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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 59. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

  59. Nachwort

Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern






 

Aufklärung tut not –
warum fehlt zu beiden Büchern eine preiswerte tb-Ausgabe?



Kurz nach dem Ende der DDR machten zwei westdeutsche Sachbücher von sich reden: Der Stalinismus und die Renegaten – Die Literatur der Exkommunisten von Michael Rohrwasser, Stuttgart 1991 und Bruch mit dem Kom­munismus von Hermann Kuhn, Münster 1990.
  Aus meinen damaligen Notizen: Bei Rohrwasser – wie bei Hermann Kuhn – scharf­sinnige Bemer­kungen zur Auto­bio­graphie von Exkom­munisten, etwa zu Georg Glaser, Seite 261. Klare Parallelen erkenne ich zwischen Glaser und mir, beginnend mit dem erlernten Kupfer­schmied-Beruf, die ständige Distanz zu Kollek­tiven, die lite­rarische Arbeitsmethode. Zur „rechtfertigenden Selbst­beschrei­bung“ Seite 37, sie ist über­lebens­notwendig, denn die Partei erdrückt den Renegaten, er muss sich absetzen, auch der neuen Umgebung gegenüber, es sei denn man ordnet sich einfach neu unter. Die mir auf Seite 272 attestierte Anstrengung, mich von „fast allen früheren Renegaten abzu­grenzen“ dürfte zutreffen, dass es „vor allem aber von Wolfgang Leonhard“ geschah, ist mir nicht erinnerlich. Leonhard – in Kasbach und Köln saßen wir oft zusammen, W L nahm eine Sonder­stellung ein, wie Heinz Lippmann alias Pertinax, der Stell­vertreter Honeckers zu FDJ-Zeiten. Meine Bezugs­personen waren Alfred Kantorowicz, Sperber und natürlich Koestler. Zu Kanto und Sperber bestand enger Kontakt. Der Umgang mit den Links­intel­lektu­ellen, die nicht der Partei angehört hatten, also auch keine EXE waren, fiel leichter: Ludwig Marcuse, Robert Neumann, später Jean Amery. Ich denke, die Exkom­munis­ten sind schwieriger, uns blieben untilg­bare Spuren eingraviert. Mit Kanto kam ich noch am besten aus, einzige Ausnahme ist in Ärger­nisse nachzu­lesen, da steckte aber, wie ich später erfuhr, Ernst Bloch dahinter, der mich von Leipzig aus über Karola-Kanto zu zügeln suchte. Ich schlug quer und parierte nicht. Kanto berichtete mir davon erst kurz vor seinem Tode.
  Die psychopathischen Folgen auch bei Leo Bauer spürbar. Hans Mayer ist ein anderer Fall, gesondert zu betrachten. Keine KP-Mitglied­schaft, aber. Nochmal Leonhard: Er wurde von uns allen als unermüdlicher Unterhalter im Freundes­kreis geschätzt, und mitunter etwas gering­geschätzt, etwa wegen: Mitglied der Gruppe Ulbricht. Mir imponierte sein früher Weggang und der Weg nach und über Jugoslawien. Mein Traum­land, wegen der Stalin-Feind­schaft, durchschaute ich erst 1969, als ich für die Gewerk­schaften der BRD und Jugoslawiens ein Buch schrieb, das Land durch­reche­rchieren und analysieren konnte. Entsetzt begriff ich: Es gibt gar keine sozia­lis­tische Ökonomie und Titos Generäle waren verkappte Natio­nalisten. Die Ernüchterung bewahrte mich vor der späteren Jugo-Verfallenheit linker Intellektueller. Von den Insel-Philosophen-Tagungen hielt ich mich fern, wieder im Abseits. Auf Korcula brabbelten die Genossen Jahr für Jahr vor sich hin, selbst Bloch immer mitten­mang. Dabei steckten ihm die Praxis-Autoren manche bittre Wahrheit. Das waren meist Leute aus Zagreb und Lub­ljana, deren marxistische Unortho­doxie gern ins Nationalistische abrutschte. Titos harter Prügelstock ließ sie zittern und Marx loben. Heimlich lasen sie Nietzsche und Heidegger, zitierten aber offiziell Lukács, Bloch, Sartre, womit die Grenze von Titos Toleranz erreicht war.

Mein Buch über Jugoslawien erschien nur auszugsweise in Zeit­schriften und Zeitungen. Zu analytisch, die Gewerkschaften wollten Annähe­rungs­literatur-Reportagen.
  Arthur Koestler war mindestens seit den 60er Jahren nicht mehr am Partei-Komplex interes­siert. Ein alter Hut für ihn. Sein Forschungs­drang galt dem Trend zur unausweichlichen atomaren Selbst­vernich­tung der Menschheit. Bei dem Thema fing er Feuer. Manès Sperber war vor allem traurig. Witsch bewog mich, öfter mit ihm zu reden. Sperber dankte für die Einladungen, besuchte uns in Köln und erschien mir danach noch trauriger, weil er sich außerhalb fühlte.
  Rohrwasser zitiert mehrmals mein Beharren auf der gänzlichen Loslösung. Das war mein Konflikt. Stur verstand ich mich weiter als Sozialist, sah aber keine Chance, es anders als gegen den Partei-Kom­munis­mus zu definieren. Philo­sophisch beharrte ich auf Schopen­hauers Skepti­zismus, der schon in Leipzig verhindert hatte, dass ich ein Bloch-Schüler wurde. Ein Adept bin ich nie gewesen. Ähnlich distan­ziert stand Harich zum Hoff­nungs-Philo­sophen, darüber verstän­digten wir uns. Bloch reagierte darauf säuerlich. Er benötigte noch Zeit. Es ging um die Frage der Desertion. Woher kommt einer. Wohin geht einer. Bloch war schon im 1. Weltkrieg „desertiert“.

Dem Wittgenstein-Satz „Worüber man nicht sprechen kann, darüber sollte man schweigen“ ist Blochs linguales und linguis­tisches Experiment entgegen­zu­stellen: Worüber man nicht sprechen kann, darüber sollte man zu sprechen lernen. Das lehrte schon Papa Freud seine Patienten. Das Unsag­bare sagbar zu machen. Wo die Sklaven­sprache die Herrensprache nicht mehr erträgt, beginnen Sprach­revolten. Die Univer­salien fallen reihen­weise im Auf­stand der Worte, die ihre Souve­ränität verlangen. Die Befreiung der Worte von der Diktatur der Herren­sprache geht der politi­schen Revolte voran. Als Bloch die DDR-Obrigkeit auf­forderte, Schach statt Mühle zu spielen, verübelten ihm das die Genossen und spielten solange Mensch ärgere dich nicht, bis das Volk selbst zu spielen begann, was Sprache und Geographie veränderte. Seither wird wieder Mühle gespielt, bis die nachge­wachsenen Pharaonen in die Wüste geschickt werden, weil ihre Univer­salien die Tauglich­keit verlieren. Witt­genstein: „Die Sprache ist ja kein Käfig.“ Wenn aber doch? Zu Walter Benjamins Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reprodu­zierbarkeit fügt sich als Fort­setzung an: Der Mensch im Zeitalter medialer Sklaven­sprachen und Revolten. Heinrich Mann konstatierte den Übergang von der Filmkunst zur Film­industrie. Wir erleben heute den Übergang von Buchverlagen zu Buchfriedhöfen. Da aber die technische Reprodu­zier­barkeit des Menschen nur noch abend­ländische Lustlosig­keit verbreitet, belebt sich das Morgen­land, wo die Sonne aufgeht zu neuer Größe. Während die weißen Herrschaften die global vernetzte Welt als überaus lästig empfinden, nutzen die abhängigen Völker den Handlungs­spielraum via Internet zum Tanz in die Revolte, dass Obama erbleicht und Merkel in der Staatskarosse die Bremsen bis zum Bodenblech durchtritt. Angesichts der Revolten in arabischen Ländern verbreitet sich die Einsicht, würden heute alle Kriegs­verbrecher verhaftet, gäbe es morgen kaum noch komplette Regierungen auf der Welt. Die westliche Folter­gemeinschaft wird sich ihre feudalen Folter- Gewohnheiten abgewöhnen müssen, auch wenn das den militäri­schindu­striel­len Komplexen in die Parade fährt.

Prekarier aller Länder – verkabelt Euch!
(ingografrunge am 5. Februar 2011 aus Leipzig)

Weg wohin?

Hermann Weber, Gerda Weber
Leben nach dem
»Prinzip Links«
Ch. Links Verlag 2005

Von Hermann und Gerda Weber erschien 2006 im Berliner Christoph Links Verlag das Buch Leben nach dem Prinzip Links – Erin­nerungen aus fünf Jahr­zehnten. Hermann Weber gilt zu Recht als „Nestor der deutschen Kom­munismus­for­schung“. Unter dieser Ka­pitel­über­schrift ist auf Seite 341 zu lesen: „Karl-Heinz Jakobs Schwie­rig­kei­ten im Wes­ten Ende der 70er Jahre erin­nerten mich daran, dass es 20 Jahre zuvor den Anhän­gern des ›Dritten Weges‹ ähnlich ergangen war. Doch hat­ten die ja bald einen Anlauf in Kasbach am Rhein und dort bei Jo Scholmer erste Hilfe gefun­den. Das galt insbe­son­dere für die seiner­zeit geflo­henen DDR-Schrift­stel­ler, ob Zwerenz, Jokostra oder Kasten, ihnen allen wurden von Jo Wege geebnet, als sie mit­tel­los, ja fast hilf- und orien­tie­rungs­los, in der Bun­des­repu­blik ange­kom­men waren. Ob sie das später vergaßen oder verdräng­ten?
  Mich ärgert sehr, wie Gerhard Zwerenz dies in seinen Erin­nerungen weg­wischte. So heißt es in seiner Be­schrei­bung einer Damp­fer­fahrt auf dem Rhein lediglich:
  ›Kindische Freude über die Freifahrt nach Remagen/ Linz und zurück. Ende der fünfziger Jahre hatten wir dort mal gewohnt.‹
  Kein einziges Wort über Jo. Zwerenz beklagt an anderer Stelle mit Recht, dass viele oppositionelle Kommunisten ›verstorben, vergessen‹ aus dem ›Gedächtnis getilgt‹ seien. Schade, dass er selbst auch Jo Scholmer so behandelt. Gerade der hatte als einstiger Gulag-Häftling ihm und so vielen uneigennützig geholfen und ist nun – seit mehr als zehn Jahren tot – leider ebenfans verstorben und vergessen.“ Soviel von Weber über Zwerenz. Der Mannheimer Kommunismusforscher ärgerte sich so heftig, dass er Ingrid Zwerenz in Inge Zwerenz umtauft und beide Zwerenze im Personenregister ausspart. Bleibt der Fall Jo Scholmer. Auch da leidet Prof. Weber im Prinzip Links an rechter Leseschwäche. In Heldengedenktag 1964 in Bern und München, 1968 bei dtv als TB erschienen, handelt die Erzählung Sulzer von einem honorigen West-Agenten und einem „Doktor“. Mir scheint, ich gab dem tatsächlichen Dr. Joseph Schölmerich alias Jo Scholmer die Aufmerksamkeit und Ehre, die ein literarischer Text ermöglicht. Das gilt auch für viele Szenen im Roman Casanova oder der Kleine Herr in Krieg und Frieden aus dem Jahr 1966, wo dem „Doktor“ die verdiente Präsens zuteil wird. Beim Wiederlesen nach fast einem Halbjahrhundert sehe ich die Personen enthusiasmiert, doch glasklar vor mir – ja, das war unser Leben damals. Hermann Weber vermisst Scholmer in unserem Buch Sklavensprache und Revolte, erschienen 2004. Vielleicht sollte die Kasbacher Zeit im geplanten 2. Teil geschildert werden? Sie wurde übrigens in vielerlei anderen Zusammenhängen erwähnt. Einzuräumen bleiben Schwierigkeiten des Erzählers. In Leipzig hatte mir Prof. Hans Mayer eine Glosse in der Weltbühne, die er auf sich bezog, schwer verübelt. In Köln brach Carola Stern die Freundschaft mit uns abrupt ab, weil sie sich in einer Kurzgeschichte wiedererkennen wollte, die von der Liebe zwischen einer deutschen Journalistin und einem amerikanischen CIA-Agenten handelt.

In Weder Kain noch Abel fasste ich auf eine Frage von Jürgen Reents meine Sicht auf Scholmer zusammen: „Ich bin unter Kontrolle des Ostbüros der SPD von Westberlin nach Westdeutschland ausgeflogen, weil wir Entführungsängste hatten. Joseph Scholmer war unser Verbindungsmann, der uns nach Kasbach brachte. Er war ein großer, tüchtiger, kommunistischer Mediziner, der von den Nazis in Plötzensee inhaftiert worden war und nach 1945 die Medizinversorgung in Leipzig aufgebaut hat. Die Sowjets haben ihn 1950 verhaftet und nach Workuta deportiert. Er wurde 1955 unter Adenauer mit den letzten Kriegsgefangenen zurückgeholt. Als Mediziner war er arbeitslos, aber er hat ein Buch geschrieben: Die Toten kehren zurück. Bericht eines Arztes aus Workuta. Das war ein Bestseller, davon hat er gelebt. Natürlich hatte er den typischen ex- bis antikommunistischen Komplex, völlig verständlich, nach dem, was er in Workuta erlebt hatte.

65 Fragen von Hermann Weber und Lothar Pertinax (Heinz Lipp­mann, vor­mals Stell­ver­tre­ter Honeckers)

In Kasbach sammelte Scholmer Exkommunisten um sich. Wir gaben eine Zeitschrift heraus, die hieß Der dritte Weg und erschien von 1959 bis 1964. Eine merk­würdig berühmte Zeitschrift, es gab einen großen Skandal um sie. Ingrid und ich haben das damals nicht direkt mitbe­kommen, wir zogen vor­über­gehend nach Irland, waren deswegen nicht auf den Redak­tions­sitzungen. Da saßen Wolf­gang Leonhardt, Heinz Lippmann, Carola Stern und andere zusammen. Was ich nicht wusste und damals auch nicht akzeptiert hätte: Der gute Scholmer hatte sich mit dem Verfas­sungs­schutz kurz­ge­schlossen. Günther Nollau, der spätere Präsident des Ver­fassungs­schutzes, war zu der Zeit noch im Verfas­sungs­schutz in Bonn Direktor für Ostfragen. Er war selbst auch aus der DDR geflo­hen und spon­serte die Zeitung, dirigierte sie aus dem Hinter­grund. Wahrschein­lich war ich der einzige, der das nicht geahnt hat. Aber das war aus der Ferne Irlands auch nicht so leicht zu erkennen … Die zustän­digen Beobachter in der DDR waren ganz scharf auf diese Zeitung und haben recherchiert. lrgend­wann deckte Walter Ulbricht in einer Rede in Dresden auf, dass die Zeitung von DDR-Exilanten gemacht wurde und der Ver­fas­sungs­schutz seine Finger im Spiel hatte. Damit war die Sache geplatzt.“

Bevor die östlichen Staats-Kommunis­men ver­schwanden, produ­zierten sie eine Menge glaubens­abfäl­liger Ex-Kommunis­ten, von denen sich wiederum ideologische Anti­kom­munisten absonderten, deren Anti­kom­munismus vom faschistischen Anti­kommunis­mus, Anti­bolsche­wismus und Anti­marxismus geschieden ist, obwohl es zahlreiche Übergänge gibt. Der Wort­salat unpräziser Bezeichnungen gehört zum Klassenkampf der Parteien, die sich nicht exakt an den Marx'schen Begriff vom Klassen­kampf halten.
  Nach dem Weggang aus der DDR versetzte ich mich liebend gern ins Leipzig der Jahre 1954/55 zurück, als sich vom Mendels­sohn-Haus aus unge­bremst in der Weltbühne gegen Krieg und Kapitalismus fechten ließ. Das war eine DDR gewesen, die für mich endete, als ihre Partei, der ich angehörte, mich wegen meiner geschrie­benen Worte zum Feind erklärte. Die Mutter der Freiheit heißt Revolution? Die Mutter der Unfreiheit heißt Konterrevolution. Denkverbote, Oppor­tu­nismus und eitle Karriere­sucht bringen das mit sich. Das Ende der DDR verführt die vereint unge­einten Deut­schen zu polit­medialen Schein­debatten über den Kommunis­mus. Je nazinäher einer ist, desto heftiger betont er den Tota­lita­rismus. Das Kom­munis­tische Manifest rückt bei den dreisten Dumm­köpfen neben Hitlers Mein Kampf, so wollen es die totalitär Ver­irrten und so geht's in die zweite Adenauer-Periode. Europa unter deutscher Führung? Allerdings gab es damals noch wider­strebende Köpfe mit Charakter statt Maske.

Die Linkspartei enthält für den Ernstfall (Soll-) Bruchstellen wie das Flugzeug Not­ausgänge. In west­lichen Landes­ver­bänden heißt es, man habe mit Stasi, Mauer und anderen Ost-Eigenheiten nichts zu schaffen, weil es nicht die eigene Vergangenheit betreffe. Im Osten wird vorgebracht, man habe diese Belastungen lange und schwer genug aufge­arbeitet, also hinter sich gelassen, was vor manchen Luftig­keiten der West-Genossen bewahre. Beide Argumen­tations­muster sind jedes für sich genommen richtig, zusammengenommen aber potentieller Sprengstoff. Anders gesagt ist der Überbau dieser linken Ost-West-Partei brüchig. Die Mauer besteht in den Köpfen weiter.
  Als die DDR mit Gorbis Hilfe verschwand, erwogen Moskauer Politiker, die aus dem faulen SED-Ei schlüpfende PDS mit dem jungen über- und auf­steigenden Polit­juristen Gregor Gysi zu einer linken Sozial­demo­kratie zu läutern, mit deren gesamtdeutschen Reserven sich die Gefahren des sowjetischen, russischen Niedergangs steuern oder zumindest abfedern ließen. Ein kühner Plan, doch nicht kühn genug realisiert. So kam die linke Sozialdemokratisierung zwei Jahrzehnte später mit Lafontaine und Gysi als Über­raschung und Glücksfall zustande. Nur fehlt der Partei, die mehr ein Bündnis ist, als Überbau ein Dach, das Schutz und Abwehr bietet. Solange die beiden Teile zwischen alten Mustervorlagen stecken, bleibt eine verlockende, in die Irre lockende Bruchstelle mit vielen zentri­fugalen und zentripetalen Energien.
  Zum Beispiel Sachsen. Wird Sachsen bald chinesisch? fragte die Folge 2 unserer getreulich mit Karl May verknüpften Serie. Nichts gegen Meißner Porzellan, chinesisches ist älter, weltberühmt, stärker beworben und begehrt. Sachsen, aus deutscher linker Mitte an den rechten Rand geraten, leidet an russischen Vergan­gen­heiten und seiner neuen Schwärze, die aus der westlichen Fremde stammt. Es fehlt Kapital. Es gibt zuviel Resignation. Die verbliebenen Linken lassen sich von alten und neuen Rechten so beeindrucken, dass es ihnen an Selbst­bewuss­tsein mangelt. Sie vernachlässigen die starken und guten Seiten unserer Vergangenheit. Also trocknet das Land aus. Immer mehr Abreisende. Ihren Platz besetzen rechte Propagan­disten aus anderen Bundes­ländern. Dazu Richter­sprüche von Ämtern, die eine aktive Verteidigung des Grundgesetzes verbieten. Dieses Land ist von innen heraus gefährdet.
  Die Linkspartei bringt in Sachsen nur eine leise, wo nicht matte Opposition zustande. Das macht mich wütend wie damals im Leipzig der fünfziger Jahre. Welche Potentiale! Und wieviel Gehorsam, Ausweichen, Feigheit, Furcht und Selbstunterdrückung. Die Mutter der Freiheit heißt Revolution? Die Stiefmutter heißt Opportunismus. Den Saal in der Kongresshalle sehe ich noch vor mir: Die alte Erde hält den Atem an, heißer Brodem der Revolution erfüllt wieder die Räume. Die Menschen schreien nach Zeitung, Babys schauen erstaunt. Bettler schmecken Hoffnungsträume. Missratne brüten Rache. ein Vertrockneter weint Jauche. Aufgeblasene ärgern sich krumm. Leben – ruft die Menge und baut Brücken ins Diesseits. Die Epigonen schreien stumm. Das Leben unter Käseglocken der Freiheit züchtet Maden, die im Abgeschlossenen wimmeln und lebendigen Leibes verschimmeln.
  Sie saßen da wie aus Blei gegossen, in den Augen nur Angst und keine Spur von Marx und Luxemburg, an Bloch gar nicht mal zu denken. Dabei saß dort unter den Kulturwächtern gleich hinter Alfred Kurella auch mein guter Freund Hans Pfeiffer. Als ich 33 Jahre später wieder nach Leipzig durfte und wir uns nach der langen Zeit zum ersten Mal wiedersahen, erklärte Hans: Ich hatte aus Schlesien weggehen müssen und wollte nicht schon wieder ein Land verlassen. Das verstand ich besser als er glaubte. Ingrid stammte auch aus Schlesien. Wir besitzen verlorene Heimaten zuhauf.

Die SPD ist gespalten in West-Vereine und die nach Osten erweiterte alte Bonner SPD, die Linke spaltet sich im Innern in die aus der SED hervorgegangene PDS und das Lafontaine-Bündnis von SPD-Linken und agilen Gewerkschaftskollegen, die zusammen auf die Ostlinken angewiesen sind wie diese auf ihre Westgruppe. Das reichte zur neuen Parteibegründung. Lafontaine und Genossen/Kollegen können damit zufrieden sein wie Gysi und Genossen. Intellektuell bleibt es auf Dauer unbefriedigend. Der relativ gute Zustand dieser Linken in Deutschland kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Kommunisten und Sozialisten samt Sozialdemokraten seit 1956 weltweit und schubweise im Status permanenter Marginalisierung befinden. In Europa zumal. Die Revolution der Menschheit verläuft nicht international, sondern global. Und anders als unsere Klassiker dachten. Statt eines himmlischen Kommunismus auf Erden scheint es eher als würde die Welt insgesamt konterrevolutionär zur Hölle fahren. Da waren unsere westdeutschen 68er von anderem Kaliber, denn sie rechneten mit den eigenen Nazi-Eltern ab. Wieder anders bei den DDR-Bürgerrechtlern. Pastor Gauck lässt nichts auf seinen Vater, den Kriegsoffizier kommen. Auch Vera Lengsfeld ließ ihren Papa, den MfS-Oberst ungeschoren und trat stattdessen als Busenwunder gegen ihre brüstepräsentierende Kanzlerin an. Angela aber ist unverwundbar. Badete in der Pleiße wie Siegfried einst im Drachenblut. Die Wasser unseres legendären Flusses entstammen Vogtland und Erzgebirge, da hineinzusteigen ist wie eine Kur in Bad Schlema, wo, wie wir wissen, selbst Petrus von Zeit zu Zeit kurt, wie sonst sollte einer ewig Torwächter sein können, sagt Kafka, unser Türwächter von Auerbachs Keller, für den ja die kabarettistischen Einlagen gedacht sind.
  Die erprobte sächsische Kontinuität von Industrie, Handel und Arbeiter­bewegung verlangt nach revolu­tionären Inno­vationen, statt­dessen fehlt es an Kapital, Analyse und Charakter. Die Provin­ziali­sierung der Welt erreichte das Land zwischen Oder, Elbe, Mulde, Pleiße. An den Polit-Stammtischen hocken Hampel­männer, Trauerklöße und gehirn­ampu­tierte Papp­kameraden. Das vormals rote Vater­land spielt auf schwarzer Bühne. Das Licht ist ausgefallen. Wenn die Opposition ausfällt, bleibt nur noch die verfügte Automaten­sprache. Mehr braucht es nicht für den Dritten Untergang.

Erich Mielke – als Anti­trotz­kist auf großer Jagd – auch hier wäre es längst Zeit für eine tb-Aus­gabe

Im Kopf kurz heimgekehrt nach Leipzig, wenn nicht ausgeflippt aus roman­tischen Gründen, die in der Pleiße badende Angela könnte von Caspar David Friedrich sein, per Rückansicht, der Maler zeigte Menschen meist als Rückenbilder. Karl May ist zu nennen, der die rote Pleiße erfand, damit ich daran geboren werden konnte. Schon sind wir wieder bei unseren Sorgenkindern angelangt, den Linken. Auf die von Prof. Holz prokla­mierte Neu-Instal­lation Stalins in den hohen Klassi­kerstand und meine Salutschüsse dazu im poetenladen antwor­teten Robert Steigerwald, Hans Peter Bremer und Nina Hager pünktlich entsetzt am 14.2.2011 in junge Welt mit einem gezielten Gegen­schlag, Macht und Moral genannt. Wie auch immer, es geht um der rechten Deutschen größtes Trauma, Kom­munis­mus gehei­ßen, und um der Linken liebstes Schloss­gespenst. Kaum wird das Wort gewis­pert, mobili­sieren schwarze Bür­ger­wehren den Gegen­an­griff. Zugleich geht's um den bösen Buben Anti­kommunist. Ich war nacheinander Kommunist, Ex-Kommu­nist, Anti­kom­munist. Das läuft auch gleich­zeitig. Treten Hitlers Heerscharen an, verteidige ich als Kommunist die Sowjet­union und besinge T 34 und Stalin­orgel. Gräbt Holz jedoch seinen Stalin aus, bin ich sofort Anti­kom­munist, was mir ohnehin in die rote Pleißen-Wiege gelegt wurde, denn als Trotzkist hat man keine Alternative, da kennen Genossen, sind sie an der Macht, keine Gnade. Das lehrt Wider­stand. Meine ausführliche Antwort auf den Genossen Prof. Holz findet sich u. a. in Folge 82 und im Nachwort 57. Wer mehr erfahren möchte, schlage in Wilfriede Ottos Mielke-Biographie nach (Karl Dietz Verlag Berlin 2000). Zum Beispiel ab Seite 503: „Protokoll der ersten Vernehmung des 2. Vorsitzenden der KPD der Bundes­republik Deutschland, Kurt Müller durch Staats­sekretär Erich Mielke, Berlin 23. März 1950.“
  Mielkes erster Vorwurf an den inhaftierten Genossen: Wir wissen, dass Sie Mitglied einer trotzkistischen Organisation sind. Müller: Das stimmt nicht …
 
Das waren und sind so Kernfragen unter Genossen. Der Kampf geht weiter. Der Antikommunismus findet im Islam seinen neuen Weltfeind. Damit sind Waffenproduktion und Waffengänge des weißen Mannes gesichert.

Die Linke könnte noch so sanftmütig sein, und wenn sie einen heiligen Eid auf die Bibel leistete – es würde ihr Totalitarismus vorgeworfen. Ich erlebte beide Seiten. Mit 19 verließ ich die ersten Totalen, mit 32 die zweiten. Die zweiten waren, weil im Frieden veränderbar, nicht so hoffnungslos verloren wie die ersten. Danach rüstete West gegen Ost auf, bis Ost ohne Krieg unterlag. Das ist die Lage. West heißt nun NATO. Ost heißt Naher Osten und Fern-Ost. Auf in den Krieg?
  Die Linke also könnte noch so nett sein, selbst wenn sie sich katholisch taufen ließe, würde ihr von Adolfs totalen Kindern und Enkeln das Etikett Totalitarismus verpasst, denn das entlastet West auf Kosten Ost. Die DDR war Gold, verglichen mit Hitlers Drittem Reich. Die Berliner Republik muss aufhören, einen verlängerten Adenauer-Staat zu spielen, der die deutsche Niederlage im 2. Weltkrieg durch den Bonner Sieg über die DDR wettmachen will. Wäre Pastor Gauck ein aufrechter Christ, forderte er eine Aktensammelstelle West, da gäbe es genug Lektüre zum Thema Der Führer ging, seine Offiziere und Beamten blieben. Und so singe ich dagegen unverdrossen und guter Dinge das Lied meiner, nein unserer verlorenen Heimat, wie schon mal in der Folge 81: „Wir Ex-DDR-Bürger am früheren Wohnort oder in der Diaspora wissen, wie schmerzlich Niederlagen wirken. Wir wissen auch, die Sieger überfressen sich an ihren Siegen. Die Hitler und Stalin kommen und gehen. Auch die Adenauer, Ulbrichts und Kohls. Schröder hörte auch bald auf mit dem Kommen und ging zu Putin. US-Soldaten und Rotarmisten reichten sich einst auf der Brücke bei Torgau die Hände. Dann hauten sie ab nach Vietnam, Afghanistan und in den Irak zum Kriegführen. Wir Ostdeutschen überleben alle Besatzer. Selbst die vielen Milliarden, die das Kapital bei uns investierte, um sie doppelt wieder einzu­kassieren, reichten nicht aus, uns aufzukaufen. Als es Moskau versuchte, waren wir noch naiv und gutwillig. Wir allein blechten für ganz Deutschland mit unendli­chen Kriegs­reparationen. Als Kohl uns übernahm, begriff er nicht, dass er keine Kolonie erworben hatte. Wir Ostdeutschen wurden x-mal beschwindelt, verlästert, enteignet und betrogen. Jetzt bedroht man uns mit der Demographie. Die einen wandern aus, die andern werden gar nicht erst geboren. Die kapitalen Ostlanderoberer sollten sich nicht zu früh freuen. Irgendwann werden wir den Gebärstreik aufgeben. Dem Sieg in den Betten wird der Sieg an den Wahlurnen nachfolgen. Und wohin sollen die letzten Westler dann entsorgt werden, wenn die Ostdeutschen den Trauer­mantel einge­schüchter­ter Verlierer abstreifen und ihren produktiven Stolz hervorholen?
  Eines Tages werden selbst die stolzen Reichen, die im Kapita­lismus wie in einem individuellen Kommunis­mus leben, einsehen, dass es nur noch um die Entscheidung zwischen den Weltkriegen des Kapitals und einem so menschlichen wie demo­krati­schen Sozia­lis­mus gehen kann. Ich bin stolz, Deutscher zu sein ist ein sau­dummer rechter Spruch. Ich bin stolz, ein Ostdeutscher zu sein dagegen eine nützliche und notwendige Aussage. Ohne aufrechte Ost­deutsche und ihre Erfah­rungen ist der Adler, das alte Wap­pentier, ein kranker Vogel mit gebro­chenem linken Flügel. Erst sollten wir Jahr­zehnte hindurch von der Sowjet­union siegen lernen. Bis die Moskauer Genossen unsere DDR an die West­deutschen verschacherten. Die kommen uns nun mit Sozial­abbau und Sonntags­predigten, während in Japan bereits die atomare Zer­störung der Welt erprobt wird. Bei uns daheim aber gilt: Wer 150 Jahre deutscher Arbeiterbewegung mit dem Bankrott des Sozialstaates beenden will, kann nicht auf unsere Stimmen rechnen … Die Westdeutschen riskierten nie eine Revolution. Wir Ostdeutschen sind da um ein paar revolutionäre Niederlagen klüger. 1932 schrieb Leo Trotzki: ›Die gegenwärtige Todeskrise des Kapitalismus zwingt die Sozial­demokratie, auf die Früchte des langen wirtschaftlichen und politischen Kampfes zu verzichten und die deutschen Arbeiter auf das Lebensniveau ihrer Väter, Großväter und Urgroßväter hinabzuführen.‹“

Kleines Schlusswort für unser Keller-Kabarett: Was war schon das Einschmug­geln des Kundschafters Guillaume ins Bonner Bundes­kanzler­amt verglichen mit Angelas geziel­tem Panther­sprung auf den Berliner Kanzler­stuhl. Was ist schon Weiber­fastnacht vergli­chen mit Merkels Männer­abschaffe. Im schrägen Kampf Mann gegen Mann fing Angela schon früh­zeitig an. Kam von Hamburg über Meckpom nach Leipzig. Denn was sich liebt, das reibt sich. Sie legte Kohl ab und Schröder bei­seite, der Stoiber unterlag im Streite, der Koch noch dazu, der Köhler hatte Blut im Schuh. Den Gutti liebte sie ohne zu wanken und schickte ihn heim nach Ober­franken. Alle noblen Christen suchen das Weite vor Angelas manns­kanniba­lischer Breite.
  Soweit die subtile Lyrik. In Prosa ganz nüchtern: Der reiche Westen mag im Osten die hohen Ämter besetzt halten. Über allen aber thront unver­rück­bar die geniale 1a–Effdejottlerin Angela. Das ist der bittere Sieg einer Ex-DDRlerin.

Und da wir uns im Krieg befinden,
erklärte uns der von und zu Gutti,
hat jetzt laut Grundgesetz
den Oberbefehl die Merkelmutti.

Gerhard Zwerenz    14.03.2011   

 

 
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz