisierung der biblischen Geschichte vom Tanz ums Goldene Kalb und Gottes Rache-Massaker. (3000 Tote wie später in New York.)
Marx / Engels und Lenin / Trotzki setzten auf die Weltrevolution. Als die Revolution von 1918 schon 1923 in Deutschland zur Konterrevolution umschlug, brauchten die Deutschen noch 10 Jahre bis zu Hitlers Anfang vom Ende. Lenin starb, Stalin siegte über Trotzki, den er umbringen ließ. Der Rest heißt 2. Weltkrieg statt Weltrevolution. Stalin wurde dabei als Gott Janus benötigt, um Hitlerdeutschland zu besiegen und den Sozialismus im eigenen Land im Nachhinein gleich mit.
Thälmann von Staliin verlassen – von Hitler erschossen
Im April 2011 hielt Egon Krenz vor fünf Dutzend älteren Genossen im Hamburg eine hörens- und nachlesenswerte Rede zu Ernst Thälmanns 125. Geburtstag. Der vormalige DDR-Staats- und Parteichef hat dazugelernt. Vor 20 Jahren wäre es eine Sensation gewesen. Heute könnten seine neuen Einsichten in Ossietzky erscheinen, der Zeitschrift mit bester Weltbühnen-Tradition. Das will was heißen. Wer in späteren Zeiten übers 20. und 21. Jahrhundert Relevantes erfahren will, stößt von der Weltbühne bis zu Ossietzky auf Protokolle verlässlicher Analysen. Leider enthält die Krenz-Rede eine Lücke, statt mit der östlichen Lüge ebenso aufzuräumen wie mit der westlichen. Hitler ließ Thälmann am 18. August 1944 von Bautzen nach Buchenwald transportieren und im Krematorium per Genickschuss umbringen. Das geschah als guter Dienst am schwarzbraunen Bürgertum. Die Bonner Republik entzog sich so konsequent wie kaltschnäuzig jeder Anerkennung Thälmanns als Opfer der NS-Diktatur. Wäre er nicht Kommunist, sondern unter Hitler hoher Wehrmachtsoffizier gewesen, erhielte er als ermordeter Widerständler Stauffenberg-Status.
Soviel zu den Lebenslügen des postfaschistischen Adenauer-Staates samt Berliner Fortsetzung. Nun zur poststalinistischen Ost-Lebenslüge. Der inhaftierte Thälmann missbilligte mehrsfach die Moskauer Terrorwelle und erwartete von Stalin Hilfe zu seiner Freilassung, die dieser verweigerte. Statt dass sich heute unter den achtbaren Herren Genossen Eberhard Czichon/Heinz Marohn/Fred Buber/Horst Schneider/Klaus Kinner der uralte KP-Streit in der üblichen linken Verachtungssprache von Blutfeindschaft fortsetzt, sollten sie sich an den Tatsachen abkühlen. Empfehlenswerte Lektüre: Zur NS-Haftzeit Ernst Thälmanns – Legenden und Wirklichkeit von Ronald Sassning, Pankower Vorträge Helle Panke, Heft 6/1997. Also kein Antikommunismus …
Zu dem von Marx analysierten und prognostizierten tendenziellen Fall der Profitrate kommt die erweiterte Differenz zwischen offiziellen Strukturen und globalen Massenbewegungen. Konstatierten Marx/Engels das erstarrende Zurückbleiben der Produktionsverhältnisse gegenüber den sich schneller entwickelnden Produktivkräften (-mitteln), genügen heute die zur Realität geronnenen Macht- und Eigentumsverhältnisse den grenzensprengenden universellen Massenbedürfnissen immer weniger, sodass es ständig neue Krisen, Kriege, Revolten gibt, die fälschlicherweise als Revolutionen gelten, was sie als bloße Palastrevolten und temporäre Machtwechsel gar nicht sein können.
Die Freiheitsparole stellt zuerst die Frage nach der Befreiung wovon. Die Sieger befestigen ihre errungene Macht und Machterhaltungsstruktur, was zur nächsten Revolution führt. Alberts Camus' Ratschlag bleibt gültig: Der Mensch in der Revolte. Es beginnt mit der Haltung, deren Ausdruck die Sprache ist. Wittgensteins Satz Die Sprache ist ja kein Käfig gilt als Befreiung von Sprachlosigkeit. Die Übermacht im Medienzeitalter verfälscht die Sprache allerdings zum Käfig. Die globale Welt der Käfige führt zurück zur ursprünglichen Totalität der Religionen. Wer nicht wie befohlen richtig glaubte, war des Todes. Die neue (alte) Käfigtotalität wurde, ich wiederhole es gern, von S. J. Lec als erstes Gebot der Unfreiheit auf den Punkt gebracht. Dann bist du mit dem Kopf durch die Wand und was fängst du nun an in der Nachbarzelle? Das ist Nietzsches Wiederkehr des ewig Gleichen – der gleichen Misere also. Käfig oder Zelle – die Freiheit beginnt mit der Sprachbefreiung bei dir selbst, nicht beim Nachbarn.
Wie aber kann das stattfinden, wenn im Medienzeitalter der unfreie Slang der Medien kollektiv souffliert und der freie Geist ausgesondert wird? Die Herrschaft allgemeiner Sklavensprache als mediales Pflicht-Idiom bedarf als Aufkündigung der Sprach-Revolte. Erfand Günter Wallraffs Einschmuggeln der eigenen Person das Genre der individuellen Real-Revolte, steht der Medienarbeiter vor der Wahl, die ewige Herrschaft als Sprachknecht weiter zu etablieren oder die Differenz zwischen Herr und Knecht zu durchbrechen. Sprachrevolte ist ein Vortrupp des Menschen in der Revolte.
Frühe Lektüre: Im Jahr 1954 erschien im Aufbau-Verlag der 1. Band von Ernst
Blochs Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung. Ich las es umgehend und fand am ganzen Philosophischen Institut nur drei weitere Leser – Hans Pfeiffer, der gerade seine ersten Theaterstücke schrieb, Rugard Otto Gropp, der sich kurz darauf als Walter Ulbrichts Anti-Bloch-Professor erwies, sowie die Studentin Ingrid Hoffmann, später Ingrid Zwerenz. In Gropps Vorlesungen wurde mir immer leicht schläfrig zumute, dennoch mochte ich den Mann, hatte er doch das Strafbataillon Dirlewanger überlebt und war gleich mir lungenkrank aus dem Krieg zurückgekehrt.
Als ich ihn auf Blochs Buch ansprach, das auf seinem Schreibtisch wochenlang wie beerdigt lag, knurrte er: „Lauter Hegelei!“
Es gab eine Zeit, da die großen Differenzen in den Details der Philosophie begraben wurden und ihre Exhumierung mit Strafen bis zur Exekution bedroht war. Auch die ungewünschte Interpretation eines Bildes oder einer Getreidesorte konnte mit
Abstrafungen geahndet werden. Wer das wusste, erlernte die Grammatik der Sklavensprache und redete mit gebremster Zunge. Das war, unter Revolutionären, etwas Neues. Die Revolution fand nicht mehr auf den Barrikaden statt. Sondern in der Artikulation. In meinem Büchlein Aristotelische und Brechtsche Dramatik setzte ich 1956 den Hauptakzent mit „Trotz und Hoffnung“ auf Blochs Ästhetik. Das verfolgte Gedicht Die Mutter der Freiheit heißt Revolution endet mit den Zeilen: Die Freiheit ist Tochter/ Partei ist der Sohn. Keine Rede also von Konterrevolution, eher eine Bitte um Kommunikation. Die Wortwahl dazu auf dem schmalen Grat zwischen Sklaven- und Herrengenossensprache. Doch die stalintreuen Übermenschen lebten von Murx statt Marx und obsiegten damals. Die lieben Genossen zitterten aus Angst vor der Revolte wie die Sozialdemokratie seit 1914 aus Angst vor der Revolution.
Der Historiker und Bundeswehrprofessor Michael Wolffsohn lässt über die Presse wissen, die gesamte Linke samt PDS und SED sowie Stalin und Marx seien Antisemiten. Vor Jahren verteidigte ich speziell Marx und Tucholsky noch gegen den Vorwurf. Laut Wolffsohn sind aber nun alle Linken, besonders alle jüdischen Linksintellektuellen Antisemiten. MW: „Die Linke ist antisemitisch.“ Da lässt sich nicht mehr argumentieren. Fehlt nur noch Jesus in der fürchterlichen Reihe, in der Martin Luther freilich seinen verdienten Platz hat. Ich greife im Hausarchiv aufs Geratewohl einen Leitzordner mit gesammelten Briefen vom Anfang der sechziger Jahre heraus. Die Liste der 44 Namen reicht von Jean Amery bis Jens Rehn:
Linke:
Im Überschlag komme ich auf 15 jüdische und 21 nichtjüdische Linksintellektuelle, das ergibt nach Prof. Wolffsohns Rechnung zusammen 36 Antisemiten. Bleiben 8 Neutrale.
Kurt Tucholsky:
„Und als sich gar der jüdische Rechtsanwalt Ludwig Haas erhob und herausdonnerte: ›wir Juden würden, wenn es das Vaterland gebeut noch einmal …‹ oder so etwas, da habe ich schon zugeschlagen und ich bin auch heute noch der Meinung, daß die Angst vor dem Antisemitismus etwas viel Schlimmeres verbirgt: eine geistige Minderbemitteltheit, die bei Juden selten, aber wenn vorhanden bodenlos ist.“ (rororo tb 1975, Gesammelte Werke, Band 4 1925-1926)
In einer Netzpost vom 19.2.2011 nennt Richard Albrecht, der im vorigen Nachwort auftrat, die Namen Alphons Silbermann und Burisch. Silbermann war ein Freund von uns, über Burisch wird in unserem Buch Sklavensprache und Revolte berichtet. Da sich Albrecht wohl auf Prof. Dr. Wolfram Burisch-Wieler bezieht, bringt sich mir ein kleiner Schmerz in Erinnerung. In einem Brief vom 5. 8. 1977 schrieb Burisch:
„Lieber Gerhard Zwerenz,
wir haben uns zwar nur einmal bewusst getroffen, (war es zum 80 … ?) und nicht gerade enthusiastisch geliebt. Lebensläufe, Generationen, Eifersucht standen dazwischen: Die ›Alten‹ (Sie, Johnson Rühle) , die ›Neuen‹ (Bahr, Peters, Burisch) die ›Super-Alten‹ (Eschenburg, Mayer, Sternberg) haben zu vermitteln versucht. Frau Karola hat sich engagiert und er selbst auch. Der Nie-Alte E.B.“
Es ging dabei auch um die Frage, wer von Bloch als Erbe bezeichnet wurde, wozu ich mich in Sklavensprache und Revolte skeptisch äußere. Offenbar artikulierte ich mich 1965 in Tübingen unlustig, na sagen wir per kleinem Wutanfall, wie Burisch im Brief andeutet. Das betraf die genannten Herren Professoren Eschenburg und Sternberg. Hans Mayer, mit dabei, erfasste meinen Zustand und versuchte zu mildern, indem er mir flüsterte, wir befänden uns hier unter inneren Emigranten, welchen Begriff ich mit inneren Mittätern übersetzte, wie er es in seiner Vorlesung im Leipziger Hörsaal 40 genannt hatte, was per westlicher Sklavensprache wohl ungemäß klang.
Die Szene von 1965 schnellte mir am Morgen des 22. Juni 2011 taghell ins Gedächtnis, als in der FAZ ein Briefwechsel zwischen Dolf Sternberger und Ernst Jünger abgedruckt und dazu mitgeteilt wurde:
Um es abzukürzen, die Korrespondenz zwischen den Etappenhengsten Sternberger (Frankfurt) und Jünger (Paris) ist angefüllt mit dem üblichem Quark, unter dessen Tarnung weichgekochte Eierköpfe miteinander kommunizieren, um post festum als Widerständler zwischen den Zeilen auftreten zu können. Dumm nur, dass die FAZ-Dokumentation mit einem Brief Sternbergers vom 15.12.1941 beginnt. Da ist der Ton verräterisch hoch: Darf ich Sie bitten, den Herren … meine Empfehlungen und Grüße zu übermitteln – dem Obersten Speidel … und dem Grafen Podewils … Ihnen selbst, verehrter Herr Jünger, die besten Grüße Ihres ergebenen Dolf Sternberger …
Jüngers prompte Antwort zeigt die Freude des Herrn zu Paris. Das Jahr 1941 klang gut aus. Es hatte ja auch gut begonnen. Das erste Pariser Tagebuch, Eintragung vom 29.5.1941 gibt Auskunft über seine „Aufsicht bei der Erschießung eines wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilten Soldaten … Im Grunde war es höhere Neugier …“
Der Pour le Meritter war zur Aufsicht bei der Exekution befohlen worden. Der Soldat gehorcht seiner Obrigkeit oder bekommt die Kugel. Es gibt zwei Klassen von Helden.
Zeitsprung zurück in die Tübinger Szene von 1965 – ein Jahrzehnt vorher hatte ich Bloch erlebt im Umgang mit Alfred Kantorowicz, Hanns Eisler, Wolfgang Harich, Wieland Herzfelde, Walter Janka, Hans Mayer. Letzterer war jetzt am Neckar dabei. Den neuen Kreis bildeten nicht mehr Exilanten, Spanienkämpfer, die Verfolgten und Feinde von gestern – wo also waren wir hier angelangt? Und was war in die alten Genossen aus dem Osten gefahren, dass sie unsereins westwärts wegzutauchen zwangen?
Blochs und Mayers Ost-Abgang setzte mir wegen der leidvoll erlebten Nähe zu. Eschenburgs Hilfe, für Bloch einen Platz an der Tübinger Universität zu finden, ist aller Ehren wert. Vom US-Exil her hatte keine einzige West-Uni dem deutsch-jüdischen Philosophen eine Möglichkeit eröffnet. Die Herren in Ost und West dekretierten ihren Kalten Krieg mit dem atomaren Risiko und wir gerieten auf dem 3. Weg zwischen die Fronten. Seinen DDR-Zensoren war Bloch entkommen. Wie mochte es ihm in der BRD ergehen? Hier muss ich mich korrigieren. Die Korrespondenz zwischen Sternberger und Jünger, von der FAZ am 22.6.2011 stolz der Öffentlichkeit präsentiert, bleibt nach Inhalt und Form jenseits jeder ernsthaften Erörterung – das genügte mir, Sternberger wegen seiner damaligen fatalen Nähe zu Jünger abzuwerten und seine spätere Arbeit aus den Augen zu lassen. Dabei zählten sowohl er wie auch Eschenburg zum achtenswerten liberalen Spektrum der Bonner Republik. Der Sternberg 1985 verliehene Ernst-Bloch-Preis findet seinen guten Grund mindestens in seiner Mitarbeit am Wörterbuch des Unmenschen, die Nazi-Vokabel Einsatz freilich, die im Buch dekonstruiert wird, wuchert in der FAZ, bei der Sternberger tüchtig mitmischte, unausrottbar weiter und dient bis heute zur Beschönigung des Krieges, wenn nicht zu dessen Begründung. Blochs Devise aber lautet Kampf nicht Krieg. Mindestens aus den Tübinger Erlebnissen resultiert unsere Einsicht, dass wir aus einer mängelbehafteten revolutionären in eine unleugbar konterrevolutionäre Welt geflüchtet waren, die lange Zeit überwiegen würde. Meine verschiedenen Wutausbrüche wurzelten noch etwas tiefer. Ach was, ich grollte und grolle weiter. Das Dritte Reich samt Wehrmacht hatte ich 1944 wie ich hoffte auf immer verlassen, doch seine Offiziere saßen jetzt hinter Türen, vor denen wir um Einlass bitten mussten. Sowas fällt einem Schriftsteller schwer auf die schöne Seele oder wächst sich aus zum Albtraum. Bei mir wurden im Lauf der Jahrzehnte 107 Bücher draus. Ich entschuldige es als schwarzen Humor.
Dem in den letzten Monaten medial vermittelten Eindruck von der Linkspartei nach zu urteilen hat deren leitendes Personal einen Knall. Die Euphorie des Zusammenschlusses von PDS und Westlinken aus SPD und Gewerkschaften ist verflogen. Der Verein der Krebse bewegt sich seitwärts. Zwar stehen die Chancen bei 8 bis 12% Wählerstimmen, doch der soziale wie intellektuelle Aufbruch bleibt aus. In der Wolle gefärbte Sektierer der Marke Gladiator treten auf, ein jeder hofft auf seinen individuellen Sieg und alle zusammen verlieren. Da kommt mir als Hoffnungszeichen eine Internetbotschaft mit der Bezeichnung Romenu aus Holland gerade zupass:
De Duitse schrijver en essayist Gerhard Zwerenz werd geboren op 3 juni 1925 in Crimmitschau in Saksen. Zie ook mijn blog van 3 juni 2007 en ook mijn blog van 3 juni 2008 en ook mijn blog van 3 juni 2009 en ook mijn blog van 3 juni 2010
Uit: Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte
„Wie es anfing: In den ersten Nachkriegsjahren brachen die Sachsen auf, eilten herbei aus dem Erzgebirge, Vogtland und den vorgelagerten tiefer liegenden Bach- und Flusslandschaften, aus verschlafenen Klein- und Mittelstädten, den Dörfern dazwischen, hunderte Geburtsorte sind verzeichnet als Ausgangspunkte dieses Ansturms auf Hochschulen und Universitäten. Bürgertum? Ja, im Westen des Landes. Im Osten waren es andere. Nach dem Ende von 1990 und mit Beginn des 21. Jahrhunderts blickten sie, gealtert und evaluiert zurück, sollten sich schämen, Schuld empfinden, als wäre da Fehler auf Fehler akkumuliert worden. Zu ihnen gesellten sich ausgestoßene Schlesier, Ostpreußen, Sudetenländler, manche auch aus dem bürgerlich restaurierten saturierten Westen, andere mit KZ-Erfahrungen, entronnene Wehrmachtsoldaten – sie alle traten der neuen Lehre bei, das alles sollte jetzt falsch und nahezu kriminell gewesen sein, vergleichbar der verhängnisvollen Entscheidung der vielen im Jahre 1933?
Ich verteidige meine Genossen und Ex-Genossen, denn schuldbegründende Entschlüsse fallen in den oberen Gremien. Das betrifft Bonn wie Ostberlin. Wenn Borniertheit, Charakterlosigkeit, Feigheit, Eigensucht aufeinander folgender Eliten zu strukturbildender Geschichte gerinnen, haben nicht dsie Völker versagt, sondern Intellektuelle, die der politischen Klasse abgestandene, nicht mehr zeitgemäße Ideen zuliefern statt revolutionärer Impulse, zuviel Luther und zu wenig Münzer. In verlorenen Bauernkriegen werden Bauern zu Opfern, in Bürgerkriegen gehen Bürger zuschanden, nach der proletarischen Revolution von Lenin und Trotzki führte die Diktatur des Proletariats zur Diktatur über das Proletariat, bis es als Klasse verschwand.“
Gerhard Zwerenz (Crimmitschau, 3 juni 1925)
Dazu noch eine kenntnisreiche, bestärkende Leser-Botschaft aus Warschau mit Kriegsfotos aus der Städtelandschaft von 1945:
Unterdessen schwappt im anvereinigten Osten die 31. Welle Stasi-Überprüfung durchs Land. Ganze Generationen von Politikern, Akademikern und Freizeitdetektiven sind übereifrig dabei. Meine erste Konfrontation mit einem Stasihauptmann liegt inzwischen 55 Jahre zurück, das war 1956 in Leipzig, danach ging's Schlag auf Schlag – Strafe für Aufmüpfigkeiten, prompte Ausspähung, Treffen mit anderen Oppositionellen, wenn möglich Hilfe für Verfolgte, Häftlinge – inzwischen ist das alles Geschichte geworden und, für mich, Autobiographie, längst auch in Relation zu Widerstand und Verfolgung vor 1945. Ich rühme mich nicht der zweifachen Desertion. Sie war unvermeidlich. Wie wenige widerstehen heute den neuen Kriegen. Bleiben die Mauertoten. Gab es für die meisten von denen tatsächlich keine andere Lösung als den Weg über die scharf bewachte Grenze? Die Mauertoten stehen zwischen den Lebenden. Laut FAZ vom 13.8.2009 starben an der Berliner Mauer 136 Menschen – verunglückt, ertrunken, erschossen. So etwas und noch mehr erledigte Hitler-Deutschland in zwölf Stunden. In Plötzensee wurden vom Abend des 7. September 1943 bis zum Morgengrauen des 8. September 185 Antifaschisten hingerichtet. Das ist eine der Differenzen zwischen der 1. und 2. Diktatur. Von der Verursachung der 2. durch die 1. Diktatur jetzt hier mal abgesehen.
Damit sind wir bei der ewigen Opferfrage. Ich frage mich, wäre ich ein Opfer, hätte mich die Flucht aus der Wehrmacht zur Roten Armee das Leben gekostet? Ich überlebte und würde mich ohne die Entscheidung zum Risiko ziemlich unwohl fühlen. Das ist meine Situation. Wer über eine Grenze setzt, muss wissen, was er tut und welche Folgen ihn erwarten. Ist es geglückt, bringt's Konsequenzen für dein weiteres Leben, dieses Über-Leben. Nicht die Klappe halten, auch wenn allerhand auf dem Spiel steht. Besser Unliebsames gedruckt als weiterhin geduckt. Ich habe das Gefühl, Genosse Zwerenz, wir werden in Zukunft noch oft miteinander zu tun haben, sagte der Stasihauptmann 1956 zu mir. Er hatte recht. Nur begaben sich eine Reihe gegensätzlicher Geheimdienstaktivitäten später auch im Westen. Denn die Welt der Geheimen ist universell. Die Sieger von heute können die Besiegten von morgen sein. Und umgekehrt.
Am 10.6.2011 klagt Herta Müller in der FAZ über ihren Vater: „Immer wünsche ich mir, diesen Vater noch im Nachhinein daran hindern zu können, ein SS-Soldat geworden zu sein.“ Ja, das Faktum machte auch unsern 1968ern schwer zu schaffen – ihre lieben Väter und Mütter im Dritten Reich. Nun gab es doch eine Reihe von Deutschen im Widerstand. Und einige von ihnen sahen die DDR als ihre verteidigenswerte Heimat an. Da die Sieger den Besiegten weiterhin den Krieg erklären, schlagen wir die heute wieder modische Kommunikationsmethode MEDIATION vor. Schon von Aristoteles erfunden diente sie 1648 dazu, den Dreißigjährigen Krieg zu beenden. Wer unseren seit 1914 andauernden Hundertjährigen Krieg unbedingt fortsetzen will, ist eben wie der Herr Papa der Nobelpreisträgerin Herta Müller ein klassischer Nietzscheaner: „Ich sage euch: der gute Krieg ist es, der jede Sache heiligt.“ ( Also sprach Zarathustra) Es könnte viele neue Töchter geben, die das beklagen müssen. Wie ich vorschlug, wäre Ernst Jüngers musealer Stahlhelm fußballfeldgroß erweitert ein ideales deutsches Einheitsdenkmal. Man stelle einen neudeutschen Spitzenpanzer rein, von denen 200 Stück zu den Saudis gehen sollen. Rommel wird noch im Ehrengrab erblassen. Er kam nur bis Tobruk. Wir heimatlosen Linken stehen wie unheilige Idioten beiseite, wenn die Republik ihr Weimarer Fiasko zu wiederholen sich anschickt.
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Gerhard Zwerenz
Serie
- Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
- Wird Sachsen bald chinesisch?
- Blick zurück und nach vorn
- Die große Sachsen-Koalition
- Von Milbradt zu Ernst Jünger
- Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
- Reise nach dem verlorenen Ich
- Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
- Van der Lubbe und die Folgen
- Unser Schulfreund Karl May
- Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
- Die Westflucht ostwärts
- Der Sänger, der nicht mehr singt
- Ich kenne nur
Karl May und Hegel
- Mein Leben als Prophet
- Frühe Liebe mit Trauerflor
- Der Schatten Leo Bauers
- Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
- Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
- Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
- Tanz in die zweifache Existenz
- General Hammersteins Schweigen
- Die Pleiße war mein Mississippi
- Im Osten verzwergt und verhunzt?
- Uwe Johnson geheimdienstlich
- Was fürchtete Uwe Johnson
- Frühling Zoo Buchmesse
- Die goldenen Leipziger Jahre
- Das Poeten-Projekt
- Der Sachsenschlag und die Folgen
- Blick zurück auf Wohlgesinnte
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
- Brief mit Vorspann an Erich Loest
- Briefwechsel mit der Welt der Literatur
- Die offene Wunde der Welt der Literatur
- Leipzig – wir kommen
- Terror im Systemvergleich
- Rachegesang und Kafkas Prophetismus
- Die Nostalgie der 70er Jahre
- Pauliner Kirche und letzte Helden
- Das Kickers-Abenteuer
- Unser Feind, die Druckwelle
- Samisdat in postkulturellen Zeiten
- So trat ich meinen Liebesdienst an …
- Mein Ausstieg in den Himmel
- Schraubenzieher im Feuchtgebiet
- Der Fall Filip Müller
- Contra und pro Genossen
- Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
- Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
- Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
- Als Atheist in Fulda
- Parade der Wiedergänger
- Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
- Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
- Fragen an einen Totalitarismusforscher
- Meine fünf Lektionen
- Playmobilmachung von Harald Schmidt
- Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
- Denkfabrik am Pleißenstrand
- Rendezvous beim Kriegsjuristen
- Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
- Der Bunker ...
- Helmut auf allen Kanälen
- Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
- Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
- Die Sächsischen Freiheiten
- Zwischen Genossen und Werwölfen
- Zur Geschichte meiner Gedichte
- Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
- Der Dritte Weg als Ausweg
- Unendliche Wende
- Drei Liebesgrüße für Marcel
- Wir lagen vor Monte Cassino
- Die zweifache Lust
- Hacks Haffner Ulbricht Tillich
- Mein Leben als Doppelagent
- Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
- Vom Langen Marsch zum 3. Weg
- Die Differenz zwischen links und rechts
- Wo liegt Bad Gablenz?
- Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
- Der 3. Weg eines Auslandssachsen
- Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
- Am Anfang war das Gedicht
- Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
- Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
- Im Hotel Folterhochschule
- Brief an Ernst Bloch im Himmel
- Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
- Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
- 94/95 Doppelserie
- FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
- Rainer Werner Fassbinder ...
- Zähne zusammenbeißen ...
- Das Unvergessene im Blick
1. Nachwort
Nachworte
- Nachwort
siehe Folge 99
- Auf den Spuren des
Günter Wallraff
- Online-Abenteuer mit Buch und Netz
- Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
- Die Leipziger Denkschule
- Idylle mit Wutanfall
- Die digitalisierte Freiheit der Elite
- Der Krieg als Badekur?
- Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
- Alter Sack antwortet jungem Sack
- Vor uns diverse Endkämpfe
- Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
- Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
- Kampf der Deserteure
- Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
- Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
- Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
- Was zum Teufel sind Blochianer?
- Affentanz um die 11. Feuerbach-These
- Geschichten vom Geist als Stimmvieh
- Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
- Trotz – Trotzalledem – Trotzki
- Der 3. Weg ist kein Mittelweg
- Matroschka –
Die Mama in der Mama
- Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
- Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
- Jan Robert Bloch –
der Sohn, der aus der Kälte kam
- Das Buch, der Tod und der Widerspruch
- Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
- Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
- Hölle angebohrt. Teufel raus?
- Zwischen Heym + Gauck
- Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
- Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
- Die Philosophenschlacht von Leipzig
- Dekonstruktion oder Das Ende der Verspätung ist das Ende
- Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
- Meine Weltbühne im poetenladen
- Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
- Die Internationale der Postmarxisten
- Dies hier war Deutschland
- Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
- Einiges Land oder wem die Rache gehört
- Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
- Macht ist ein Kriegszustand
- Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
- Damals, als ich als Boccaccio ging …
- Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
- Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
- Leipzig am Meer 2013
- Scheintote, Untote und Überlebende
- Die DDR musste nicht untergehen (1)
- Die DDR musste nicht untergehen (2)
- Ein Orden fürs Morden
- Welche Revolution darfs denn sein?
- Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
- Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
- Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
- Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
- Die heimatlose Linke (I)
Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
- Die heimatlose Linke (II)
Ein Zwischenruf
- Die heimatlose Linke (III)
Wer ist Opfer, wer Täter ...
- Die heimatlose Linke (IV)
In der permanenten Revolte
- Wir gründen den Club der
heimatlosen Linken
- Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
- Links im Land der SS-Obersturmbannführer
- Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
- Leipzig. Kopfbahnhof
- Ordentlicher Dialog im Chaos
- Büchner und Nietzsche und wir
- Mit Brecht in Karthago ...
- Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
- Die Suche nach dem anderen Marx
- Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
- Vom Krieg unserer (eurer) Väter
- Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
- Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
- Die Heldensöhne der Urkatastrophe
- Die Autobiographie zwischen
Schein und Sein
- Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
- Atlantis sendet online
- Zur Philosophie des Krieges
- Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
- Der Prominentenstadl in der Krise
- Der Blick von unten nach oben
- Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
- Vom Krieg gegen die Pazifisten
- Keine Lust aufs Rentnerdasein
- Von der Beschneidung bis zur
begehbaren Prostata
- Friede den Landesverrätern
Augstein und Harich
- Klarstellung 1 – Der Konflikt um
Marx und Bloch
- Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philosophie und Verbrechen
- Der Kampf ums Buch
- Und trotzdem: Ex oriente lux
- Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
- Der liebe Tod – Was können wir wissen?
- Lacht euren Herren ins Gesicht ...
- Die Blochianer kommen in Tanzschritten
- Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz
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