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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 76. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coinci­dentia opposi­torum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

  76. Nachwort

Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?



      

Ob Literaten Ost oder West – beide Dichter schreiben Palimpseste, in denen sie sich verbergen.



Da kommen wir also, wie versprochen, zum Doppelbuch im Leipziger Dingsda-Verlag, eben erschienen, der Einband als Zweiband, beides vom Verleger-Autor Joachim Jahns, ein Schreiber von Charakter. Wo gibt's sowas noch im Wer wird Millionär-Zirkus – wer wagt, verliert oder hat's verdient – ein Buch mit zwei Titeln also hält man in Händen: a) Strittmatter und die SS – b) Günter Grass und die Waffen-SS. Wer sich damit unter­halten will, braucht Hirn und Haltung, denn es folgt ein Sach­buch-Krimi, nein, eigent­lich sind's zwei Stück, wobei ich korrigiere: Dieses Buch ist ein Tatsachenroman, der sich als Krimi entpuppt, weil Grass wie Stritt­matter sich romanhaft ver­puppten. Was immer sich à la longue daraus ergibt, Jahns destilliert aus zwei ursprünglich kleinen, nach­mals groß­gewor­denen Per­sonen der Kriegs-Zeit­geschichte nicht nur deren lite­rarisches Grund-Dilemma: Fulda Gap war die Signa­tur für den Atomkrieg auf deutschem Boden. Die Germans nahmen's hin. Fulda Gap als literarische Signatur heißt: Wer die Wahrheit schreibt, ohne ein Engel zu sein, hat keine Chance. Die Leser finden sich damit ab. Ob Literatur Ost oder West – beide Dichter schreiben Palimpseste – über die essen­tiellen und existen­tiel­len Fakten hinweg er­streckt sich ihr episches Vexier­bild. Der Leser soll suchen, doch nichts als den Autor in der von ihm gewünschten Form erkennen. Das Palimpsest hat zwei Schichten. Die oberste Schicht verdeckt die untere. Sie hervorzuholen ist eine operative Dekon­struktion pur.

Wir reden vom Roman. Auf der Sach-Ebene läuft es auch so schräg. Welle der Wahrheiten heißt im ersten Spiegel des Jahres 2012 der Artikel über die nazibraunen Gründerjahre der Bundes­republik? Ich finde darin wenig Neues. Wir ris­kierten diese Wahrheiten zuvor schon über Jahr­zehnte hin. Das gelang nur in Rand-Publi­kationen, denn Staat, Parteien, Publikum wollten davon nichts wissen. Wer es dennoch aussprach galt als Kommunist. Ich war so unvernünftig, weder für die BRD noch für die DDR zu verschleiern, zu verschweigen, zu lügen und geriet mit beiden Herrschaften in Turbulenzen: Im Westen Kommunist, im Osten Anti­kommunist. Jetzt aber schwim­men alle so eifrig auf der Welle der Wahr­heiten, als säßen wir gemein­sam im Luxus­dampfer, wo die Gäste sich's leisten können. Das können sie auch. Die feschen Gründer­jahre-Nazis sind tot. Keine Angst mehr vor den geerbten Gespens­tern? Es gibt an deren Stelle Nach­folge-Gespenster, über die in fernerer Zukunft Wahr­heits­wellen plät­schern (können). Das müssten dann schon Tsunamis sein. Es riecht nach Weimar. Aber nicht nach Goethe.

