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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte
Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 80. Nachwort
Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coincidentia oppositorum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.
80. Nachwort |
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Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
Zwischen Dietmar Dath, Heiner Geißler und Aristoteles: Gegen die Begriffsnot
Frankreich hat gewählt. Griechenland, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein haben gewählt. Die Welt hat's überlebt, der Hahn steigt auf den Mist und alles wird schlimmer als es ist. Sind Wahlen Kriegsersatz? Wenn's schiefgeht, wird Krieg zum Wahl-Ersatz. Vorläufig lassen die Übermenschen den Euro mit Sarrazin gegen Merkel nur eiern. Eine Elite in sprach-chaotischen Ängsten.
Am 29.3.2012 warnt der diensthabende FAZ-Marxist Dietmar Dath in seinem Blatt, China wolle bis 2015 die „Weltführung beim E-Commerce übernehmen“, zudem seien allgemein Energie und Information „in die Apparate gerutscht“, also nicht mehr menschen- sondern maschinengesteuert, eine Welt, von Automaten bestimmt und China mit seinen „diktatorischen Methoden“ beanspruche die Leitung. Alarm also. Zudem fehlen die zeitgemäßen Worte für den „erreichten technischen Stand“, wir nennen es fehlende Begrifflichkeit der Weltmaschine, bei Dath heißt es treffend Begriffsnot. Er findet die Welt in einem „unhaltbaren Zustand“, wobei ihm China Angst macht. So sah schon Oswald Spengler den Untergang des Abendlandes.
Dietmar Dath will seine Welt retten. Ist China tatsächlich die Gefahr? Die Sprache verfehlt ihre Objekte. Es ist, als wolle man auch in der FAZ annehmen, Talkshows und tv-Kabaretts signalisierten Realitäten. Beide zielen vorbei, doch die Kleinkünstler-Garde lässt wenigstens lachen. Der schöne Satz Wittgensteins„Die Sprache ist ja kein Käfig“ wird dementiert. Den Untergehenden gerät Sprache zum Käfig, weil Energie und Charakter zur Befreiung fehlen.
Die Angst vor China teilt übrigens der amtierende deutsche China-Botschafter Michael Schäfer keineswegs. China hat 100 Städte größer als Berlin und 500 Millionen Internetnutzer, weiß er und sagt es in der ganz einfachen Sprache eines Vortrages, über den die FAZ regional berichtet. Asien ist eben Veränderung, Europa wird Vergangenheit. Gewöhnt euch dran oder ändert es.
Im vorigen Nachwort machten wir aufmerksam auf Bloch-Zitate und -Verweise in FAZ und nd. Im nd vom 11.5.2012 empfahl dessen hauseigener Psychoreporter Martin Koch zum Thema Lust am Denken gar Blochs Leipziger Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie, was gewiss anerkennungswert sein mag, auch wenn diese Ausgabe Ernst Bloch in seiner Sprengkraft verfehlt und sich als Schweizer Käse der Philosophie mit unzähligen Luftlöchern herausstellt. Ein von Koch angeführter Satz ist unübertrefflich: „Philosophen haben einander in fast jedem Aspekt der Philosophie widersprochen.“ Alles in allem sind die Kerle, was ihre Karrieren betrifft, Gehirnboxer, Profis eben, d.h. knockoutsüchtige Möchtegernweltmeister, eiskalte Wutbeulen in Parallele zum Typ des heutigen Wutpromi – Hochhuth beschimpft Grass samt Berliner Akademieanhang als Antisemiten, Klaus Staeck spielt linken Rechtsverteidiger. Darauf folgt Entschuldigung von Rolf H. sowie deren Rücknahme. Hochhuth verlangt wütend Maulhalten in Sachen Israel, Arnulf Baring hatte stattdessen die DDR-Bürger schon lange vorher als verhunzt und verzwergt definiert, so lebt jeder in seiner eigenen Wutwelt. Wir führten die Klassenkämpfe der Wüterli schon von Ossietzky bis zum poetenladen ein wenig vor. Die brauchen Anerkennung wie ein Auto Benzin. Wut kennt keine Grenzen. In Südkorea zum Beispiel fand der Zoll bei Kontrollen neulich Menschenfleisch in Konserven. Soweit sind wir an der Spree noch nicht wieder. Oratorisch aber geht was. Sloterdijk haut Richard David Precht, der ihn im ZDF kurzum ersetzen soll. Keine Zukunft mehr fürs dröge Philosophische Quartett. Stattdessen darf der Neue dort sein Licht anknipsen. Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt darauf an, das Fernsehen zu verändern.
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Markus Metz / Georg Seeßlen
Blödmaschinen
Die Fabrikation der Stupidität
edition suhrkamp 2011
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Die horrende Begriffsnot, das Kauderwelsch der Kapitalelite samt Medienanhang, wird im Suhrkamp- Epos Blödmaschinen. Die Fabrikation der Stupidität von Metz / Seeßlen adäquat dargelegt. Das nd spendete dem Buch am 12./13.5.12 eine ganze Seite, spät zwar, doch der fabelhafte Medienreferent Detlef Kannapin wusste es treffend zu vermelden: „Im Herbst eines Zeitalters … Es geht nur noch darum, die etablierte Ordnung aufrechtzuerhalten … Die Inhalte von Freiheit und Demokratie neu zu definieren – das wäre wirklich antikapitalistisch …“
Das ist gut gesprochen. Aber wer solls denn tun? Von Dath und Wagenknecht / Lafontaine, von der FAZ bis zu Suhrkamp und nd wissen jetzt alle, was inzwischen sagbar geworden ist, die Krise treibt's raus, doch was zu tun wäre, steht seit zweieinhalbtausend Jahren einsam und ungenutzt bei Aristoteles herum. Das wissen Linke wie Rechte. Die Rechten leben davon, dass es vergessen wird. Und die Linken streiten untereinander wie Luther und Münzer statt wie Marx und Engels. FDP und Linkspartei aber schwanken heute zwischen allgemeinem Abstieg und geographisch determinierten Aufstieg. Die Linkspartei hält eine Wählerschaft von ca. 10 % in Reserve, versäumt nur, sie zu aktivieren und kehrt immer wieder untergangssüchtig unter 5 % zurück. So teilt sich die versuchte gesamtdeutsche Linkspartei in eine Links-SPD-West und eine Rechts-SPD-Ost, was so unsinnig und dennoch unausrottbar ist wie das Dauer-Duell zwischen Lafontaine und Bartsch.
Ich liebe beide auf Distanz, wie ich mir im Alternativmarathon angewöhnt habe, jeden einzelnen Linken zu lieben. Links zu sein in Deutschland heißt nicht nur die Mehrheit gegen sich zu haben, sondern ein Großteil der Linken ebenfalls. Das nennen die dann pluralistisch. Denk mal nach Genossin und Genosse. Es gibt ungeheuer viele Vernunftwesen im ganzen Land, alle Zeiten zusammengenommen, dazu die zur Vernunft gekommenen Bürgerlichen. Heiner Geißler seit einiger Zeit und der vom scharfmacherischen CDU-MdB zum Friedens-Christen gewandelte Jürgen Todenhöfer – mit denen könnte man doch – oder nicht? Und was trennt Sozialdemokraten und diverse Varianten von Kommunisten auf Ewigkeit, wenn nicht blödsinnige Egozentrik, Machtverblendung und Linkswut? Ach ja, die Linkspartei lässt sich rechts von den Sozis die Butter vom Brot nehmen und halbrechts bis halblinks von den flotten großmäuligen Piraten. Dann gibt's noch die hochgelehrten Marx-Doktoren. Sie atmen Marx ein und aus, vermögen Hegel samt Lenin im Schlaf aufzusagen und verlangen das von jedem, der mitreden möchte. Da lachen die Piraten sich dominant ins Fäustchen, beherrschen so bedenkenswert wie bedenklich das Internet, sind aktivierend und anregend wie partiell unzurechnungsfähig, man lese nur nach, was sie übers Urheberrecht für eine gequirlte Kacke absondern.
Notizen vom 3. Juni 2012
Meine Einschätzung der Linken muss ich nach dem Göttinger Parteitag korrigieren. Die neuen Vorsitzenden sind ein Gewinn, halten sie, was sie in ihren Göttinger Parteitagsreden eben versprachen. Bernd Riexinger tritt an als ein jüngerer Lafontaine, gewerkschaftlich exakt, rhetorisch bestes Niveau, politisch links und emotional eingreifend. Katja Kipping aus Dresden entwickelte in ihrer Rede eine Kultur kluger Zurückhaltung, deren Angebote gerade deshalb stark wirkten. Eine neue Generation mit neuen Ideen, neuer Sprache? Die Nichtwahl des so lange Jahre hindurch aktiven Dietmar Bartsch ist mindestens für seine Anhänger ein Verlust. Der Rückzug Lafontaines dürfte bei den nächsten Wahlen Stimmen kosten. Gysis Auftritt befolgt seine kürzlich in einer Talkshow formulierte Devise, er sei Politiker, Jurist, Moderator. Mitunter scheint es, er habe die Politik einfach satt. Das ist verständlich, wäre jedoch ein herber Verlust.
Insgesamt als erster Eindruck: Der Göttinger Parteitag dementiert das vorausgesagte Desaster. Der absolute Zerfall und Zusammenbruch fand nicht statt. Wurden die nur verschoben oder bewies die Partei eine gewisse Reife? Kuschten die Flügel oder beflügelten sie? Bloße Show auf Regie hin oder politkulturelle Energiewende? Das ist heute, morgen und übermorgen die Frage, die sich stellt, während ringsherum das marode Finanzkapitalsystem ein Land nach dem andern chaotisiert. Die Linke als Rettungsanker? In der bisherigen Geschichte benötigte kein Deutschland, welches es auch sei, eine Linke. Im Gegenteil, sie wurde jeweils abgeschafft, um den Untergang zu sichern. Demokratie verkehrtrum. Die Elite von Linkswut beherrscht. Oskar Lafontaine sagte die heutige Weltkrise früh genug voraus. Nur 17% der Deutschen bedauern seinen Rückzug. Sie haben's nicht anders gelernt und wollen's nicht besser wissen. Die Lust am Untergang laut Friedrich Sieburg. Oder einfach die Existenzform der Geldschränke zwischen Apathie und Todesangsttrieb Jetzt passt mal auf, ihr Orgelpfeifen und faustischen Betschwestern. Obwohl wir diesem Deutschland gar keine Linke gönnen sollten, weil die ewigen Krieger sowas Seltenes nicht wert sind, können wir nicht aus der Haut springen. Wenn's denn aber eine Linke sein soll, dann bitte unbegrenzt nach innen und außen, inklusive Solidarität in der Partei, bis hin zur Feindesliebe, wie es die Pfarrer zwar täglich predigen doch nicht realisieren. Statt der Engel entsenden die superchristlichen USA mörderische Drohnen. Wirtschaftskrieg und Religionskrieg sind nur die zwei Seiten des Kreuzes, daran der gute Jesus leidet, der es längst satt hat, immerzu in diese Hölle auferstehen zu müssen, nur um angebetet und erneut gekreuzigt zu werden.
Am 6.3.2012 erreichte uns übern poetenladen eine Anfrage: „Da ich 1949/50 an der Leipziger Uni wenigstens mal ›Staub wischen‹ durfte, bevor mein Mann nach Thüringen versetzt wurde, war ich ebenfalls unter den andächtigen Hörern von Fritz Behrens, Gerhard Harig, Julius Lips, Hans Mayer usw. zu finden, obwohl ich von dieser ›Direkt-Studienzeit‹ ein schlechtes Gewissen davontrug, weil ich, ehrlich gesagt, weniger in den Hörsälen, sondern mehr als FDJ-Funktionärin unterwegs war. (Aber wenigstens habe ich mein danach begonnenes 4jähriges Fernstudium diszipliniert absolviert.) Mit Ihren Auffassungen zur (DDR-)Vergangenheit stimme ich oft leider nicht oder nur teilweise überein (obwohl ich mich dennoch um Verständnis und Erkenntnisgewinn bemühe). mit denen zu aktuellen Problemen dafür um so mehr. Danke dafür!“
Unsere Antwort lautete: Man muss nicht übereinstimmen, doch der Bezug auf Leipzig Anfang der 50iger Jahre braucht mehr Übereinstimmung als heute erwartet, wo nicht erlaubt ist. Diese DDR begann mit einem Personal, das sich sehen lassen konnte. Was, zum Beispiel, brachte Fritz Behrens, Hans Mayer, Ernst Bloch in Leipzig zusammen? Wer fand sich da ein aus Widerstand, Verfolgung, Flucht?
Katja Kippings ursprüngliches Angebot (Aufgebot) einer weiblichen Doppelspitze als 3. Weg wurde in Göttingen so nicht realisiert, erweitert aber den 3. Weg zu mehreren 3. Wegen. Frau Kipping ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift Prager Frühling, wo SPD, Grüne und Linkspartei vertreten sind. Auch das ein 3. Weg? Lange vor dem Prager Frühling hatte es einen Leipziger Frühling gegeben, einen 3. Weg 1956/57 in der weiland DDR, was in Dresden wie Berlin und heute gar wieder oder immer noch in Leipzig selbst vergessen wird. Mag ja sein, 1989/90 waren Behrens und Bloch ebenso jenseits wie Harich und Janka als an Ort und Stelle Überlebende unbequem. Die PDS als SED-Nachfolgepartei wollte mit den früheren SED-Oppositionellen nichts zu schaffen haben. Das hatte seine Gründe. Man verteidigte unlustig, aber pflichtgemäß die Mauer (in den eigenen Köpfen), bis sie von anderen abgebaut werden konnte. Murx statt Marx. Nun ist man wieder links und minoritär. So kann der Berliner Außenminister Westerwelle eine dicke Lippe riskieren: „Niemand darf seine Hand über das System in Syrien halten.“ (FAZ 5.6.2012) Das geht gegen Putin und ist normaldeutscher Politjargon als hätte es die 50.000 deutschen Wehrmachtshelden, die sich 1944 als Kriegsgefangene stolpernd und humpelnd durch Moskaus Straßen schleppten, nie gegeben. Moskau war und ist der Feind. Ein 3. Weltkrieg gegen Russland wird leichtfertig riskiert, wo nicht kalkuliert?
Lektüre-Ratschlag zum 3. Weg: 74. Folge „Der 3. Weg als Ausweg“ – 86. Folge „Der 3. Weg eines Auslandsachsen“ – 23. Nachwort: „Der 3. Weg ist kein Mittelweg“. So jedenfalls der autobiographisch gefasste bescheidene Ratschlag eines weggenossischen Rentners.
Vervielfältigt: So schlug er sich durchs Leben bis ins späte Rentnerdasein
Der Rentner im achten Jahrzehnt erinnert sich des Achtzehnjährigen, der als Soldat den ersten Gefallenen sah. Seine Wut erblickte den Getöteten auferstehend, wie er das zerfetzte Gekröse in den Bauch zurückschob und feierlich erklärte: Dich nehme ich mit! Verblüfft hörte er sich blitzschnell antworten: Mich kriegt ihr nie! So schlug er sich durchs Leben bis ins späte Rentnerdasein. Ob 18 oder 87 Jahre – die Zeit wird gewogen und nicht gezählt: Seit ich auf der Welt bin, ging es immer um irgendeinen Krieg. Wer nicht wollte oder sich gar dagegen auflehnte, musste sehr achtsam sein. War ich – bin ich ein Idiot, wenn ich alle diese Kriege und jeden einzelnen von ihnen ablehne? Heute folgen die USA der deutschen Triade Angriff – Sieg – Niederlage. Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan … Die nächsten Aspiranten stehen bereit. Deutschland immer dabei? Wo wie im Falle Libyen nicht, kreidet's die Elite spielende Medienschickeria als feigen Pazifismus übel an statt als Versuch, Charakter zu zeigen. In den fünfziger Jahren, die Wunden des 2. Weltkriegs waren noch unvergessen, wurde mit der Bundeswehr-Gründung zum nächsten Waffengang gerüstet. Ob nun in Zukunft Berlin oder Brüssel das Oberkommando bekommt – Deutschland mischt wieder weltweit mit. Der Krieg liegt nicht in den Genen, er nistet in Köpfen und Herzen und in den vielen falschen Büchern, die den rechten Ton angeben. Deutschland zum dritten Mal: Links geht – rechts kommt.
Die neugewählte linke Doppelspitze lässt hoffen oder bangen. Riexinger steht für eine nötige Linksfront, Kipping für das Neue. Als uralter Nichtgenosse füge ich hinzu: Und wer spricht für uns? Die Ex-Genossen, bunten Widerständler, Oppositionellen, Trotzkisten, Revisionisten, Reformisten, Deserteure samt ca. einer Million schwer definierbaren enttäuschten Linken, Anarchisten, nicht zu vergessen, viele Antikommunisten, die erst dazu gemacht wurden von Genossen, die sich fälschlich als Kommunisten verstanden. Was ist mit den christlichen Oppositionellen, den vereinsamenden Parteikommunisten, den sozialdemokratischen Linken auf der Suche nach der einst gemeinsamen Sprache, die nicht nur im feindseligen Wirrwarr des Turmbaus zu Babel in Moskau verloren ging? Seitdem gilt Geld anhäufen, Kultur manipulieren, Geist aufgeben – dies die Triole des Kapitals ohne Gegenwehr. Das soll wirklich schon alles gewesen sein? Welch eine Freude – noch gibt's diese Linkspartei. Aber: „Es fehlt der Freiheitsklang des alten Antriebs, des implizierten Ziels, das Erbe an 1789, mit der nicht mehr rückgängig zu machenden neunten Symphonie.“ Bloch, Nachschrift 1962 zu Erbschaft dieser Zeit.
Gestern, am 6.6.2012 fragte Anne Will in der ARD: Assad lässt Kinder töten – wie lange wollen wir noch zuschauen? Der seit längerem fest eingeplante Jürgen Todenhöfer sagte wegen dieser Herodes-Pauschale ab, Scholl-Latour ging couragiert hin und gab den ganzen Abend über Saures, Bild-Chefreporter Julian Reichelt verkündete seine Kriegsnaivitäten, der Bundeswehr-Professor Wolffsohn schlug den israelischen Hardliner-Weg vor: Granaten, Untergrund-Aktionen, Bomben, Terror (gegen -?) Eskalation. Diese brachiale Methode lernte ich Anfang August 1944 kennen, als Wehrmacht und SS den nationalpolnischen Aufstand in Warschau niederschlugen. Meine altmodische Pazifisten-Antwort war und bleibt Desertion von den kommandierenden Maulhelden und ihren multimedial aktiven Kriegsknechten und Kriegsmägden. Soviel zur unverlierbaren Sprache. Tacheles statt Begriffsnot.
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Gerhard Zwerenz
Serie
- Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
- Wird Sachsen bald chinesisch?
- Blick zurück und nach vorn
- Die große Sachsen-Koalition
- Von Milbradt zu Ernst Jünger
- Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
- Reise nach dem verlorenen Ich
- Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
- Van der Lubbe und die Folgen
- Unser Schulfreund Karl May
- Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
- Die Westflucht ostwärts
- Der Sänger, der nicht mehr singt
- Ich kenne nur
Karl May und Hegel
- Mein Leben als Prophet
- Frühe Liebe mit Trauerflor
- Der Schatten Leo Bauers
- Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
- Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
- Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
- Tanz in die zweifache Existenz
- General Hammersteins Schweigen
- Die Pleiße war mein Mississippi
- Im Osten verzwergt und verhunzt?
- Uwe Johnson geheimdienstlich
- Was fürchtete Uwe Johnson
- Frühling Zoo Buchmesse
- Die goldenen Leipziger Jahre
- Das Poeten-Projekt
- Der Sachsenschlag und die Folgen
- Blick zurück auf Wohlgesinnte
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
- Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
- Brief mit Vorspann an Erich Loest
- Briefwechsel mit der Welt der Literatur
- Die offene Wunde der Welt der Literatur
- Leipzig – wir kommen
- Terror im Systemvergleich
- Rachegesang und Kafkas Prophetismus
- Die Nostalgie der 70er Jahre
- Pauliner Kirche und letzte Helden
- Das Kickers-Abenteuer
- Unser Feind, die Druckwelle
- Samisdat in postkulturellen Zeiten
- So trat ich meinen Liebesdienst an …
- Mein Ausstieg in den Himmel
- Schraubenzieher im Feuchtgebiet
- Der Fall Filip Müller
- Contra und pro Genossen
- Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
- Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
- Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
- Als Atheist in Fulda
- Parade der Wiedergänger
- Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
- Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
- Fragen an einen Totalitarismusforscher
- Meine fünf Lektionen
- Playmobilmachung von Harald Schmidt
- Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
- Denkfabrik am Pleißenstrand
- Rendezvous beim Kriegsjuristen
- Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
- Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
- Der Bunker ...
- Helmut auf allen Kanälen
- Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
- Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
- Die Sächsischen Freiheiten
- Zwischen Genossen und Werwölfen
- Zur Geschichte meiner Gedichte
- Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
- Der Dritte Weg als Ausweg
- Unendliche Wende
- Drei Liebesgrüße für Marcel
- Wir lagen vor Monte Cassino
- Die zweifache Lust
- Hacks Haffner Ulbricht Tillich
- Mein Leben als Doppelagent
- Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
- Vom Langen Marsch zum 3. Weg
- Die Differenz zwischen links und rechts
- Wo liegt Bad Gablenz?
- Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
- Der 3. Weg eines Auslandssachsen
- Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
- Am Anfang war das Gedicht
- Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
- Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
- Im Hotel Folterhochschule
- Brief an Ernst Bloch im Himmel
- Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
- Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
- 94/95 Doppelserie
- FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
- Rainer Werner Fassbinder ...
- Zähne zusammenbeißen ...
- Das Unvergessene im Blick
1. Nachwort
Nachworte
- Nachwort
siehe Folge 99
- Auf den Spuren des
Günter Wallraff
- Online-Abenteuer mit Buch und Netz
- Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
- Die Leipziger Denkschule
- Idylle mit Wutanfall
- Die digitalisierte Freiheit der Elite
- Der Krieg als Badekur?
- Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
- Alter Sack antwortet jungem Sack
- Vor uns diverse Endkämpfe
- Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
- Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
- Kampf der Deserteure
- Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
- Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
- Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
- Was zum Teufel sind Blochianer?
- Affentanz um die 11. Feuerbach-These
- Geschichten vom Geist als Stimmvieh
- Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
- Trotz – Trotzalledem – Trotzki
- Der 3. Weg ist kein Mittelweg
- Matroschka –
Die Mama in der Mama
- Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
- Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
- Jan Robert Bloch –
der Sohn, der aus der Kälte kam
- Das Buch, der Tod und der Widerspruch
- Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
- Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
- Hölle angebohrt. Teufel raus?
- Zwischen Heym + Gauck
- Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
- Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
- Die Philosophenschlacht von Leipzig
- Dekonstruktion oder Das Ende der Verspätung ist das Ende
- Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
- Meine Weltbühne im poetenladen
- Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
- Die Internationale der Postmarxisten
- Dies hier war Deutschland
- Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
- Einiges Land oder wem die Rache gehört
- Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
- Macht ist ein Kriegszustand
- Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
- Damals, als ich als Boccaccio ging …
- Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
- Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
- Leipzig am Meer 2013
- Scheintote, Untote und Überlebende
- Die DDR musste nicht untergehen (1)
- Die DDR musste nicht untergehen (2)
- Ein Orden fürs Morden
- Welche Revolution darfs denn sein?
- Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
- Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
- Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
- Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
- Die heimatlose Linke (I)
Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
- Die heimatlose Linke (II)
Ein Zwischenruf
- Die heimatlose Linke (III)
Wer ist Opfer, wer Täter ...
- Die heimatlose Linke (IV)
In der permanenten Revolte
- Wir gründen den Club der
heimatlosen Linken
- Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
- Links im Land der SS-Obersturmbannführer
- Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
- Leipzig. Kopfbahnhof
- Ordentlicher Dialog im Chaos
- Büchner und Nietzsche und wir
- Mit Brecht in Karthago ...
- Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
- Die Suche nach dem anderen Marx
- Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
- Vom Krieg unserer (eurer) Väter
- Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
- Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
- Die Heldensöhne der Urkatastrophe
- Die Autobiographie zwischen
Schein und Sein
- Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
- Atlantis sendet online
- Zur Philosophie des Krieges
- Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
- Der Prominentenstadl in der Krise
- Der Blick von unten nach oben
- Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
- Vom Krieg gegen die Pazifisten
- Keine Lust aufs Rentnerdasein
- Von der Beschneidung bis zur
begehbaren Prostata
- Friede den Landesverrätern
Augstein und Harich
- Klarstellung 1 – Der Konflikt um
Marx und Bloch
- Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philosophie und Verbrechen
- Der Kampf ums Buch
- Und trotzdem: Ex oriente lux
- Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
- Der liebe Tod – Was können wir wissen?
- Lacht euren Herren ins Gesicht ...
- Die Blochianer kommen in Tanzschritten
- Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz
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