Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.
Am 4. August 1977 starb der Philosoph Ernst Bloch. Drei Jahrzehnte später gab es im August 2007 lesenswerte Erinnerungsartikel, viel Wortartistik und Sklavensprache. Weil Bloch sich angeblich nicht zu verdeutlichen vermochte, muss er von anderen verdeutlicht werden. So entstehen Denkfabriken. Soweit wir es überblicken, fanden an der Leipziger Universität, dieser postmodernen Priesterschule, Vorlesungen eines Theologen zur Erinnerung an den Philosophen statt. Das war's dann auch. Im Ludwigshafener Ernst-Bloch-Zentrum gab man sich fein sozialdemokratisch. Es zahlt Landesvater Beck und eine Stadtsparkasse. Einige Bloch-Zirkel glänzen mit Esoterik. In konkret blochte einer nicht ungeschickt herum. Es war aber mehr Veitstanz. Ausgenommen die Titelzeile: »Wie wird Bloch zukünftig mutieren und nachreifen?« Es lebe das Weinfass. In Sfr-online findet sich ein Werbeartikel für die neue Suhrkampausgabe der Blochschen Feuilletons in der Frankfurter Zeitung von 1916 – 1934, die Bloch selbst nur sarkastisch kommentierte. Immerhin ist's alter Wein in alten Schläuchen. Die Zeit wagt den Satz: »Einer wie Bloch fehlt uns heute.« Sehr gut gesagt über einen, der den Oberen immer unbequem und überflüssig gewesen war. Strengstens unbenannt blieben in der deutschen Presse Blochs Essentials: 1. Pazifismus, 2. parteiloser Kommunismus, 3. revolutionärer Glaube. 4. Sprachrevolte. Zu Punkt 1 findet sich in der Basler Zeitung am 15.8. in einem Bericht über Venedig und den Monte Verità der erfreuliche Verweis: »Vor und während des Ersten Weltkrieges trafen sich dort die Pazifisten, Verweigerer, Emigranten und Flüchtlinge aus den kriegführenden Staaten, etwa Hans Arp, Hugo Ball, Ernst Bloch und Hermann Hesse.« Lob für diese Schweizer Tradition.
In der jungen Welt freilich hatte Reinhard Jellen sich seinen Hans Heinz Holz so tüchtig angelesen, dass er mit dessen Sätzen näher an Bloch heranrückte als es die leicht korrigierte KP-Philosophie-Doktrin per etwas verlängerter Leine sonst erlaubt. Wird Blochs existentieller Konflikt mit den Parteigenossen in Ost und West bis auf einen blassen Schimmer ausgegrenzt, darf partiell belobigt werden, damit das Noch-Nicht-Bewußte Platz findet. Allerdings ist Jellen aufgeweckt genug, anzumerken, dass dieser Bloch aktuelle Situationen jeweils mit der gesamten Philosophiegeschichte konfrontierte. Dazu muss einer erstmal imstande sein im Zeitalter leerer Köpfe in schwafelnden Medien-Runden. Ach ja, die Todsünden des Verstandes sind die Schwächen der Vernunft.
Greifen wir zu den gehobenen Fach-Organen. Im Bloch-Almanach 23/2004 wurde von einem soliden Fachmann namens Hans-Reiner Ehricht das Verhältnis Blochs zu Aristoteles untersucht. In der Zusammenfassung des 3. Kapitels heißt es auf Seite 20: »Es geht Bloch darum, gültige humane Postulate gerade angesichts der Veränderlichkeit des Weltgeschehens und seiner prinzipiellen Prozessualität zu formulieren, ohne dabei von momentanen und nur vorübergehenden Verhältnissen ausgehen zu müssen. Heute ist zu fragen, ob Blochs ›klassenlose Gesellschaft‹ überhaupt nur als marxistische Vokabel gelesen werden muss oder auch als entelechiale Kategorie und sozialphilosophisches Postulat verstanden werden kann ...« Da merkt wohl einer was. Schon kurz vorher ist zu lesen: »So ist menschliches Dasein nach Bloch im Unterschied zu Heidegger nicht von Sorge, Angst und einem Sein zum Tode bestimmt, sondern von Anbeginn an von einem durchgängigen Streben nach humanen Zielen, die in den utopischen Wunschvorstellungen aller Zeiten und Völker gesellschaftlich in Erscheinung treten.« Der Essay vermeidet die übliche Hochstapelei der Fachphilosophen und wird in den von uns zitierten Sätzen fast allgemeinverständlich. Worum geht es? Um die vom Bürgertum vielverdammte klassenlose Gesellschaft. Offenbar eine Hölle auf Erden. Nur der Himmel darf klassenlos sein.
Wir rekapitulieren: Die Juden hoffen seit Jahrtausenden auf den Jüngsten Tag. Die Christen verlegen ihn ins Jenseits mit Himmel und Hölle, von wo ihn Heine und Marx als Himmel auf Erden zurückholen wollten. Marx gar per Revolution des Proletariats. Da es sich verweigerte, half die Sowjetunion mit Staat, Partei sowie Gulag nach, und als sie scheiterte, gelangte weltweit das Goldene Kalb wieder zu Ehren. Es war allerdings eher ein Trojanisches Pferd, von manchen auch Esel genannt. Und bei Nacht stürzen die ewigen Krieger aus seinem Bauch und suchen seither die Erde ins Paradies des Kapitals zu verwandeln.
Der Ehricht-Essay trägt den Titel: Adaptionen und Transformationen Aristotelischen Denkens in den ontologischen Annahmen von Ernst Bloch. Die Arbeit umfasst 30 engbedruckte Seiten. Darin sind mindestens die zitierten Sätze Klartext enthalten. Soweit die Botschaft aber im mächtigen Wortstrom standesgemäß akademischer Sklavensprache untergeht, hat ihr Autor nichts zu fürchten. Denn die entscheidenden Sätze Klartext werden ihrer offenbarten Logik und Brisanz wegen üblicherweise gern überlesen. Nur ein halbes Dutzend Fachleute dürfte aufmerken, doch sie behalten ihr Wissen für sich. Sicherlich bis zum Jüngsten Tag.
Laut biblischer Überlieferung erwiderte Jesus auf eine Fangfrage, man sollte dem Kaiser geben, was des Kaisers und Gott, was Gottes sei. Die Antwort gilt als diplomatisch, klug und weise und zählt doch zum weiten Feld der Kodierung. Für den römischen Herrn und Besatzer gibt Jesus sich lammfromm und kaisertreu, den eigenen Sympathisanten jedoch signalisiert er Widersetzlichkeit, denn der Stellenwert dessen, was eingeräumt wird, bleibt variabel und aufkündbar, ergo die mögliche Revolte. Findet sie aber nicht statt oder scheitert sie, kann einer immer noch darauf verweisen, er habe sich doch loyal zur Obrigkeit verhalten. Jetzt kommen wir von Jesus mal auf Marx und Bloch. In unserem Buch Sklavensprache und Revolte steht als Motto Trotzkis Satz: »Wir haben den Kapitalismus überall da besiegt, wo es ihn noch gar nicht gab.« Wir fügten ein Zitat des über Jahrzehnte hin repressierten Blochianers Gerhard Urbach an: »Das westlich-kapitalistische System hat einen Sozialismus besiegt, der niemals einer war.«
Beide Zitate tauchten vor kurzem in verschiedenen Internet-Chats auf und wurden lebhaft diskutiert. Wenn das nicht hoffen lässt?
Wir empfehlen dringend die Lektüre von Blochs Erbschaft dieser Zeit mit den Schwerpunkten Antifaschismus einschließlich Aufforderung zur kommunistischen Selbstkritik nach dem Motto: »Nazis sprechen betrügend, aber zu Menschen, die Kommunisten völlig wahr, aber nur von Sachen ...« Philosophisch gesehen zählt der Satz zum Thema »Ungleichzeitigkeit«, denn der neue Nazismus bedient sich einer völkischen Ideologie. Da mit dem von der DDR verordneten Antifaschismus auch der reale Antifaschismus zum Verschwinden gebracht werden soll, sofern er nicht bereits verschwunden ist, weil die Bourgeoisie ihn beim Tanz ums Goldene Kalb nicht gebrauchen kann, feiert der völkische Präfaschismus auch bei mehr und mehr Akademikern fröhliche Auferstehung. Bei Bloch ist in der Kategorie »Ungleichzeitigkeit« jene »Dekonstruktion« untergebracht, von der die neuen kritischen Franzosen sprachen, die inzwischen alt und verdorben genug sind, auch die ostdeutschen philosophischen Institute zu beherrschen. Da findet auf den Lehrstühlen noch nicht mal ein halber Marxist oder gar Blochianer Platz.
Nicht ohne Ironie, doch auch nicht unernst sagte Bloch oft: »... ich kenne nur Karl May und Hegel; alles, was es sonst gibt, ist aus beiden eine unreinliche Mischung.« Das nenne ich Klartext. Bloch ist seit drei Jahrzehnten tot, die unreinliche Mischung lebt munter fort. Aus dem Informationsbericht des GI Wild vom 15.12.1957 geht hervor, dass Bloch, obwohl von der Universität bereits vertrieben, im Gespräch mit Hans Mayer sagte: »... es gibt nur die Selbstreinigung des Marxismus, das ist eine alte Theorie von mir … ich bekenne mich zur DDR und nicht zur Regierung, das ist nicht das gleiche.« (zitiert nach Der Fall Hans Mayer, Leipzig 2007) Die DDR-Regierung wusste die Selbstreinigung des Marxismus so rigoros zu verhindern wie die Bonner Obrigkeit mit anderen und doch nicht so ganz anderen Mitteln der geheimen Dienste samt Polizei und Justiz. Seitdem scheint bei Marxisten und Blochianern Leichenstarre eingetreten zu sein. Oder ist es nur Scheintod.
Indessen erfinden die einen den unpolitischen, die anderen den sozialdemokratischen Bloch. Weil der Mann im Nachwende-Leipzig zum unbekannten Juden mit stalinistischer Vergangenheit gemacht worden ist, gefiel man sich dort in ein bis zwei Fotoausstellungen – Safari in die Unversitäts-Geschichte zur Wiedergutmachung falscher Abschüsse. In Tübingen, wo er begraben liegt, weil es 1977 noch keine Abwanderung zum Ostberliner Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße geben durfte, wohin Hans Mayer es 2001 schaffte, am Neckar also gibt's die putzige, winzige Ernst-Bloch-Straße, die der Kommune zupass kam, weil sie früher den ungeliebten Namen Im Schwanzer trug, Blochs dort gewohnt hatten und man durch die Umwidmung elegant zwei Fliegen mit einer Klappe schlug. Im Geburtsort Ludwigshafen existiert das umtriebige Ernst-Bloch-Zentrum so windschlüpfig modern vor sich hin, dass man meinen könnte, es gäbe kaum eine Differenz zum Kollegen und NSDAP-Parteigenossen Heidegger. Der aber besetzte mit seinen eifrigen Söhnen und Enkeln im Geiste die Lehrstühle allerorten und sogar in der Bundeswehr beruft man sich auf ihn bis ins tapfre Verteidigungsministerium hinein, so dass es in dessen Schrift zum geplanten neuen Gefallenendenkmal heideggert: »Der Wesensvollzug des Bauens ist das Errichten von Orten durch das Fügen ihrer Räume.« Und lebte Adorno noch, so übersetzte er uns das Geheimnis aus dem Jargon der Eigentlichkeit in die kriegerische Sklavensprache des Jahres 2007. Die letzten Ostgermanen jedoch, die Bloch noch in Leipzig aus brisanter Nähe kennenlernen durften, schweigen vorwiegend bedeutungslos vor sich hin. Die einen scheuen die Erinnerung ans eigene Versagen, denn in den geheim gewesenen Aktenbergen schlummern teils freiwillige, teils erpresste Schlechtreden über den Philosophen. Die anderen möchten gerne berichten und finden weder Aussageform noch Aussageforum. Kein Wunder, der vormalige Staat DDR scheint fremdbesetzt, die landeseigene Intelligenz lebt evaluiert im Abseits, dieser modernen Form innerer Emigration. Sie zogen sich nicht ins Innerste zurück, sie wurden dorthin verbannt. Offenbar ist's eine Reise ohne Rückkehr.
Anscheinend schämt sich so mancher wegen der Niederlage seines Sozialismus. Falsche Analysen und Prognosen aber gibt es auch auf der Gegenseite. Golo Mann am 31. Juli 1975 in der BILD-Zeitung: »In 10 Jahren ist Europa marxistisch – Misstraut den Sowjets!« Ach Golo …
Als Nazideutschland in Polen einmarschiert war, wurden zwischen zehn- und zwanzigtausend Professoren und Wissenschaftler pünktlich erschossen. Sowjetrussen, die ihren Teil Polens 1939 besetzten, leisteten sich die Massenmorde von Katyn und füllten ihre Arbeitslager mit der geistigen Elite. Als die Bonner Republik sich die DDR einverleiben durfte, wurde die Mehrzahl der dortigen Intellektuellen humanerweise nur evaluiert. Es herrschte eben kein heißer Krieg mehr. Wären Ernst Bloch, Hans Mayer, Werner Kraus, Walter Markov, Fritz Behrens 1990 noch auf ihren Lehrstühlen anzutreffen gewesen, hätten die Sieger sie genauso wie die Jüngeren aus den Universitäten entfernt, denn fortan galt bewährter Antifaschismus im Verein mit wissenschaftlichen Leistungen als verfassungsfeindlich. Wer im Dritten Reich verfolgt, in der DDR gar belästigt und behindert worden ist, der sollte trotz alledem seiner Gesinnung wegen in der Berliner Republik nicht ungeschoren davonkommen. Adolf Hitler am 3. Februar 1933 in der Berliner Wohnung des Generals von Hammerstein vor versammelten Reichswehrgenerälen: »Ich werde den Pazifismus, den Marxismus und das krebsartige Geschwür der Demokratie ausrotten.« Der Führer ist tot. Seine Verführten haben es geschafft.
Mal angenommen, der alte Osten hätte den alten Westen besiegt, die Volksarmee also die Bundeswehr und Mielkes Geheime die Geheimen der Gehlen-Nachfolger, dann säßen wir Exkommunisten, Trotzkisten und Blochianer ganz schön in der Falle. Da es umgekehrt kam, darf ich seit 1989 jederzeit in meine Geburtsheimat an der Pleiße einreisen und überallhin ins mir vordem verbotene Land. Die DDR war für mich ab 1956/57 falsch gewickelt. Natürlich bin ich bei den neuen Herrschaften im ehemaligen Großsachsen ebenso Unperson wie vordem bei den alten Parteifürsten. Allerdings begegne ich von Chemnitz bis Rostock allüberall früheren Genossen. Nur war noch nie jemand wie Ex-Stasi-Hauptmann Jürgen Strahl dabei. Er verteidigte Mitte November 2007 bei einer Tagung im dänischen Odense die 1981 in Leipzig erfolgte Hinrichtung seines ehemaligen Kameraden Werner Teske, der geplant hatte, die DDR zu verlassen. Strahl schoss mit seinem makabren Vergleich ein Eigentor: »Teske hatte die Tatbestandsmerkmale der Spionage und des Verrats erfüllt. Vorgestern ist der Stauffenberg-Film gelaufen. Wer Verrat begeht, erschießt sich. Und wer es nicht selber tut, der wird erschossen. Einfach nur mal so.«
Einfach nur mal so ist dieser Satz Schwachsinn oder Zynismus, beides muss erlaubt sein. Darüber wäre zu reden. Ich sprach auch mit Markus Wolf, warum nicht mit seinen Leuten von der HVA. Ich fühle mich mit allen Genossen der Klassenkämpfe vereint in der Niederlage und frei zur Auferstehung. Das walte die Liebe zu Karl Marx, Karl May und den Indianern.
Im Frühjahr 1956, der Zeit unserer Hoffnung, erschien im Sonntag, der DDR-Kulturbundzeitung, mein Gedicht Die Mutter der Freiheit heißt Revolution. Der kleine darin eingeschmuggelte Trotzkismus bekam weder dem Blatt noch mir besonders gut. Im Westen angelangt verabschiedete ich mich mit einer Handvoll chaotischer, melancholischer Verslein:
Nie mehr ganz zurückgekommen
Zu Leipzig, wo ich saß
Auf universitärem Feuerstuhl.
Neban in Auerbachs Keller
kochte Faust im Pfuhl.
Und in der Mensa zu Mittag
saß Goethe selbstvergessen.
Mit warzigem Gesicht hat er
Leipziger Allerlei gefressen.
Der Frankfurter Böselwicht.
Nachmittags zu Hansel Mayern
in den Hörsaal 40.
Neue Deutsche Literatur aus
dem westlichen Bayern.
Ja, was sich liebt, das irrt sich.
Am Abend draußen bei Bloch.
Harich noch unverdorben.
Kantorowicz mit einem Wutanfall.
Am Himmel droben roter Düsenknall.
Ganz sachte dampfte die
Rote Kriegsflotte der
jungen Republik über die Pleiße.
Schiffe auf Scheiße.
Am staatlichen Literaturinstitut
hockte Kurella, Brecht verdächtigend.
Ein kluger Kopf. Mit der Seele
in Stalins Schließmuskel nächtigend.
Erich Loest schrieb Romane
zwischen Völkerschlachtdenkmal
und Deutscher Bücherei. Poesien?
Für 7 Jahre nach Bautzen ziehen.
Sozialismus? Sozialkismet. Somißmuß
Kommunismuß. Conrad Reinhold,
immerhin, überlebte den Refrain.
Starb erst in Krankfurt am Main.
Mann, ich kann kaum zählen, wie
viele in den Bau gingen, wie
viele über Nacht vergingen
Oder sich sozialistisch aufhingen.
Irgendwann sah Old Bloch mich an,
hustete, räusperte sich, knurrte:
Sie kommen mir vor wie ein Mann,
der schon dreimal verbrannt wurde.
Da, dacht' ich, s' ist an der Zeit,
bevor du das vierte Mal brennst,
sagst artig du Tschüs. Stehst
auf und rennst.
Wir waren inzwischen ihrer drei.
Ingrid und ein Frischling dabei.
Vom Sozismuß gab's Hiebe.
Dagegen setzten wir Liebe.
Ab ging die Post ins Ungewisse.
Auf dass keiner mir mehr eine
Fahne hisse übers Himmelbett.
Die Seele? Steif wie'n Brett.
Mann, o Mann, das wär' kein Leben.
Sich von einer Partei der andern
Ergeben. Und immer Fahnen! Und
Helden hinab zu den Ahnen.
Im Westen gleich wieder gegen die
Bombe gehetzt. Im Osten Antikommunist.
Im Westen Moskaubube. Und immer verletzt.
Und nette Menschen in der guten Stube.
Irgendwann später schrieb ich Böll:
Nach der Entfernung von der Truppe,
Warschau, August 44, von Roten gefangengenommen,
bin ich nie mehr ganz zurückgekommen.
Nachsatz von 2007:
Das kann doch nicht alles gewesen sein?
Am Montag, den 17. Dezember, erscheint das nächste Kapitel.