Wer Strittmatter zu DDR-Zeiten las und schätzen lernte, neigt zur Annahme, jetzt solle mit ihm wieder ein Stück DDR madig gemacht werden. Diese Furcht ist unbegründet, der Autor Jahns ist kein Feind der DDR oder Stritt­matters. Erforscht jedoch dessen Lebens­weg wie den von Grass samt der Verwin­dun­gen, die sich aus der partei­lichen und kul­turellen Situation in Krieg und Nachkrieg ergaben. Reinen Wein schenkte in Ost wie West niemand ein, was detekti­vische Forschungen samt Resultaten legitimiert und zugleich fragen lässt, weshalb sie so spät erfolg­en. Das betrifft u.a. Stritt­matter wie Grass, die aufs Ganze betrachtet exem­plarisch erfolg­reiche Schrift­steller für ihre geo­graphisch geteilte Leser­schaft wurden. Grass als der inter­natio­nale Romancier, Stritt­matter als ein kleinerer Ost-Bruder. Beide optierten für ihre poli­tischen Kulturen. Stritt­matter zurück­hal­tender als der laut­starke Danziger. Die Konse­quenzen, die damit verbunden sind, erhellen die tie­fe­ren Struk­turen der zwei Polit-Kul­turen, die bürger­lich wie sozia­lis­tisch auch nach 1945 von der Kriegs­tra­dition nicht loskommen, selbst wenn Grass mit der Blech­trommel den ersten deutschen Barock-Pop-Roman vor­legte, illu­sionär und kasparesk als Maske & Modell …

Die Frage ist aber, weshalb die Literaten in West- wie Ost-Deutschland nicht die Tiefen­schärfe der Autoren nach dem 1. Welt­krieg er­reich­ten. Grass ist kein Arnold Zweig und Stritt­matter kein Ludwig Renn. Oder, verlassen wir das linke Spektrum, so fand Ernst Jünger keinen adä­quaten Nachfolger, zum einen weil er ihn selber spielte, zum anderen weil sich die nach­wach­senden Kriegs­adepten von Konsalik nicht ganz vertreten fühlten und somit als Jüngers Jünger anheuerten, wie man aus dem FAZ-Nach­kriegs­feuil­leton ersehen kann.
  In Kurzform: Die Ur­katas­trophe des 1. Welt­krieges er­schütterte den Erd­kreis. Doch in Politik und Kultur obsiegte bald die deutsche Konter­revo­lution. Der 2. Welt­krieg führte am Ende zu neuen Kriegs­fronten, in die sich das geteilte Deutsch­land ein­be­ziehen ließ. Dabei nahmen Grass und Stritt­matter die adäquat-polaren Posi­tionen ein: Grass als West-Ver­treter, Stritt­matter her­kunfts­gemäß als Ost­deutscher im kultu­rel­len Regional­verkehr.


Ludwig Renn und Ernst Hemingway im Spanischen Bürgerkrieg

Es gibt eine weithin tabuisierte Ebene. Von Remarque bis Ludwig Renn auf der Linken und bis Ernst Jünger auf der Rechten offen­barten die Weltkrieg-1-Autoren ihren inners­ten Geistes- und Seelen­zustand. Auf der Linken domi­nierten Er­schre­cken und redun­dante Empörung, auf der Rechten die Idee der Revanche.


     Berühmter jüdischer Schrift­steller
auf DDR-Post­wert­zeichen,
keine Brief­marke mit Zweig in der BRD


Anders die Weltkrieg-2-Autoren. Nehmen wir Grass und Strittmatter als Tei­lungs-Exemplare, offen­bart sich die Un­ver­gleich­barkeit. Grass ist Maske und Macke, Stritt­matter halb Schwejk halb Eulenspiegel. Der politische Zwang zur Front­bildung deformiert die inhärente Lite­ratur. Die Kraft existen­tieller Empörung er­reicht nicht das Aus­maß der zwanziger Jahre. Stritt­matter erzählt um die Schrecken herum. Grass erfindet sich als anderen als er war. Beides ist das Recht der Dichter. Es sei denn, sie leiten daraus ein Recht auf polit­moralische Inter­ventionen ab. Grass als besser­wis­seri­scher Brecht-Anti­pode ist Bonner Marsch­musik im west­berliner Sound. Dennoch – sein wenn auch maßlos ver­spätetes Einge­ständnis – bei An­näherung eines ver­muteten Feindes im Schutz eines Baum­stammes Häns­chen klein, ging allein gesungen zu haben, macht den Mann wieder fast sympathisch.

Jahns SS-Krimi bietet zwei Prototypen, deren Nähe zur konven­tionellen Politik und Kultur ihre Unfähig­keit zur lite­rarischen Autonomie erweist. Die Hierarchie degra­diert den sich unter­werfenden Schrift­steller zum Sprach­sklaven. Auch im indi­viduel­len Engage­ment verlängern sie die herr­schenden natio­nalen und uni­ver­sellen Kriegs­fronten. Dekon­struktiver Wort­widerstand verlangt andere Formate. So gesellt sich ein Krieg zum anderen. Zum Frieden sind die Kultur­chargen zu feige. Insofern kommt die Proble­mati­sierung der Literatur der 50er und 60er Jahre zu spät. Es bleiben aber fatale Nach­wirkun­gen bis heute. Zuvörderst die Feind­produktion.

Der in der FAZ zuständige Kriegs­fachmann Lothar Rühl schrieb am 16.1.2012, dass Obamas neuer Strategie „zufolge Amerika künftig nur noch einen größeren Krieg statt wie bisher zwei zur gleichen Zeit führen können wird … “ Und weiter: „Damit rückt auch die israelische Präventivschlag-Option gegen den Iran in das Zentrum der Über­legungen über eine Krisen­eskalation in der Golf­region.“ Über­schrift des Arti­kels: Spiel mit dem Krieg. Die Situa­tion riecht nach 1914 – Die Kriegs­spielerei eska­liert vom Spiel zum Krieg als Bei – Spiel? Davor zu warnen gab es einen Appell mit hun­derten Unter­schriften: Kriegs­vor­berei­tungen stoppen! Embargos beenden! Solidarität mit den Völkern Irans und Syriens! Zu den Unter­zeichnern zählen sechs MdB der Links­partei, gegen die Unterschreiber richtet sich der übliche Ent­rüs­tungs­sturm. Die FAZ am 13.1.2012 „Dumpfbacken … Der Aufruf strotzt von Dummheit …“ Gezeichnet ist das von einem „kum.“ Einer muss ja die Jauche aufs Feld der kriege­rischen Ehre tragen. Der Aufruf gegen den nächsten Krieg ist übrigens mit Text und allen Unter­schrif­ten in Ossietzky Heft 1 vom 7.1.2012 nachzulesen.
  Inzwischen war Kum, die FAZ-Edelfeder wieder am Werk, weil sich die „KPD-SED-PDS-Links­partei nur als Opfer der Geschichte sieht. Sie ist aber Täter.“ Bei allen Verfolgungen, die ich mir von der SED her zuzog, kann ich einen Herrn, der die kommunis­tischen Opfer im Kampf gegen Hitler-Deutsch­land so maßlos dumm abfrühstückt, nur als Frank­furter Würstchen sehen, bräunlich, doch nicht Bio, sondern Scheiße.
  Unter­dessen schlägt den NS-Nachfolgern hin und wieder ein wenig das Gewissen, doch wenn es in der Zeitung heißt: „Viele Behörden lassen ihre NS-Vergangenheit erforschen“ (FAZ 23.1.2012) ist mir zumute als brächen Forscher in den tiefsten Dschungel oder in die Steinzeit auf. Es geht aber um die Zweite Schuld, wie Ralph Giordano das nannte, als er noch Bescheid wusste und sich das „Drama von Verschweigen, Vertuschen und auch Strafvereitelung … hinter der rechts­staat­lichen Kulisse abspielte.“ (FAZ)

Der zweite Weltkrieg eskalierte den ersten, weil es 1917/18 nicht gelang, das Entsetzen auf Dauer revolu­tionär für mora­lische, künstlerische und poli­tische Energien zu nutzen. Selbst das Ende der Sowjet­union in den neun­ziger Jahren erweiterte nur das künftige Schlacht­feld analog zur Schlag­kraft der neuen Waffen. Kriege bleiben gesell­schaft­lich immanent, von immer nach­wachsenden fach­idioti­schen Eliten vorbe­reitet, während die Frie­dens­bewe­gungen an den Unter­haltungs­indus­trien scheitern. Die seelische Verfassung des süchti­gen Publikums schafft eine Atmo­sphäre wie im alt­römi­schen Kolosseum, das zur Welt-Arena geworden ist. Nur sitzt man daheim vor den Geräten. Die Lust am Daumen­senken als Folge eines Todes­triebes zu rekla­mieren, wäre mit Sigmund Freud begründ­bar oder auch nicht. Es ist wohl kein Trieb. Nur das fatale Resultat intel­lektuel­ler Reduk­tion. Zum Beispiel: Deutsch­land deine Minister. Bundes­bau­minister Ramsauer (CSU) will das Marx-Engels-Denkmal aus Berlins Stadt­mitte verban­nen. Innen­minister Friedrich (CSU) setzt Linkspartei und NPD nach der irrwitzigen Formel Links­extremismus gleich Rechts­extremismus in eins. So wird klar, der Verfassungs­schutz konnte die Nazi­unter­grund-Mörder nicht finden, weil er die Täter linksherum suchte. Offen­sichtlich gilt in Deutschland seit 1848 durchgehend bis heute: Ist die Linke erst geschlagen, wird sie abgeschafft und die Mitte rückt nach rechts, bis sie dort anlangt, wo sie herkommt. (z.B. Heydrich)

        Zum Beispiel Reinhard Heydrich – wie Himmler oberster SS-Rang – Vater Musik­dozent und Wagne­rianer.
Spross der bürgerlichen Mitte

  Ein Friedrich-Vorgänger als Innenminister, auch er hieß Friedrich, jedoch mit Vornamen, ebenfalls CSU, warb für Hitlers flie­gendes Schlacht­ross Rudel noch 1987 mit bewegten Worten. Wo also findet die Neonazi-Szene ihre holden Helden? Die Nazi­führungs­garde entstammte ausnahms­los der bürger­lich­christ­lich­natio­nalen Mitte. Von dort kam sie her, nach dort streben ihre erklärten Nachfahren zurück. Das höhere SS-Füh­rungs­korps, nebenbei bemerkt, bestand fast ausnahms­los aus bürger­lichen, meist gradu­ierten Schwärmen. So emanierten Hai­fische aus Herin­gen. Sie waren so deut­lich bürger­liche Mitte, dass sie auch nach 1945 dort ihre gut­bezahlten sicheren Pöstchen fanden.

In Libyen lösen neue Folterknechte die früheren ab. Ägypten wählt Moslems an die Regierung. Syrien befindet sich im latenten Bürgerkrieg. Der Irak ist von den USA zum neuen Religions­krieg befreit worden. Dem Iran soll das noch blühen und so steigt der Ölpreis unter den Kamera-Augen ameri­kanischer Drohnen. Was unter­schei­det die USA vom alten Rom? Die Barbaren stießen gegen Roms Grenzen vor. Barba­risch ging es auf allen Seiten zu. Ganz wie heute. Der Blick aufs Personal zeigt, wie die sprachlosen Typen in den Vorder­grund drängen. Per­sona­lisierte Hiero­glyphen bevöl­kern die Welt. Was sie sagen, kann schlech­ter­dings nicht wahr sein. Das Fern­sehen ist voll von Talk-Runden und ständig wieder aufgewärmten Stasi-Dokumentationen sowie MfS-Spielfilmen. Eine nazistische Mörder­bande bleibt übers Jahrzehnt unentdeckt, bis sie sich per Suizid zweier Ganoven selbst offenbart. Nun bilden die zum staat­lichen Schutz ange­stellten Inkom­petenten ein Kompe­tenz­zentrum. Als nächster Hit wird bekann, die Links­partei wird so üppig beobachtet, dass es an Personal zur Überwachung der Nazis fehlt. Da staunt die artige Linke und beschwert sich statt einen Parteitag des öffent­lichen Gelächters zu veran­stalten. Immer­hin bringt Lafontaine bei Maybrit Illner am 26.1.2012 das mäan­derne Wulff-Geschwätz per lässiger, doch fakten­gestützter Provo­kation auf scharfen Kurs. Man streitet über die Post­demo­kratie statt über die Posten auf Kosten der Demokratie. Lafontaine lief erst spät zur großen Form auf. Nicht nur an diesem Abend. Ich denke an Blochs Devise Kampf, nicht Krieg vom 7.8.1918. Es war und ist vergeblich. Das Abend­land kämpft nicht, es führt Kriege. Seine Eliten kennen und wissen seit tausend Jahren nichts Besseres. Mit Bloch sind wir ziel­bewusst wieder in Faust-Mephistos Leipzig ange­langt, der linken Stadt in rechter Ver­wirrung statt aufrechter Verfassung.
 Das gilt mehr noch für Sachsen, den Freistaat, der offenbar als Unfrei­staat Geschichte machen will. Im Sumpf enden? Ich ver­tei­dige Sachsen und schätze Karl May. Ein Sachsen, in dem Nazis von Polizei auf­wendig beschützt herum­mar­schieren dürfen und Anti­nazis verfolgt werden, ist nicht ver­teidi­gungs­wert. Was ist bloß aus dem Land geworden, wo die Städte vereinsamen und leer­laufen. Im Osten des Ostens sowieso. Bautzen, Görlitz, Zittau und was dazwischen einst erblühte verwelkt zur neuen Wüstenei Ostelbien. In meiner Morgen­zeitung – ich traue meinen Augen nicht – wird vom Teufels­kreis berichtet, einem „Bevöl­kerungs­rück­gang, Leerstand und Verfall, der so viele ost­deutsche Städte umklammert.“ (FAZ 3.1.2012) Soviel zum Osten des Ostens. Sieht es in West-Ost besser aus? In Dresden schon beginnt Europa fein stilisiert mit Frauen­kirche und Semper-Oper. Der Weih­nachts­markt wie in Nürnberg, doch mit Stollen (Striezel) statt Leb­kuchen. Im Februar eskaliert Dresden zur Schlag­zeilen-Welt­stadt. Braun marschiert auf und wird beschützt. Rot sitzt dagegen auf der Straße und wird verfolgt. Das ist Sachsen, wie es geworden ist als Elb-Florenz der Gladia­toren. Und ringsum Nazinester. Eifer­süchtige Schlag­zeilen wechseln zwischen Dresden und Leipzig wie Messer­stiche. „Was ist da schief­gelaufen? … was sich da – von Jena kommend – im braunen Sumpf an Raub und Mord quer durchs Land ereignete?“ (zitiert nach FAZ und Thüringer Landes­zeitung, Weimar) Ein schwarz­brauner Sumpf zieht am Gebirge hin, bundes­länder­über­greifend. Wir zi­tierten Faust schon aus­giebig. Der bleibt erblei­chend zurück. Goethe und sein Klein-Mephisto stehen sprachlos vor dem neuen Prä­heroismus. Der hat seine Heldenväter.

Was wollte Hegel mit Herr und Knecht eigentlich sagen? Frag nach bei Karl Marx und Karl May

Die DDR hatte vielerlei Möglichkeiten, Leipzig mit seiner Univer­sität, seinen Künst­lern, Wissen­schaft­lern, Autoren, die sich hier ein­fanden oder aus un­ter­schied­lichen Grün­den weder in Ost­berlin noch anderen Städten ansam­melten. Die Messe­stadt war kein Klein-Paris, aber eine pro­duktive Zentrale von Reflexion und Inno­vation, ein Paris des Ostens. Ost­berlin war Staat, Büro­kratie, Preußen­tum, Mauer. Leipzig war Sachsens tradi­tionel­ler Aquisi­teur reali­sier­barer Denk­bar­keiten, vom Ver­lags­we­sen über die Deutsche Büche­rei bis in die erz­gebir­gischen Berg­bau­regionen, die Zwi­ckauer Au­to­produk­tion, den Chem­nitzer Ma­schinen­bau, das weit­ge­streute fili­grane Netz der Bil­dungs­stät­ten in Stadt und Land – das war einmal. Und heute soll alles brauner Sumpf sein? Wenn das ein der DDR durch Bürger­recht­ler siegreich abge­run­genes Christentum sein soll, muss euer Gott wohl zurück­getreten sein. Das hat weltweit Folgen. Schon erklärt Obama, sein Amerika wolle künftig statt zwei Kriegen gleichzeitig nur noch einen Krieg führen, abgesehen von den elf atomaren Flug­zeug­trägern, die für eine kleine Welt­vernich­tung ausreichen. Die CSU möchte, weil der inländische National­sozialis­tische Unter­grund nicht bemerkt wurde, die Links­par­tei verbieten lassen. So will's die Tradition. Rechts mordet, der Mörder ist statt des Gärtners immer der Linke. So brachten schon die Geistes­brüder Pabst und Noske Luxem­burg und Liebknecht um. Aller­dings dringt der Kommunist F.W. Hegel am 4. Januar 2012 sogar bis in die sakro­sankte FAZ vor, zwar nur bis ins weniger tabuisierte Feuilleton, doch steht dort: „Was soll Hegels berühmte Geschichte von Herr und Knecht uns eigentlich sagen?“ Die Antwort darauf, ihr drolligen Knaben, findet sich bei Marx. Der aber musste wegen der verlorenen Revolution von 1848 emi­grieren und seither lieben die Deutschen den rechten Kriegszustand.
  Das Beispiel Sachsen – mein Augenmerk – zwischen Chemnitz mit dem wuchtigen Marx-Schädel und Leipzig mit der vormaligen, inzwischen verleugneten Karl-Marx-Universität zeigt sich der verordnete Niedergang als überschaubares Exempel. Das Buch über Grass und Strittmatter samt ihren SS-Schweigetaktiken, in einem der letzten Leipziger Verlage erschienen, handelt nicht von möglicher Schuld oder Unschuld, sondern von Halb­herzigkeit, Rück­grat­losig­keit, Oppor­tunismus. Kultur und Politik bilden Geschichte nur noch ab statt sie per Dekonstruktion plus voranzustoßen. Unser saarländischer scharf­äugiger Beobachter und Analyst Michael Mansion mailte zum 27. Januar: „Während dessen müht sich die Nation, so etwas wie ein Geden­ken an die Befreiung des Vernichtungs­lagers Auschwitz auf die Beine zu kriegen und man kann förmlich sehen, wie ihre Unterkiefer zu mahlen beginnen, wenn sie an der Erkenntnis nicht vorbeikommen, dass es die Rote Armee war, die da befreite. Immer­hin darf man es als Ent­schul­digung werten, dass der als ehemaliges Mitglied des kommunis­tischen polnischen Untergrundes vormals denunzierte Marcel Reich-Ranicki zu Wort kam. Das stützende Eis der Zeit­zeugen wird dünner. Von einer Reihe befragter Studenten wusste nur einer mit dem 27. Januar etwas anzu­fangen. Es dürfte die kommende Elite kaum jucken … “
  Soviel zu deutschen Zuständen. Der jetzige Zustand Sachsens aber illustriert im Detail – Stendhal lässt grüßen mit Rot und Schwarz – den Sieg von Schwarz über jenes Rot, das doch seit Bebels und Wilhelm Liebknechts Zeiten unser Land prägte, bis die wildwütige deutsche Rechte unbedingt nach Moskau aufbrechen musste und die Russen an Elbe, Pleiße und ins Wismut-Erzgebirge holte. Gleichwohl unterlag am Ende Rot.

Ach was. Mit dem Ende der DDR endete auch die Bonner Teilrepublik, selbst wenn Sachsen heute deren Wurmfortsatz im Sumpfgebiet zu spielen versucht. Im Klartext:
  Der deutsche Parteienzustand wird porös und provisorisch. Dem möglichen Verschwinden der FDP entspricht die Merkelsche Sozialdemokratisierung der CDU, was SPD wie Linkspartei unter Druck setzt, während die Grünen dazwischen verfügbar zu bleiben versuchen. Was aus der Linkspartei wird, hängt von der SPD ab. Spielt sie Opposition, schrumpft die Linke, geht die SPD in die Regie­rung, gewinnt die Links­partei an Zu­stimmung. Die Links­partei kann ihre Entfernung von der SED glück­licher­weise nicht mehr rückgängig machen, sich aber auch der SPD nicht an­die­nend ergeben. Die SPD wiederum kann weder die Sozial­demo­kratisierung der CDU igno­rieren noch der inneren Widerstände wegen einfach zur Marx-Bebelschen Sozial­demo­kratie zurückkehren. Wenn aber alles bleibt wie es ist, wird allen bald mit dem EURO Europa und mehr noch um die Ohren fliegen. Was also tun? Und wer wollte und könnte was tun?
  Lasst uns Atem holen! Am 29.1. hockte in Günther-Jauchs ARD-Runde der SPD-Genosse Peter Frisch, von 1996 bis 2000 Präsident des Bundes­amtes für Verfas­sungs­schutz, Recht­ferti­ger des Celler Lochs, das die ein­falls­reichen Verfas­sungs­schützer 1978 in die Hoch­sicher­heits­gefängnis-Mauer von Celle sprengen ließen, um im Kampf gegen die RAF einen V-Mann zu legendieren. Vera Lengsfeld neben Frisch, geheim­dienst­lich fami­liär vorge­prägt, Papa Stasi, früherer Ehe­gatte Wollen­berger Stasi-V-Mann, Vera selbst vor kurzem plakatiert im Busen­wunder­wett­streit mit Kanzlerin Merkel. Der Dritte im Bunde war CSU-Gene­ral­sekretär Alexander Dobrindt, abge­tarnt mit neuer­wor­bener Intel­lektuel­len­brille, dabei unver­kennbar rechter Einpeitscher, der die Linke so rasch wie möglich ver­bieten lassen möchte, was ihn in Hitlers und Adenauers ehren­werte Nach­folgeschaft kata­pul­tierte. Kann sein, Dobrindt will die Linke aus dem Bun­des­tag vertreiben, weil deren Abge­ordnete hart­näckig nach der Nazi-Vergan­genheit zahlreicher Politiker aus früheren Bonner Jahren fragen. Das muss verboten werden. Bei Günther Jauch stammelte und stot­terte der Sozi Peter Frisch aus seiner Verfas­sungs­schutz-Präsi­denten-Ver­gangen­heit zum Stein­erweichen, ohne etwas zur Sache zu sagen. Der CSU-Diplom­soziologe Dobrindt dagegen ließ es in seinen Hass­tiraden gegen die Linke nicht an Deutlich­keit fehlen. Eine rechte Bande zieht mordend durchs Land und die Linke soll verboten werden wie bei Mussolini, Hitler, Franco, Pinochet. Wo beginnt der Staats­streich? Was ist Post-, was Präfaschismus.
  Werden diese ewigen Untoten des Kalten Krieges in der ARD Stamm­gäste, steht zu befürchten, die vom Spiegel signalisierten Wellen der Nazi-Wahrheit verlaufen in schierer brauner Brühe.
  Zum Abschluss wieder zwei liebens­werte Strophen aus meinem Monte-Cas­si­no-Poem vom Januar 1944:

ich sitz und staun
das ist euch nun daraus geworden
die lippen dünn und schief
die brust voll spinnweb und voll orden

ihr meine onkels – lieben tanten
euch soll man mit torpedos schießen
auf euren glatzen sollen fallschirmjäger landen
und eurem ohr wird stacheldraht entsprießen

Soeben ist zu erfahren, der sächsische Minister­prä­sident erklärte sich in Zwickau vor zwei­hundert geladenen Gästen gegen das NSU-Mördertrio. Das zeigt nur, wie schlecht dort die Ver­kehrs­verhält­nisse sind. Merkel kommt in neun Stunden von Berlin nach Peking. Tillich braucht von Dresden nach Zwickau fast ein Viertel­jahr.
Gerhard Zwerenz    06.02.2012   

 

 
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz