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Gerhard Zwerenz
Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte

Sächsische Autobiographie in Fortsetzung | 78. Nachwort

Dies ist eine sächsische Autobiographie als Fragment in 99 Fragmenten. Schon 1813 wollten die Sachsen mit Napoleon Europa schaffen. Heute blicken wir staunend nach China. Die Philosophen nennen das coinci­dentia opposi­torum, d.h. Einheit der Widersprüche. So läßt sich's fast heldenhaft in Fragmenten leben.

  78. Nachwort

Die Heldensöhne der Urkatastrophe



Antonio Gramsci | Karl Napp ­ Leiter des früheren Frankfurter Chaos-Theaters



Links, rechts oder einfach eine Mitte zu sein reicht nicht mehr. Es fehlt an Substanz. Der Sozialismus als unge­fähres Ziel leidet analog zum Christen­tum an horrender Begriffs­schwäche. Selbst das honorige Allein­stel­lungs­merk­mal der Links­partei, die einzige radikal­soziale Friedens­partei im Bundes­tag zu sein, führt nicht zum Aus­bruch aus der 10%-Falle.
  Der naive Populärmarxismus verleitet die Genossen zu Äußerungen, die den optimal antilinken Medien Gelegen­heit zu wirkungs­vollen Quer­schüs­sen geben. Was also tun? Die Frage ist zwar richtig, die Ant­worten aus dem Moskauer Mausoleum aber sind irreal, wo nicht panop­tikal. Sie tarnen nur Rat- und Hilf­losigkeit. Die vielen Stolper­steine der Links­partei sind konsti­tuierende Teile vom bürgerlichen Unter­gangs­szenario. In den Anfangs­zeiten der Grünen gab es in der Main-Metro­pole zunächst das kaba­ret­tisti­sche Karl Napps Chaos Theater und dann das Vor­läufige Frankfurter Fronttheater. Die Grünen verkommen inzwischen zur 3. West­volks­partei, das übliche Umfaller-Gelaber bildet den Berliner Überbau. Der besteht nicht mehr wie die Marx-Plap­perer meinen, aus Ideo­logie, sondern aus Chaos und Panik. Anders gesagt, das Dach hat einen veritablen Dachschaden.
  Die alerten Linken entdecken nun die schönen Hegemonie-Ideen des Antonio Gramsci. Die galten in der DDR wenig, als die werten Genossen dort noch die Hegemonie innehatten. Kaum ist die Macht im Eimer, soll Gramsci helfen. Marx bleibt zeitgemäß. Der Marxismus hat Verspätung eingebaut.

In der Freitag-Community veröffentlichte das aparte Pseu­donym apatit am 31.1. 2012 um 9:25 Uhr diesen Text: „ein schöner Artikel dazu von Gerhard Zwerenz: Die Verteidigung Sachsens und warum Karl May die Indianer liebte. Sächsi­sche Auto­bio­graphie in Fortsetzung | Folge 81 ›Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein‹.
  Dieser Tage brachten ein paar mediale Eierköpfe wiedermal den haus­backe­nen Streit in die Schlag­werkzeilen, ob die DDR ein oder kein Rechtsstaat gewesen sei. Ein letztes Mal zum Mit­buch­sta­bieren auch für Lese-Anfänger: Die DDR war kein Rechtsstaat, sondern ein ange­fangener, abge­triebener Linksstaat. Die Bonner Republik war ein rechter Staat in der Nachfolge des Dritten Reiches. Der Führer ging, zu viele seiner Generäle und Beamten blieben. Die DDR begann als Diktatur der siegenden Sowjetarmee und entwickelte sich zur Diktatur über das Proletariat, wie Trotzki die angestrebte, aber missratene Diktatur des Prole­tariats beizeiten nannte, bevor das Prole­tariat als Prekariat verstummte.
  Vordem hatten deutsche Arbeiter in Wehrmacht- und Waffen-SS-Uniform die als Rotarmisten verklei­deten russi­schen Arbeiter zu ver­nichten gesucht. In Wahl­kämpfen und je länger die DDR vergangen ist desto lauter geben sich immer mehr tapfre Wider­stands­kämpfer zu erkennen. Hinzu kommen West-Knaben, die als beamtete Schriftsteller getarnt, ihre Leser mit Büchern malträ­tieren, indem sie mit diesen auf gefesselte Köpfe einschlagen, was als chine­sische Folter bekannt ist. Inzwischen begreifen wir, Kommunisten sind Nazis, Hitler irrte, als er Thälmann erst jahrelang einsperrte und dann erschießen ließ, bevor der Gröfaz selbst zu einem Opfer des Kommunismus wurde.“

Der Verweis in der Freitag-Community auf unsere Folge 81 „Der Stolz, ein Ost­deut­scher zu sein“ erfreu­te. Kopf hoch, auch wenn's schwer­fällt und alles säuer­lich dahin­vegetiert, schimpft, alten Feind­selig­keiten neue anfügt, weil's gut honoriert wird oder zur Lage besser passt als die Mühen der intel­lektuel­len Revolte gegen die bequeme Rück­kehr in alte Zeiten und erstarrte Fronten. Der Spiegel am 14.5.2007: Kriminalität – Sächsischer Sumpf. Als wenn's nur das wäre. Der Spiegel am 11.8.2011: Sachsen – Die Härte des Systems … Aus dem Sumpf zur Härte? Ein Deutschland ohne tradi­tionell linkes Sachsen gleicht einem Bayern ohne CSU-Schwarze. Es fehlt die Welle der Wahrheit Spiegel vom 2.1.2012. Es ist sonst zuviel Brauner Bluff dabei – Spiegel 17.10. 011. Der Spiegel spiegelt, aber zu spät. Vor mir häufen sich Dutzende Ausgaben des Hamburger Nach­richten­magazins mit Artikeln zu Ernst Bloch seit den fünf­ziger Jahren. Das bedarf der Ent­schlüs­selung wie Blochs Person und Werk. Dabei dreht es sich nicht um den bloß histo­rischen Vorgang, sondern um die Abfolge von Fehlern. Das Ende von DDR und SU sowie die Misere des 21. Jahr­hunderts sind Folgen der Urkata­strophe von 1914 – 18.

Weder Ingrid noch ich können überschauen, wie oft wir zusammen oder jeder von uns separat mit Bloch in eine interne Gesprächs­situation geraten sind, wie ich die Konstellation nenne, in der Bloch nicht mono­lo­gisierte, sondern lage- und themen­bedingt reflek­tierte, d.h. bei ihm dekons­truierte und auf ein anderes Surplus zusteuerte als erwartet wurde, falls er sich nicht selbst überraschte, weil die Spuren­suche auf neue Spuren führte. Die Spuren­suche wird zum Er­zähl­prozess. Rainer Werner Fass­binder, begann er einen Film, geriet in diesen Sprach­modus, wenn er über das Projekt redete, nach-, nein, vor-denkend, es wird etwas ent­stehen, ist etwas aufzu­finden, das noch heraus­gearbeitet werden muss. Von Pro­zess­haftig­keit sprechen die Philo­sophen, doch der Begriff stellt nur logisch und formal zufrieden, ermangelt er doch des Phan­tas­tischen. Anders gesagt – des Faus­tischen.

    Alfred Kurella
Peter Hacks

Beide Autoren in saueren Front­positionen gegen Bloch und Zwerenz
 

Bei einem der ersten nächtlichen Privatgespräche in Blochs Haus in der Wilhelm-Wild-Straße beschwerte er sich über die „Lücken im Marxismus“. Hans Pfeiffer hakte nach und Bloch wich erst aus, dann lieferte er aus dem Stand Extra-Lektionen über Aris­toteles und Kant. Auf dem nächt­lichen Rückmarsch zur Stadtmitte rätselten Hans und ich über die Motive und kamen überein: Der weise Alte hatte mehr zu sagen als er (öffentlich) sagte. Zum Fachbe­griff Sklavensprache gelangte ich erst später. Bei der Wahl meines Buchtitels Aristo­telische und Brecht­sche Dramatik stand Aristo­teles allerdings doppelt Pate. Blochs nächtliche Lektion hatte die Fährte gewiesen. Zaghaft schlug ich noch Nebenpfade ein, also Kunst-Theater-Dramaturgie, was mir sofort Kontroversen mit Hacks und Kurella eintrug. Hacks verübelte mir eine nicht vorhandene Brecht-Gegnerschaft, in die er kurze Zeit später, zum BB-Feind eskalierend, selbst verfiel, und Kurella suchte mich gegen Bloch einzunehmen, was ich mir verbat. So entstehen und verfestigen sich total irre Frontpositionen. Die reale Sprengkraft der aristotelischen Sprach-Logos-Philosophie ging mir erst auf, als es für den Verbleib in Leipzig zu spät war, weil Ulbrichts Politbüro Bloch für einen Konter­revolu­tionär halten wollte und mich für sein Sprachrohr. Deswegen die Siegfried-Wagner-Oper am 30. Januar 1957 in der Leipziger Kongress­halle. Obwohl der heute im Schwange befindliche Stolz nicht mein Fall ist, Stolz wächst oft auf krummen Holz, fühle ich mich wohl, denke ich an zwei Abschiede, auch wenn sie mich teuer genug zu stehen kamen: Da ist die Wehrmacht, als sie mich im August 1944 östlich von Warschau vermisste, und da ist meine Partei, die im Juni 1957 endgültig nicht mehr meine Partei sein wollte und mich begründet ausschloss. Vielleicht sollte ich als dritten Punkt noch Papiere des Verfassungs­schutzes beiziehen, doch das führte nur ins Land des Lächelns, wie wir gutartig dieses unser Land der Lächer­lichkeit einmal nennen wollen.

Bereits die Folge 2 dieser Serie fragt: „Wird Sachsen bald chinesisch?“ Mehr ist von keinem Land zu verlangen, ausge­nommen Tibet. Die Serie hier ist ein Welt­roman, in dem die Chinesen die Rolle der Indianer bei Karl May spielen. Er liebte die Roten. Unsere Chinesen wurden als Gelbe zu Roten und haben trotzdem Kapital geschaffen. August der Starke suchte einst die Nähe der Polen. Heute geht es nicht um Königs­herr­schaft. China ist keineswegs, was Polen gestern war. Sachsen braucht die Öffnung zur Welt. Russisch und Chine­sisch sind verlangt. Sachsen ließ seine Slawis­ten und Sino­logen austreiben. Es ist nicht auf der Höhe seiner Möglich­keiten. Unser Weltroman spielt in Leipzig exakt in Auerbachs Keller. Alles drumherum gehört dazu. Die Pleiße spielt den Missi­ssippi, den Nil und Jangtsekiang, die Wolga noch oben­drein. Wenn ihr wollt. Das werte Abendland muss nicht untergehen, nur weil Fernost aufgeht. Die 15. Folge unserer Serie steht unterm Titel „Mein Leben als Prophet“. Sahra Wagen­knecht, tv-erprobte Aus­wendig-Kennerin des Faust sei gefragt, wo und was der Herr über die Aben­teuer der Seman­tik dichtete. Prof. Korff, Goethes Nach­fahre an der Leip­ziger Uni­versität im 20. Jahr­hundert, soll darüber Vorle­sungen zele­briert haben. Zauber­hafte Ver­gan­genheit? Inzwi­schen eskaliert der Karneval von Köln bis Irgendwo zur letzten Welt­revolution.

Die DDR stand 1956 also vor der Frage Ent­stali­nisie­rung oder Resta­lini­sierung. Ersteres verlangte nicht nur nach Reformen, sondern nach einer revolutionären Reformation an Haupt und Gliedern, was in Berlin und Leipzig wegen Halbherzigkeit wie in Moskau misslang. Die Betrof­fenen, soweit sie noch am Leben sind, erin­nern sich ungern ihres Ver­sagens. Die Historiker wissen's nicht besser. Das Jahr 1956 war die letzte Chance des sowjetischen Modells. Die nächste Frage ist, wurde Marx mit Stalin begraben oder überlebt er im modi­fizierten Kapital, wie die Exempel China und Vietnam nahelegen können. Gibt es also einen kom­munis­tischen Kapi­talis­mus? Falls nicht, ist China nur Zeitgewinn. Wenn ja, eröffnen sich neue Horizonte.

Blochs Linksstellung war original. Das Engagement für die Sowjetunion folgte dem des Freundes Georg Lukács nach. Seine Diffe­ren­zierung modifiziert sich jedoch in zwei Beson­der­heiten: Loyalität zu Moskaus Kurs bei camou­flierter Origi­nalität zur Theorie und Philosophie. Das war 1956 nicht mehr möglich. Also Trennung in Abstufungen. Blochs Sohn Jan Robert zog daraus die Konsequenz, seinen Vater als gänzlich eigenständigen Denker zu sehen. Dafür gibt es bisher unerörtert geblie­bene Gründe. Blochs Werk bedarf schon ab Erbschaft dieser Zeit (1935) der Entschlüsselung. Die Partei ahnte das und bagatel­lisierte es zugleich, indem sie Bloch aus Image­gründen aus dem amerikanischen Exil nach Leipzig holte, das Erbschafts-Buch aber in der DDR nie drucken ließ. Meine frühen Ent­schlüs­selungs­ver­suche fanden im Partei­aus­schluss-Protokoll vom 6.5.57 ihren aus Sicht der Herrschaft berechtigten Ausdruck: Das Gegenteil ist zutreffend. Es ist wie ich für die Lektüre des Bandes Ernst Blochs Revi­sion des Marxis­mus 1957 vorschlug, das Gegenteil der feindlichen Schluss­folge­rungen richtig. Wo aber nicht richtig, so doch näher am Subjekt – Objekt.

Die Vorgänge von 1956/57 um Bloch – und Lukács – in Leipzig und Berlin wurden in all den vergan­genen Jahren nie gänzlich aufge­klärt und abge­arbeitet. Das hat seine Ursachen. Inzwi­schen leben nur noch wenige direkt Beteiligte und Betroffene. Alles spielte sich in kleinen Kreisen ab. Inten­sive Kennt­nisse gab es nur am Leipziger Philo­sophi­schen Institut. Das waren einige Dutzend Einge­weihte. Bei der Partei verliefen die Infor­mationen abge­schottet über die Führungs­gremien bis zu Walter Ulbricht im Politbüro, wo die Entschei­dungen fielen. Mit dem Ungarn-Auf­stand von 1956 gerieten Lukács und Bloch an die Spitze der ver­dächtigen Links­intel­lektuel­len. In Budapest und anderen Orten berei­nigte die Rote Armee die Lage. In der DDR erledigte das Walter Ulbricht. Ungern zwar und leicht verspätet und bald inkonse­quent, indem er einen Teil unserer Ideen über­nahm. Ich schrieb mir die Finger wund und alles auf. Wozu? In unsere Haus­biblio­thek hinab­steigend schreie ich die Bücher an, meine von mir verfassten und die 300 geret­teten aus der Gablenzer Boden­kammer-Biblio­thek. Ihr Untoten mit eurem ewigen Schweigen, ihr maul­faulen Last-Esel. Sinnlos ist es, den Hiob zu spielen, denn euer Gott ist tot. Ach du kleines Nietzsche­lein, der Friederich, der Wüterich, der Liederlich, und wo beschwert sich einer wie du und ich? Bei der Polizei? Der Regierung? Der Feuerwehr? Beschwer dich bei dir selber, du Nerventrampel. Hast du betriebs­bedingte Störungen? PTBS – Post­trauma­tisches Belastungs­syndrom – Belusti­gungs­symptom. Der Briefträger bringt die Post immer später. VEBS – Volks­eigene Belas­tungs­symptome. Was brauchen wir Gott, wenn wir Über­menschen haben bei den Parteien, die wissen, wo's langgeht. Und wo geht es lang, ihr Über-Iche? Inzwischen wissen alle alles und gar nichts. Aber sie reden pausen­los darüber. Ein alleinziges Talkgedröhn von lauter Über­menschen und ergo Über-Ichen, solange sie nicht aus der Rolle und Reihe fallen. Doch unsere klugen Bücher wagen auch keine Revolte. Außer der Sprachrevolte, die der Übersetzung bedürfte.

   

Harich – Seidel – Zwerenz  |  Treffen im Aufbau Verlag 1956

Im Sommer 1956 machte Wolfgang Harich mich in seinem Arbeitszimmer im Berliner Aufbau-Verlag mit Helmut Seidel bekannt. Der komme eben vom Studium in Moskau zurück, geht zu euch nach Leipzig. Ein Halb­jahrhundert später spreche ich Seidel beim Erinnerungstag an Blochs 120. Geburtstag im Leipziger Mendels­sohn-Haus auf die Begegnung an. Er erinnert sich nicht. Kein Wunder. Richard Ritter­busch, einer der frühesten E.-B.-Studenten, erzählte mir vor kurzem: Seidel kam 1956 aus Moskau ans Leipziger Philosophische Institut und begann gleich auf Bloch zu schimpfen. Nun ja, der Karriere wäre es nicht förderlich gewesen, hätte Helmut S. eingeräumt, Harich habe ihn in Berlin mit Zwerenz bekannt­gemacht. Sowas vergisst sich besser. Jahrzehnte später saßen wir in Leipzig mit Seidel beieinander, was Blochs Sohn nicht mochte, der sich zu genau an Seidels Anti-Bloch-Periode erinnerte.
  Seidel wollte sich korri­gierend annähern. Wir verabredeten uns. Als er wegen eines Termins telefonierte, musste Ingrid ihm sagen, ich sei gerade mit Herzinfarkt auf dem Weg in die Klinik. Monate später rief ich in Leipzig an und hörte von Frau Seidel, ihr Mann sei eben verstorben. Hörst du Mephisto flüstern? Der Tod hat bei ihm Station gemacht? Wir wollten einiges bereden. Er wusste etwas. Hatte es an der Pleiße bis zum Lehrstuhl gebracht, den Vor­gänger klamm­heimlich gelesen, war auf den ursprünglichen Marx gestoßen, sah sich urplötzlich angefeindet von den universitären Ochsen­knechten, die den Vorgänger schon ausge­trieben. Ihre 12. Feuerbach-These verordnet den Sieg bis zum Untergang. In den sie verliebt sind.
  Professor Seidel wusste mehr als er hatte sagen dürfen. Nach dem Ende mit Wende moderierte er eine meiner Lesungen in Leipzig. Ich deutete meinen Plan an: Goethes Faust-Szene in Auerbachs Keller. Kafka als Türwächter aus seiner eigenen Erzählung Vor dem Gesetz – doch nicht vor dem Gesetz postiert, sondern vor Auerbachs Keller, drinnen streiten Faust, Mephisto und Nietzsche um die Szene mit der Erschießung Ernst Jüngers, Regie Bertolt Brecht. Seidel: Ernst Jünger in Leipzig erschießen? Ich: Er komman­dierte in Paris die Exekution eines Wehrmacht- Deserteurs. Seidel: Das lässt sich hier nie durchsetzen. Ich: In Leipzigs Straßen demons­trierten 1953 Zehn­tausende,1989 waren es hundert­tausend, was glaubst du, was passiert, wenn dreißigtausend zum Tode verurteilte Wehrmacht­deserteure die Straße bevölkern, nach Freiheit verlangen und rufen: Wir sind das Volk?

Hier war ich auf dem falschen Dampfer. Der Fall Jünger bewegte Heiner Müller, nicht Helmut Seidel. Er war bereit und intellektuell in der Lage, den gesamten Komplex Bloch samt Eskalation von 1956/57 neu zu erfassen. Wir konnten gemeinsam damit beginnen. Jan Robert hielt mich zurück. Ich verstand ihn. Obwohl Ingrid in unserem Sinn auf Blochs Sohn einzu­wirken versuchte, vermochte er seine Leipziger Jahre nicht zu vergessen. Für ihn blieb Seidel ein Feind seines Vaters. Als 1961 die Mauer errichtet wurde, befanden Ernst und Karola Bloch sich auf einer Westreise. Jan Robert, bereits in der BRD lebend, wurde nicht die Ursache, doch der Anlass zum Verbleib der Blochs im Westen. Seidels Lehr- und auch Leidens­jahre in Leipzig begannen erst. Ich bedaure sehr, ihm nicht näher gekommen zu sein, als es endlich möglich gewesen wäre.
  Wäre das Leipziger Bloch-Institut nicht Anfang 1957 mit der Aus­sperrung des Philosophen abgeschafft worden, könnte es heute noch existieren – so etwa unsere Intention und Idee im Ober­rei­fen­berger Hoch­taunus-Haus. Unser histo­rischer und zugleich futuristischer Versuch der Stell­vertretung ist nicht ohne Vor­gänger. Felix Mendels­sohn-Bartholdy wohnte in Leipzig, Gold­schmidt­straße 12, inzwischen als Mendels­sohn-Haus auch Museum, ich schrieb u.a. schon in der auto­bio­graphi­schen Sachsen-Serie darüber, denn meine Stu­denten­bude befand sich zu Blochs Leipziger Zeiten über der Mendels­sohn-Wohnung. Von Johann Sebastian Bach über Richard Wagner und Friedrich Nietzsche, von Goethe, Faust, Mephisto nicht zu reden bevölkerten luftige Kultur­märchen­gestal­ten die Stadt­land­schaft, als Walter Ulbricht die Ring­bebauung per Hammerschlag – ohne Sichel, die gehörte in die Sowjet­union – in der DDR gab's den Zirkel – eröffnete. Zum Taunus: Felix Mendelssohn reiste von der Pleiße gern und oft in den Vorder­taunus zum Komponieren. So wird Land­schaft heimathaft.

Unser Haus-Archiv im Taunus ist unsre Antwort auf meinen Partei-Aus­schluss von 1957 und die Haft­befehle, ganz so, wie sie die Folge meiner Weigerung waren, bei Blochs Austreibung mitzutun. Ein halbes Jahrhundert lang stemmte ich mich von Westdeutschland aus weiter dagegen. Ständige Mitarbeit: Ingrid Zwerenz, die es aus Liegnitz über die Mark Brandenburg nach Leipzig verschlug. Ich brauchte nur der Pleiße zu folgen. So dementierten wir Blochs Aus­treibung samt allen Konse­quen­zen, die uns trafen und viele andere auch, die wir ebenfalls Auskunft geben lassen können. Die gesammelten Papiere und Artikel häuften sich über Jahr­zehnte hin, es gibt Briefe von Harich, Janka, Kantorowicz und wer alles 1957 begriffen hatte, dass sich Chancen zur Veränderung boten, wofür sie repres­siert wurden. Das private Archiv auf dem Ober­zucker­berg kann sich öffnen.
  Gratulation nach Dresden, das im Februar 2012 die Stadt endlich erfolgreich gegen neue Beset­zungs­versuche verteidigte. Bloch in Leipzig und Klemperer in Dresden sind auf­er­stehungs­fähig im Wider­ruf der vielerlei Austrei­bungen. Das längst fällige Bloch-Zentrum Ost hat eine Dependance im Taunus und erwartet den Zweit­sitz in Leipzig. Zielpunkt ist die revolu­tionäre Reformation im reforma­torischen Stamm­land mit einem nazi­freien Dresden als Vorstufe. Hannah Arendt lässt grüßen? In Chemnitz beraten der große Marx-Nischel und Nachbar Karl May die Strategie. Blochs Feinde, die ei­frigen Stalinis­ten erhalten ihre Chance zur Reha­bili­tation. Sie müssten sich nur bemühen.

Titel-Auszüge aus der Gablen­zer Boden­kammer-Biblio­theks-Liste Zoom per Klick

Heute antworte ich so, wie es mir ab 1957 in der sächsi­schen Univer­sitäts­stadt un­mög­lich gemacht worden ist. Ein Halb­jahr­hun­dert lang drangen un­sere Ant­worten nicht bis nach Leipzig durch. Mir ist, als säße ich noch im Men­dels­sohn-Haus und trak­tierte meine kleine patente Erika-Schreib­ma­schine für die Welt­bühne in Berlin. Die Ver­treibung aus Leipzig erscheint mir wie eine Analogie zur Ver­treibung des Lese­ratten-Schul­jungen aus seiner unver­gess­lichen Boden­kam­mer-Biblio­thek in Ga­blenz.
  In der großen Krise von 1956 ließ die SU ihre Sowjetarmee den Aufstand in Ungarn nie­der­schlagen. Georg Lukács in Budapest wurde ver­haf­tet und Ernst Bloch in Leipzig zum Konter­revo­lutionär erklärt. Von Fritz Behrens bis Walter Janka kamen alle möglichen Alter­nativ­denker dran. Wie damals die Ost-Macht, so heute die West-Mächte. Philo­sophen zu verhaften erübrigt sich mangels Masse. Keiner gibt was anderes von sich als die Mächtigen vorlabern. Pastor Gauck wirbt indessen bei seinen vier Ein­heits­par­teien um den höchsten Posten für sich und ist nach­haltig ergrimmt wegen der Theo­logie-Kolle­gin Margot Käßmanns Satz, nichts sei gut in Afghanis­tan. Er ist lauthals für den Krieg, in dem ja laut Peter Struck (SPD) die Sicher­heit der Bundes­repu­blik auch am Hindukusch ver­teidigt wird. Fragt nun jemand den künftigen Bundes­präsi­denten, wie er's damit halten wird? So seht ihr aus. Eine Elite von leuch­tenden Nebel­kerzen hält fest am Marsch ins heilige Unheil. Die US-Army ist im Rückzug begriffen von ihren NATO- und sonstigen Kriegs­schau­plätzen. Heilige Schriften fliegen auf den Scheiterhaufen. Afghanistan im landesweiten Aufruhr – wohin mit der Bundeswehr? Ein wenig Stalingrad gefällig? Was nun, Bu-Prä-Kandidat Gauck? Als die Ost-Macht 1956 ihr Ende einleitete, setzte sie als erstes ihre Panzer in Marsch und ihre Philo­sophen fest. Die West-Macht kann tun, was sie tun muss. Auf Denker braucht sie nicht zu achten, sie bestellt ja einen der letzten Heldensöhne der Urkatastrophe zum obersten Repräsentanten im glücklich vereinten Nach­folge­deutsch­land. Bertolt Brecht in seinem Drama Schweyk im Zweiten Weltkrieg: „Nur die aller­dümmsten Kälber wählen ihr Schlächter selber.“ Präsident Gauck wird beim Kälber­marsch gewiss eine zu Herzen gehende Predigt halten.

Im stern vom 23.2.2012 finden sich die Sätze: „Zu tief steckt in ihm wohl immer noch die Erfahrung von 1989, die Angst vor einem dritten Weg. Er hat nicht viel übrig für das, was er ›linke Flausen‹ nennt …“ Nachdem der Kalte Krieg entschieden ist, beschwört Gauck in seinen Reden landauf landab die Freiheit von ›linken Flausen‹. Als es 1956/57 tat­sächlich um den 3. Weg ging, schrieb ich in Leipzig das Gedicht Die Mutter der Freiheit heißt Revolution, was mir Attacken und Verfolgung eintrug. Heute hieße ein dritter Weg, man wird am Unter­gangs­kapi­ta­lismus mindestens soviel verändern müssen wie die Chinesen es mit ihrem Maoismus hielten. Die Befreiung von Gauck und seinem so verquasten Frei­heits­begriff gehört zur gelebten Freiheit dazu. Erst wurde Sarrazin gefeiert, dann Guttenberg bejubelt, jetzt ver­göttern sie den Dritten im Bunde der Republik. Vom Lob der GENE übern Kratzfuß vor der Adelskopie endlich zum Pastor von gestern als deutschen Christen von morgen. Wenigstens auf 5 Jahre, wenn's bis dahin reicht. Macht doch eure Mutter Maria zur Bundespräsidentin. Als Fremdgängerin mit dem Heiligen Geist stünde sie wenigstens als Model für die Emanzipation der Frau.

Hier sollte das 78. Nachwort enden, doch die Festivitäten um einen gewissen Pastor J.G legen einen Rückgriff auf einen kurzen Text aus dem 32. Nachwort nahe, damit der Wahn nicht weiter wuchert, konstatiert doch selbst der Spiegel am 27.2.2012 eine „besin­nungs­lose Überhöhung Gaucks“:

Gauck mit seinem Klagelied vom braven Papa, der als Marine­offizier fahnen­treu Hitlers Krieg führte und von der SU durch vier Jahre Sibirien ungerecht behandelt wurde, liefert dem christ­lichen Mittel­stand das aufrechte Ideal für seinen Ablösungs­prozess vom ungeliebten Antinazi zum alt­ver­trauten Anti­kom­munisten. Da fühlt man sich gleich bürger­lich heimisch und wohl­anständig. Und ein Herr Pastor ist der tüchtige Anti­kommunist auch noch. Zuge­geben, ich war auch schon Anti­kommunist, wenn es gegen Stali­nisten ging. Wenn es gegen Kommu­nisten (Sozia­listen usw.) geht, stehe ich für sie wie für mich selbst ein. Das ist eine Frage der Freiheit zur Gerechtigkeit, die ich in Gaucks hohem Prediger­ton vermisse. Ein Unrecht am Vater und alles Unrecht der Welt, inklusive des von Christen verur­sachten, schmilzt wie Schnee in der Sonne. Märtyrertum? Der deutsche Christ überlässt es dem kom­munis­tischen Wider­stand. Den er danach, ist die Gefahr vorbei, vergisst oder mit Hitler gleichsetzt. Das nennt sich Bürgerrechtler. Ich denke an Gaucks Versuche, Stefan Heym als Stasi-IM zu verun­glimpfen. Der verfolgte junge Jude und Kommunist, der als US-Soldat zurückkehrte und sich auch als DDR-Schrift­steller nicht den Mund verbieten ließ, sollte als Alterspräsident im Bonner Bundes­tag verhindert werden. Gaucks Rufmord scheiterte zwar, reichte jedoch als Grund dafür, dass Kohl und seine CDU-Fraktion sitzen blieben, als der Alters­präsident das Plenum betrat. Heym, Graf Einsiedel und ich saßen am Abend zusammen – drei DDR-Bürger auf Zeit und auch DDR-Geformte und -Geschädigte, die erfahren hatten, was gaucken heißt. Ich sagte mir, wenn so etwas von Bürger­rechtlern stammt, bin ich zur Vertei­digung des Grund­gesetzes ein Bür­gerlinksler, der den Eliten­wechsel vom Antinazi zum Anti­kom­munisten nicht akzeptiert, auch wenn die kapital­unter­fütterten Kriegs­treuen der Presse samt tv-Plapper­mäulern ihren geistigen Notstand zur natio­nalen Pflicht erklären. Der Rufmord an Heym miss­lang. Dafür erkoren SPD und Grüne den eifrigen, doch zum Glück geschei­terten Ruf­mörder zu ihrem Bellevue-Kandidaten. Schöne Aus­sichten? Camus: „Alle moder­nen Revo­lutionen haben mit einer Ver­stärkung der Staats­gewalt geendet.“ Gauck als Bundes­prä­sident mit der Kampf­parole Der Feind steht links wäre die per­sonell beglau­bigte Rückkehr zum rechten Unrechts­staat geworden.
Gerhard Zwerenz    05.03.2012    Druckansicht  Zur Druckansicht - Schwarzweiß-Ansicht    Seite empfehlen  Diese Seite weiterempfehlen

 

 
Gerhard Zwerenz
Serie
  1. Wie kommt die Pleiße nach Leipzig?
  2. Wird Sachsen bald chinesisch?
  3. Blick zurück und nach vorn
  4. Die große Sachsen-Koalition
  5. Von Milbradt zu Ernst Jünger
  6. Ein Rat von Wolfgang Neuss und aus Amerika
  7. Reise nach dem verlorenen Ich
  8. Mit Rasputin auf das Fest der Sinne
  9. Van der Lubbe und die Folgen
  10. Unser Schulfreund Karl May
  11. Hannah Arendt und die Obersturmbannführer
  12. Die Westflucht ostwärts
  13. Der Sänger, der nicht mehr singt
  14. Ich kenne nur
    Karl May und Hegel
  15. Mein Leben als Prophet
  16. Frühe Liebe mit Trauerflor
  17. Der Schatten Leo Bauers
  18. Von Unselds Gegner zu Holtzbrincks Bodyguard
  19. Karl May Petrus Enzensberger Walter Janka
  20. Aus dem Notizbuch eines Ungläubigen
  21. Tanz in die zweifache Existenz
  22. General Hammersteins Schweigen
  23. Die Pleiße war mein Mississippi
  24. Im Osten verzwergt und verhunzt?
  25. Uwe Johnson geheimdienstlich
  26. Was fürchtete Uwe Johnson
  27. Frühling Zoo Buchmesse
  28. Die goldenen Leipziger Jahre
  29. Das Poeten-Projekt
  30. Der Sachsenschlag und die Folgen
  31. Blick zurück auf Wohlgesinnte
  32. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (I)
  33. Sächsische Totenfeier für Fassbinder (II)
  34. Brief mit Vorspann an Erich Loest
  35. Briefwechsel mit der Welt der Literatur
  36. Die offene Wunde der Welt der Literatur
  37. Leipzig – wir kommen
  38. Terror im Systemvergleich
  39. Rachegesang und Kafkas Prophetismus
  40. Die Nostalgie der 70er Jahre
  41. Pauliner Kirche und letzte Helden
  42. Das Kickers-Abenteuer
  43. Unser Feind, die Druckwelle
  44. Samisdat in postkulturellen Zeiten
  45. So trat ich meinen Liebesdienst an …
  46. Mein Ausstieg in den Himmel
  47. Schraubenzieher im Feuchtgebiet
  48. Der Fall Filip Müller
  49. Contra und pro Genossen
  50. Wie ich dem Politbüro die Todesstrafe verdarb
  51. Frankfurter Polzei-buchmesse 1968
  52. Die Kunst, weder Kain noch Abel zu sein
  53. Als Atheist in Fulda
  54. Parade der Wiedergänger
  55. Poetik – Ästhetik und des Kaisers Nacktarsch
  56. Zwischen Arthur Koestler und den Beatles
  57. Fragen an einen Totalitarismusforscher
  58. Meine fünf Lektionen
  59. Playmobilmachung von Harald Schmidt
  60. Freundliche Auskunft an Hauptpastor Goetze
  61. Denkfabrik am Pleißenstrand
  62. Rendezvous beim Kriegsjuristen
  63. Marx, Murx, Selbstmord (der Identität)
  64. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (I. Teil)
  65. Vom Aufsteiger zum Aussteiger? (II. Teil)
  66. Der Bunker ...
  67. Helmut auf allen Kanälen
  68. Leipzig anno 1956 und Berlin 2008
  69. Mit Konterrevolutionären und Trotzkisten auf dem Dritten Weg
  70. Die Sächsischen Freiheiten
  71. Zwischen Genossen und Werwölfen
  72. Zur Geschichte meiner Gedichte
  73. Poetenladen: 1 Gedicht aus 16 Gedichten
  74. Der Dritte Weg als Ausweg
  75. Unendliche Wende
  76. Drei Liebesgrüße für Marcel
  77. Wir lagen vor Monte Cassino
  78. Die zweifache Lust
  79. Hacks Haffner Ulbricht Tillich
  80. Mein Leben als Doppelagent
  81. Der Stolz, ein Ostdeutscher zu sein
  82. Vom Langen Marsch zum 3. Weg
  83. Die Differenz zwischen links und rechts
  84. Wo liegt Bad Gablenz?
  85. Quartier zwischen Helmut Schmidt und Walter Ulbricht
  86. Der 3. Weg eines Auslandssachsen
  87. Kriegsverrat, Friedensverrat und Friedenslethargie
  88. Am Anfang war das Gedicht
  89. Vom Buch ins Netz und zur Hölle?
  90. Epilog zum Welt-Ende oder DDR plus
  91. Im Hotel Folterhochschule
  92. Brief an Ernst Bloch im Himmel
  93. Kurze Erinnerung ans Bonner Glashaus
  94. Fritz Behrens und die trotzkistische Alternative
  95. 94/95 Doppelserie
  96. FAUST 3 – Franz Kafka vor Auerbachs Keller
  97. Rainer Werner Fassbinder ...
  98. Zähne zusammen­beißen ...
  99. Das Unvergessene im Blick
    1. Nachwort
Nachworte
  1. Nachwort
    siehe Folge 99
  2. Auf den Spuren des
    Günter Wallraff
  3. Online-Abenteuer mit Buch und Netz
  4. Rückschau und Vorschau aufs linke Leipzig
  5. Die Leipziger Denkschule
  6. Idylle mit Wutanfall
  7. Die digitalisierte Freiheit der Elite
  8. Der Krieg als Badekur?
  9. Wolfgang Neuss über Kurt Tucholsky
  10. Alter Sack antwortet jungem Sack
  11. Vor uns diverse Endkämpfe
  12. Verteidigung eines Gedichts gegen die Gladiatoren
  13. Parademarsch der Lemminge und Blochs Abwicklung
  14. Kampf der Deserteure
  15. Fritz Bauers unerwartete Rückkehr
  16. Der Trotz- und Hoffnungs-Pazifismus
  17. Als Fassbinder in die Oper gehen wollte
  18. Was zum Teufel sind Blochianer?
  19. Affentanz um die 11. Feuerbach-These
  20. Geschichten vom Geist als Stimmvieh
  21. Von Frankfurt übern Taunus ins Erzgebirge
  22. Trotz – Trotzalledem – Trotzki
  23. Der 3. Weg ist kein Mittelweg
  24. Matroschka –
    Die Mama in der Mama
  25. Goethe bei Anna Amalia und Herr Matussek im Krieg
  26. Der Aufgang des Abendlandes aus Auerbachs Keller
  27. Jan Robert Bloch –
    der Sohn, der aus der Kälte kam
  28. Das Buch, der Tod und der Widerspruch
  29. Pastor Gauck oder die Revanche für Stalingrad
  30. Bloch und Nietzsche werden gegauckt ...
  31. Hölle angebohrt. Teufel raus?
  32. Zwischen Heym + Gauck
  33. Von Marx über Bloch zu Prof. Dr. Holz
  34. Kafkas Welttheater in Auerbachs Keller
  35. Die Philosophenschlacht von Leipzig
  36. Dekonstruktion oder Das Ende der Ver­spä­tung ist das Ende
  37. Goethes Stuhl – ein Roman aus Saxanien
  38. Meine Weltbühne im poetenladen
  39. Von Blochs Trotz zu Sartres Ekel
  40. Die Internationale der Postmarxisten
  41. Dies hier war Deutschland
  42. Kopfsprünge von Land zu Land und Stadt zu Stadt
  43. Einiges Land oder wem die Rache gehört
  44. Schach statt Mühle oder Ernst Jünger spielen
  45. Macht ist ein Kriegszustand
  46. Dekonstruktion als Kriminalgeschichte I
  47. Damals, als ich als Boccaccio ging …
  48. Ein Traum von Aufklärung und Masturbation
  49. Auf der Suche nach der verschwundenen Republik
  50. Leipzig am Meer 2013
  51. Scheintote, Untote und Überlebende
  52. Die DDR musste nicht untergehen (1)
  53. Die DDR musste nicht untergehen (2)
  54. Ein Orden fürs Morden
  55. Welche Revolution darfs denn sein?
  56. Deutschland zwischen Apartheid und Nostalgie
  57. Nietzsche dekonstruierte Gott, Bloch den Genossen Stalin
  58. Ernst Jünger, der Feind und das Gelächter
  59. Von Renegaten, Trotzkisten und anderen Klassikern
  60. Die heimatlose Linke (I)
    Bloch-Oper für zwei u. mehr Stimmen
  61. Die heimatlose Linke (II)
    Ein Zwischenruf
  62. Die heimatlose Linke (III)
    Wer ist Opfer, wer Täter ...
  63. Die heimatlose Linke (IV)
    In der permanenten Revolte
  64. Wir gründen den Club der
    heimatlosen Linken
  65. Pekings große gegen Berlins kleine Mauer
  66. Links im Land der SS-Ober­sturm­bann­führer
  67. Zweifel an Horns Ende – SOKO Leipzig übernimmt?
  68. Leipzig. Kopfbahnhof
  69. Ordentlicher Dialog im Chaos
  70. Büchner und Nietzsche und wir
  71. Mit Brecht in Karthago ...
  72. Endspiel mit Luther & Biermann & Margot
  73. Die Suche nach dem anderen Marx
  74. Wer ermordete Luxemburg und Liebknecht und wer Trotzki?
  75. Vom Krieg unserer (eurer) Väter
  76. Wohin mit den späten Wellen der Nazi-Wahrheit?
  77. Der Feind ist in den Sachsengau eingedrungen
  78. Die Heldensöhne der Urkatastrophe
  79. Die Autobiographie zwischen
    Schein und Sein
  80. Auf der Suche nach der verlorenen Sprache
  81. Atlantis sendet online
  82. Zur Philosophie des Krieges
  83. Deutsche, wollt ihr ewig sterben?
  84. Der Prominentenstadl in der Krise
  85. Der Blick von unten nach oben
  86. Auf der Suche nach einer moralischen Existenz
  87. Vom Krieg gegen die Pazifisten
  88. Keine Lust aufs Rentnerdasein
  89. Von der Beschneidung bis zur
    begeh­baren Prostata
  90. Friede den Landesverrätern
    Augstein und Harich
  91. Klarstellung 1 – Der Konflikt um
    Marx und Bloch
  92. Bloch & die 56er-Opposition zwischen Philo­sophie und Verbrechen
  93. Der Kampf ums Buch
  94. Und trotzdem: Ex oriente lux
  95. Der Soldat: Held – Mörder – Heiliger – Deserteur?
  96. Der liebe Tod – Was können wir wissen?
  97. Lacht euren Herren ins Gesicht ...
  98. Die Blochianer kommen in Tanzschritten
  99. Von den Geheimlehren der Blochianer
Aufsatz